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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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sonst anstatt Lori Delorenzo zu meiner besten Freundin genommen? Sie hatte viel schönere Haare als du. Du jedoch bist großzügig – so sehr, dass es dich manchmal in Schwierigkeiten bringt. Du machst dir Gedanken über völlig fremde Leute und strengst dich an, um ihnen zu helfen, was manchmal wirklich nicht nötig ist. Und du bist lustig, klug und hübsch und süß. Aber wenn der Typ bleibt, Meena, dann musst du ihm sagen, wer du wirklich bist. Vielleicht solltest du von Anfang ehrlich zu ihm sein und einfach abwarten, was passiert. Möglicherweise überrascht er dich.«
    »Wie David?« Meena lachte sarkastisch. »Ich glaube nicht. Vielleicht gewöhne ich ihn einfach Schritt für Schritt an die echte Meena Harper.«
    »Na ja, letzte Nacht hat er ja offensichtlich schon einen guten Teil von Meena Harper kennen gelernt«, meinte Leisha und lachte ebenfalls. Dann jedoch wurde sie wieder ernst. »Ernsthaft, Meena. Ich weiß, dass ich dauernd an Adam herummeckere, aber wir sind deshalb so lange zusammen, weil ich bei ihm von Anfang an einfach ich selbst sein konnte und mich nicht zu verstellen brauchte. Und wenn das mit diesem Mann nicht geht, dann kannst du genauso gut allein bleiben.«
    Meena blickte ihre Freundin nachdenklich an. Leisha hatte gar nicht unrecht. Schlimm war nur, dass sie nicht wusste, wie viel Meena vor ihr zurückhielt … sie würde es ihr wirklich sagen müssen. Und zwar bald, denn jedes Mal, wenn Leisha das Baby erwähnte, schrillten bei Meena sämtliche Alarmglocken.
    »Hey«, sagte Leisha und blickte auf ihre Armbanduhr. »Musst du nicht langsam mal zur Arbeit?«
    »Ja«, erwiderte Meena langsam. »Darüber wollte ich auch
mit dir reden … kann ich Jack hierlassen? Nach der Arbeit komme ich ihn dann abholen. Deine Kollegen haben ihn doch alle gern …«
    Roberto, der gerade mit einer Schüssel Wasser für den Hund und einem Teller voller Mangostückchen für Leisha zurückkam, hatte den letzten Teil gehört.
    »Ja!«, schrie er begeistert. »Wir passen auf das Hündchen auf!«
    Meena, die ein Lachen unterdrücken musste, sah Leisha an. »Ich will jetzt nicht durch die halbe Stadt, um ihn nach Hause zu bringen und dann wieder in die Stadt rein, um ins Büro zu fahren …«
    »Wir lieben das Hündchen doch!«, schrie Roberto. »Er bekommt bei uns eine Hundepediküre!«
    Leisha sah finster drein und steckte sich ein Stück Mango in den Mund. »Du schuldest mir was«, erklärte sie.
    »Ja, wirklich«, stimmte Meena zu.
    »Du wirst auf mein Kind aufpassen müssen, wenn es geboren ist«, sagte Leisha. »Und zwar umsonst!«
    »Glaub mir«, erwiderte Meena und drückte Roberto den zappelnden Jack Bauer in die Arme. »Das tue ich schon jetzt.«

32
    Freitag, 16. April, 13.00 Uhr
Penthouse
15 Union Square West, New York
     
     
    »Das ist das letzte Opfer«, sagte Emil, zog eine rote Aktenmappe heraus und legte sie auf den schwarzen Granittisch.
    Lucien starrte auf das Foto.
    Sie war einmal hübsch gewesen … der Typ Mädchen, das immer lächelte, wenn eine Kamera auf es gerichtet war.
    Woher wusste er das denn jetzt?
    Aber der gewaltsame Tod hatte sie ihrer Schönheit beraubt. Ihr Gesicht war nur noch eine graue Maske, und sie hatte dunkle Schatten unter den Augen.
    Und unter ihrem Hals …
    Lucien drehte das Foto um. Er hatte solche Bilder schon gesehen. Aber nicht in den letzten beiden Jahrhunderten.
    »Sie schätzen, der Tod ist gegen drei Uhr heute früh eingetreten«, sagte Emil.
    Was hatte er gemacht am Morgen, als dem Mädchen das Blut ausgesaugt worden war? Er wusste es ganz genau. Wenn er stattdessen seine Pflicht getan hätte, könnte sie noch leben.
    »Die Morde passieren kürzer hintereinander«, bemerkte Emil. »Wer auch immer dahintersteckt – seine Verzweiflung steigt.«
    »Es sind mehrere«, korrigierte Lucien ihn. »Diese Bisswunden stammen nicht von einem einzigen Individuum. Und wer auch immer sie waren, sie wussten, dass ich letzte Nacht anderweitig beschäftigt war.«

    Vielleicht haben sie es ja deshalb getan, dachte Lucien. Um mich zu quälen. Aber er sprach es nicht aus.
    »Er wird immer gieriger«, sagte Emil. »Er hat einmal getötet und festgestellt, dass es ihm gefällt. Und jetzt kann er nicht mehr aufhören. Er will nicht mehr aufhören. Vielleicht kann er – ich meine, können sie – auch gar nicht mehr aufhören.«
    »Vielleicht«, sagte Lucien. Er war sich nicht mehr sicher, was er von diesen Morden halten sollte. »Es kann zur Sucht werden. Deshalb kann ich es

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