Eternity
gehöre wahrscheinlich noch zu denen, die Glück haben, weil Angie Harwood meinen Platz in dem Camaro eingenommen hat.«
Als Meena sie ärgerlich anblickte, fügte sie hinzu: »Entschuldigung. Aber ehrlich, jeder stirbt irgendwann.«
»Na ja, Lucien nicht«, erwiderte Meena. »Vielleicht ist es ja auch nur …« Sie brach ab. Eigentlich hatte sie sagen wollen, dass ihre Fähigkeit nachließ, den Tod anderer Leute vorauszusagen.
Sie wusste jedoch, dass das nicht stimmte. Was war mit dem Baby und ihrem komischen Gefühl? Sie musste es Leisha sagen. Sie musste. Aber wie sollte sie das anstellen, ohne sie zu Tode zu ängstigen?
»Was vielleicht?« Leisha wirkte verärgert. »Was ist los mit dir? Du siehst so merkwürdig aus. Ist alles in Ordnung? Vielleicht hast du ja Fieber oder so. Lass mal deine Stirn fühlen.«
Leishas kühle Finger legten sich auf Meenas Stirn. Vielleicht hatte sie ja tatsächlich Fieber.
»Hmm«, sagte Leisha. »Du fühlst dich wirklich ein bisschen heiß an. Was hat dieser Typ mit dir angestellt? Ist das nur die Hitze einer neuen Liebesaffäre? Oder hat er dich mit Schweinegrippe angesteckt?«
»Ach, Leish«, sagte Meena. »Er war so wundervoll.« Sie wusste, dass sie ins Schwärmen geriet, aber sie konnte nichts dagegen machen. Luciens Duft lag immer noch auf ihrer Haut. »Er ist so … so anders als die Männer, mit denen ich bisher zusammen war. Er hat mir Frühstück gemacht. Er hat mich gefragt, wie ich meine Eier am liebsten mag. Und er hat mir ein Bad eingelassen. Und er war nett zu Jack, obwohl Jack sich wie ein Irrer aufgeführt, ihn ständig angeknurrt hat. Und…«
»Es war also perfekt«, sagte Leisha.
»Ja, es war perfekt.« Sie kaute auf ihrer Unterlippe. »Bis auf…«
»Was?« Leisha zog ihre dunklen Brauen zusammen. »Sag’s nicht. Er ist verheiratet. Er hat eine Frau zu Hause in Estland.«
»Rumänien«, korrigierte Meena sie. »Nein, natürlich nicht.
Das ist es nicht. Es ist nur … okay, lach nicht. Aber es ist etwas … Trauriges um ihn.«
»Etwas Trauriges?« Leisha schüttelte den Kopf, so dass ihre schwarzen, chemisch entkrausten Haare ihr um die Schultern flogen. »Wie meinst du das? Wie ein Loser? Hast du nach David immer noch nicht genug von Verlierern?«
»Nein«, entgegnete Meena. »Nicht traurig wie ein Loser. Eher so, als ob ihm früher einmal etwas wirklich Schlimmes zugestoßen wäre. Und darüber ist er nie hinweggekommen.«
»Vielleicht ist seine Frau im Kindbett gestorben«, sagte Leisha. Im Gegensatz zu Meena liebte sie Filme mit unglücklichem Ausgang … je trauriger, desto besser. Sie war ein großer Fan von Jodi Picoult und Nicholas Sparks. »Oder sie ist bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen, nur Stunden, bevor sie heiraten wollten! Oder sie wurde von einer Schlammlawine in Peru begraben, als sie gerade Waisenkinder geimpft hat.«
Meena warf ihr einen sarkastischen Blick zu.
»Ich denke, er hatte eine schlimme Kindheit«, sagte Meena. »Er wollte anscheinend nicht darüber sprechen. Als wir nach dem Sex im Bett ein bisschen geredet haben, habe ich ihn nach seiner Familie gefragt, und er sagte, seine Eltern seien beide tot. Er hat noch einen Halbbruder, aber sie stehen sich nicht besonders nahe.«
»Na, da hast du es doch«, erwiderte Leisha enttäuscht. »Er braucht einfach nur eine nette Frau, die ihn mit ihrer Liebe etwas aufmuntert. Eine Frau wie dich … die Frau, die er vor einem Fledermausangriff gerettet hat! Das ist so romantisch! Allerdings hättest du nicht gleich schon beim ersten Date mit ihm ins Bett gehen sollen. Das sieht dir gar nicht ähnlich. Lass mich noch mal deine Stirn fühlen. Ich will sehen, ob deine Temperatur gestiegen ist.«
Sie streckte die Hand aus, als ein junger Mann aus dem Hinterzimmer kam, dessen Haut fast so dunkel war wie Leishas.
»O mein Gott, Meena!«, kreischte er lachend. »Und Jack Bauer der Zweite! Ich freue mich so, euch beide zu sehen.« Es war Roberto, einer der Auszubildenden. Er nahm Jack Bauer von Meenas Schoß und begann, ihn zu knuddeln. Jack leckte ihm aufgeregt das Gesicht. »Leisha hat mir die guten Neuigkeiten schon berichtet.«
Meena hatte keine Ahnung, wovon er redete. »Gute Neuigkeiten?«, echote sie fragend.
»Wegen Eternity«, sagte Roberto und kraulte Jack hinter den Ohren. »Endlich kommen mal ein paar Vampire vor. Das ist so aufregend! Es wurde aber auch langsam Zeit! Ich liebe diesen Gregory Bane. Wenn die Serie kommt, klebe ich immer am Bildschirm. Oder
Weitere Kostenlose Bücher