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Ethan von Athos

Ethan von Athos

Titel: Ethan von Athos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Holovid. Buntes Licht leckte über seinen Finger. Da, nächster Sicherheitsposten: er blickte auf und verglich das Zeichen auf dem Plan mit einer verspiegelten Kabine auf dem Balkon am hintersten Ende der Promenade. Direkt eine Ebene unter dieser Promenade war seine eigene Herberge. Quinns Hotel war ein bisschen weiter weg, zwei Ebenen höher. Er überlegte ängstlich, wo das Zimmer war, in dem die Cetagandaner ihn verhört hatten. Sicherlich nicht weit genug weg. Er raffte sich auf und humpelte die Promenade hinauf, wobei er aus den Augenwinkeln nach Männern mit leuchtender Gesichtsbemalung und Frauen in schneidigen grau-weißen Uniformen Ausschau hielt.
    Station Kline – Sicherheitsdienst leuchtete über der Kabine. Die Verspiegelung war nur äußerlich. Von innen hatte man einen schönen Überblick über die Promenade, wie Ethan bemerkte, als er die Kabine betrat. Reihen von Monitoren und Kommunikatoren füllten den kleinen Raum. Eine Sicherheitsperson saß da, mit hochgelegten Füßen, aß irgendwelche kleinen gebratenen Leckerbissen aus einem Beutel und blickte lässig auf das bunte Treiben drunten in der Halle.
    Eine Sicherheitsfrau, korrigierte sich Ethan mit einem stummen Aufstöhnen. Jung und dunkelhaarig, erinnerte sie in ihrer orangefarbenen-schwarzen quasimilitärischen Uniform entfernt an Kommandantin Quinn.
    Er räusperte sich. »Hm, verzeihen Sie … Sind Sie im Dienst?«
    Sie lächelte. »Leider ja. Von dem Augenblick an, wo ich diese Uniform anziehe, bis zu dem Moment, wo ich sie am Ende meiner Schicht wieder ablege, und außerdem immer, wenn sie mich anpiepsen. Aber ich habe um 24 Uhr frei«, fügte sie ermunternd hinzu. »Wie wäre es mit einem Molch-Nugget?«
    »Ach, nein – nein, danke«, erwiderte Ethan nervös und lächelte unsicher. Ihr Lächeln wurde zu einem Strahlen. Er nahm einen neuen Anlauf. »Haben Sie davon gehört, dass heute Vormittag ein Kerl auf einer der Promenaden einen Nervendisruptor abgefeuert hat?«
    »Ihr Götter, ja! Tratscht man bei Docks und Schleusen schon darüber?«
    »Oh …« Ethan erkannte, woher die Zusammenhanglosigkeit dieses Gespräches rührte: der rote Overall führte sie in die Irre. »Ich bin kein Stationsbewohner.«
    »Das erkenne ich an Ihrem Akzent«, stimmte sie freundlich zu. Sie setzte sich auf und legte ihr Kinn auf seine Hand. »Sie verdienen sich als Wanderarbeiter Ihre Reise durch die Galaxis, nicht wahr? Oder sind Sie hier gestrandet?«
    »Hm, keins von beiden …« Ethan lächelte weiter, da sie es auch tat. War dies irgendeine Form von Austausch zwischen den Geschlechtern, die man voneinander erwartete? Weder Quinn noch die Ökotechnikerin hatten so intensives Mienenspiel benutzt, aber Quinn hatte zugegeben, untypisch zu sein, und die Ökotechnikerin war bestimmt verrückt. Sein Mund begann vor Lächeln zu schmerzen. »Aber was diese Schießerei angeht …«
    »Oh, haben Sie mit irgend jemandem gesprochen, der dort war?« Ihr Strahlen ließ etwas nach, und sie setzte sich etwas wachsamer auf. »Wir suchen noch mehr Zeugen.«
    Bei Ethan gewann jetzt die Vorsicht die Oberhand. »Hm – warum?«
    »Es geht um die Anzeige. Natürlich behauptet der Kerl, er hätte aus Versehen gefeuert, als er seinem Freund seine Waffe vorführen wollte. Aber der Informant, der den Vorfall meldete, behauptet, dass der Kerl auf einen Mann geschossen hat, der wegrannte. Nun ja, der Informant ist verschwunden, und der Rest der sogenannten Zeugen ist der übliche Haufen – haben allerhand Dramatisches zu erzählen, aber wenn man sie festnagelt, dann stellt sich immer heraus, dass sie genau in dem Moment, als der Disruptor losging, in die andere Richtung geschaut oder ihren Stiefel zugemacht oder sonst was haben.« Sie seufzte. »Nun, wenn bewiesen wird, dass der Kerl mit dem Disruptor auf jemanden gefeuert hat, dann wird er deportiert, aber wenn es ein Unfall war, dann können wir nur die illegale Waffe konfiszieren, ihm eine Geldstrafe aufbrummen und dann gehen lassen. Was wir nach weiteren 12 Stunden werden machen müssen, falls der Vorsatz der Schädigung nicht bewiesen werden kann.«
    Rau in Haft? Ethan lächelte selig. »Wie steht es mit seinem Freund?«
    »Der bürgt für ihn, natürlich. Er hat sich als sauber erwiesen, deshalb konnten wir gegen ihn nichts unternehmen.«
    Wenn er die Sicherheitsfrau richtig verstand, dann war Millisor auf freiem Fuß. Ethans Lächeln erlosch. Und Setti auch, den Ethan nie gesehen hatte und deshalb nicht erkennen würde, selbst

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