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Eternity

Eternity

Titel: Eternity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cabot Meg
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Stimme. »Ich glaube, bei uns stimmt die Chemie. Also für mich funktioniert es.«
    O Gott, stöhnte Jon innerlich. Warum war er eigentlich hierhergekommen? Das war doch Folter. Um seine geliebte Taylor in den Armen eines anderen zu sehen – und zwar in der Realität, nicht auf dem Bildschirm? Das war zu viel.
    Aber dann kam Taylor auf ihn zu in ihren kleinen weißen Tennisschuhen. Er zog scharf den Atem ein und sagte: »Hey, Taylor«, als sie an ihm vorbeikam. Sie duftete leicht nach Grapefruit.
    Sie drehte den Kopf und sah ihn. Ihre Lippen öffneten sich überrascht … dann verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem Lächeln des Erkennens.
    »Oh, hey …« An seinen Namen konnte sie sich offenbar nicht erinnern.
    »Jon«, sagte er rasch. »Jon Harper, Meenas großer Bruder.«
    »Oh, ja klar.« Sie kicherte. »Ich kann mir Namen nicht besonders gut merken. Wie geht’s?«
    »Gut«, sagte er. Sein Herz schlug wie ein Basketball. »Ich habe gerade noch diese Szene mit dir und diesem … wie heißt er noch mal? … mitgekriegt. Das war fantastisch.«
    »Oh, danke«, sagte Taylor mit leuchtenden Augen. »Er heißt Stefan und spielt den neuen Vampir in der Serie. Ich bin so begeistert, weil es wirklich eine jüngere Zielgruppe ansprechen wird. Ist Stefan nicht großartig?«
    Nein, dachte Jon. Du bist großartig. Nicht dieser blöde Stefan.
    »Dann werden sie die Rolle also definitiv mit ihm besetzen, was?«, sagte Jon. »Ich frage nur, weil ich in der Highschool auch ein bisschen geschauspielert habe …«
    »Ja, ich glaube schon«, erwiderte Taylor. »Der Sender will ihn. Und er hat denselben Manager wie Gregory Bane, du weißt schon, der von Lust. Der Typ da drüben. Dimitri soundso.«

    Sie zeigte auf einen Mann, der in einer Ecke stand und mit Stan und Fran und Sy und Shoshona redete. Dimitri war riesig – in physischer Hinsicht, echt groß und breitschultrig, ein bisschen wie Meenas Prinz –, und er trug einen tadellos sitzenden Maßanzug, der mindestens drei Riesen gekostet hatte. Und er schien einige Bodyguards dabeizuhaben.
    Also war er auch noch reich.
    Noch ein Typ, den Jon am liebsten in die Nieren geboxt hätte.
    »Interessant«, sagte Jon. »Hey, hast du was vor? Sollen wir was trinken gehen?«
    »Oh«, erwiderte Taylor, »ich würde ja gerne, aber ich muss zum Training. Ein andermal vielleicht, okay?«
    Und dann stellte sie sich wahrhaftig auf die Zehenspitzen, legte ihm die Hand aufs Handgelenk, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange – als ob ein Schmetterlingsflügel ihn gestreift hätte.
    Im gleichen Moment war sie weg, um imaginäres Fett abzutrainieren.
    Jon stand da und starrte ihr eine Weile nach, bevor er sich aus dem Zauber lösen konnte, um nach seiner Schwester zu suchen. Er fand sie schließlich genau da, wo Paul sie vermutet hatte, in ihrem Büro – was streng genommen eigentlich mehr ein Verschlag war, obwohl es über ein schmales Fenster mit Aussicht verfügte.
    Sie tippte wütend, ihr Schreibtisch war ein einziges Chaos. Jon wusste allerdings aus Erfahrung, dass sie Zeter und Mordio schreien würde, wenn jemand es wagen würde, etwas wegzunehmen, denn für sie hatten die Papierberge eine Ordnung.
    »Hey, Meen«, sagte Jon. Da es keinen freien Stuhl gab, auf den er sich setzen konnte, ließ er sich auf einem Stapel Drehbücher nieder, die auf einem Stuhl vor ihrem Schreibtisch aufgetürmt waren.

    »Geh weg«, sagte sie, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden.
    »Was ist los?«, fragte er.
    »Alles«, sagte sie. »Nichts. Geh einfach weg. Dieser Ort hier implodiert. Wie mein Leben. Du glaubst es nicht, was Fran und Stan mir für einen Text für die arme Taylor gegeben haben. Von Cheryl ganz zu schweigen. Es wimmelt nur so von Schleichwerbung. Und ich kenne dieses ganze Zeug nicht einmal. CDI-Produkte sind es bestimmt nicht. Revenant-Faltencreme? Strigoi-Sonnenbrillen? Und es kommt sogar ein Spa vor, in das Victoria zur Verjüngungskur geschickt wird.«
    Jon zuckte mit den Schultern. »Meena, was hast du erwartet? Deine Serie ist im Eimer. Sie haben jetzt diese neue Vampirstory, und CDI glaubt, dass sie damit ein jüngeres Publikum erreichen. Und warum sollen sie kein Product-Placement machen? Sie wollen doch nur ein bisschen Geld verdienen.«
    Meena seufzte. »Ich weiß nicht. Meinst du nicht, sie wären dieser Serie, die sie seit dreißig Jahren senden, wenigstens ein bisschen Respekt schuldig? Aber vermutlich bin ich zu blöd, um das zu

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