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Ethan von Athos

Ethan von Athos

Titel: Ethan von Athos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Schutzkleidung zurückkehrte.
    »Hallo.« Der Techniker ließ den gefalteten Overall und die Stiefel auf eine Bank fallen, drückte ein Hypospray gegen Ethans Arm und sagte: »Schauen Sie auf dem Weg nach draußen im Büro vorbei. In der anderen Richtung«, und dann ging er davon. »Ade.«
    Ethan klopfte auf die Kleider. Seine Brieftasche war noch oder auf jeden Fall wieder in der Tasche. Er seufzte erleichtert, kleidete sich an, straffte die Schultern als Vorbereitung auf sein volles Geständnis und ging dann, auf den vagen Hinweis des Technikers hin, in die dem Eingang entgegengesetzte Richtung.
    Er dachte gerade, er hätte sich wieder verlaufen, als er eine offene Tür sah und dahinter einen Raum mit einem besetzten Computerterminal. Der junge Mann von der Palette mit den Vögeln, Teki, traf gleichzeitig mit Ethan am Eingang ein. Er war jetzt bleich im Gesicht und trug einen weißen Plastikverband um die Stirn. Er hielt ziemlich atemlos an und ließ Ethan mit einem freundlichen Nicken zuerst eintreten. Die knochige Heida stand drinnen mit verschränkten Armen am Tresen und klopfte nervös mit dem Fuß.
    Sie fixierte Teki mit einem kalten Blick. »Jetzt ist es aber Zeit, dass du dich von der Komkonsole getrennt hast. Ich dachte, ich hätte dir gesagt, du solltest deiner Freundin sagen, dass sie dich nicht während der Arbeit anruft.«
    »Es war nicht Sara«, sagte Teki rechtschaffen. »Es war eine Verwandte. Mit einer dienstlichen Mitteilung.« Um Heidas Aufmerksamkeit bewusst abzulenken, wies er sie auf Ethan hin. »Schau mal, hier ist unser Helfer.«
    Ethan schluckte und trat an die beiden heran. Er überlegte, wie er anfangen sollte, und wünschte sich, die Frau wäre nicht da.
    »Okay«, sagte der Mann in der grün-blauen Uniform, der am Computerterminal saß. »Geben Sie mir bitte Ihre Karte.« Er hielt Ethan seine Hand hin.
    Ethan vermutete, der Mann wolle einen Standardausweis für Stationsbewohner sehen. Er holte tief Luft, raffte sich auf und blickte die finster dreinschauende Frau an. Sein Geständnis wurde zu: »Oh … äh … hab – sie nicht bei mir …«
    Sie schaute noch finsterer. »Sie sollen Sie doch immer bei sich haben, Docksund-Schleusen.«
    »Nicht im Dienst«, brachte Ethan verzweifelt vor. »Mein anderer Overall.« Wenn er nur dieser schrecklichen Frau entkommen könnte, dann würde er direkt zum Sicherheitsdienst gehen … Sie holte Luft.
    Teki mischte sich ein. »Oh, komm schon, Heida, gib dem Burschen doch eine Chance. Er hat uns doch bei diesen verdammten Vögeln geholfen.« Er zwinkerte Ethan zu, nahm ihn am Arm und schleppte ihn zum anderen Ausgang des Raums. »Gehen Sie einfach und holen Sie sie, in Ordnung?«
    Die Frau sagte: »Na, hör mal«, doch der Mann am Computer nickte.
    »Kümmern Sie sich nicht um Heida«, flüsterte der junge Mann Ethan zu, während er ihn durch die innere Tür schob. Dann ging es durch eine Schleuse mit UV-Strahlung und Luftfiltern, und schließlich durch eine letzte luftdichte Tür nach draußen. »Sie treibt alle zum Wahnsinn. Ihre dicke Tochter ist auf einen Planeten ausgewandert, bloß um von ihr wegzukommen. Vermutlich hat sie sich nicht einmal für die Hilfe bedankt?«
    Ethan schüttelte den Kopf.
    »Nun, ich danke Ihnen.« Er nickte fröhlich, dann schlossen sich die luftdichten Türen zischend vor seinem Lächeln.
    »Hilfe«, sagte Ethan leise. Er drehte sich um. Er befand sich in einem weiteren Standardkorridor, der genauso aussah wie tausend andere. In seelischer Qual kniff er kurz seine Augen zusammen, dann seufzte er und ging los.
    Zwei Stunden später ging er immer noch, sicher lief er im Kreis. Die Posten des Stationssicherheitsdienstes, die im Transitbereich häufig und deutlich sichtbar waren, verschwanden hier in den eigenen Bereichen der Stationsbewohner. Oder vielleicht waren sie nur, wie die Vorrichtungen an der Wand, unauffällig gekennzeichnet, und er ging direkt an ihnen vorbei. Ethan fluchte leise, als an einem Fuß wieder eine Blase aufplatzte, die durch das Scheuern seiner schlecht passenden Stiefel entstanden war.
    Als er in einen Querkorridor hineinblickte, erschrak er freudig: Das Zeug an den Wänden hatte wieder Aufkleber neben sich, Listen und Schlösser. Er schlug diesen Weg ein. Noch ein paar Kreuzungen, eine weitere Tür, und er fand sich auf einer öffentlichen Promenade wieder. Nicht weit entfernt schimmerte neben einem Brunnen eine Orientierungstafel.
    »Hier bist du also«, murmelte er und suchte den Weg durch das

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