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Ethan von Athos

Ethan von Athos

Titel: Ethan von Athos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Stationsbewohner?«
    »Transitreisender. Aber er überträgt sie vielleicht schon jetzt auf einen Stationsbewohner.«
    Die Angestellte zeigte noch ernsthafteres Interesse. »Und die Krankheit?«
    »Alpha-S-D-Plasmid-3.«
    Die Angestellte hielt im Schreiben inne. »Alpha-S-D-Plasmid-2 ist eine sexuell übertragene Nekrose der Weichteile, die ihren Ursprung auf Varusa Tertius hatte. Meinen Sie das?«
    Quinn schüttelte den Kopf. »Dies ist eine neue und viel virulentere mutierte Variante der varusanischen Lendenfäule. Nach meinen letzten Informationen hat man noch nicht einmal das Gegenvirus entwickelt. Haben Sie in Ihrer Abteilung noch nicht davon gehört? Dann haben Sie aber Glück.«
    Die Angestellte hob die Augenbrauen. »Nein, Madame.« Sie tippte wie wild und justierte mehrmals ihr Erfassungsgerät. »Und der Name des Verdächtigen?«
    »Ghem-Lord Harman Dal, ein cetagandanischer Makler für Kunstwerke und Artefakte. Er hat eine neue Agentur im Transitbereich, die gerade vor ein paar Wochen lizensiert wurde. Er hat mit einer Menge Leute Kontakt.«
    Ethan schloss daraus, dass Harman Dal Millisors Deckname war.
    »Du lieber Himmel«, sagte die Angestellte. »Wir sind auf jeden Fall froh, dass wir diese Meldung bekommen. Ach …« Die Angestellte überlegte und suchte nach den richtigen Worten. »Und wie haben Sie von der Krankheit dieser Person erfahren?«
    Quinns strenger Blick wanderte vom Gesicht der Angestellten zu ihren eigenen Füßen, in entfernte Winkel des Zimmers, auf ihre zuckenden Hände. Sie suchte sich offensichtlich herauszuwinden. Sie wäre errötet, wenn sie die Chance gehabt hätte, ihren Atem lange genug anzuhalten. »Was würden Sie meinen?«, murmelte sie und schaute auf ihre Gürtelschnalle.
    »Oh.« Die Angestellte errötete. »Oh. Nun, in diesem Fall sind wir Ihnen äußerst dankbar, dass Sie sich entschlossen haben, sich zu melden. Ich versichere Ihnen, dass alle diese epidemiologischen Angelegenheiten mit striktester Vertraulichkeit behandelt werden. Sie müssen sofort einen unserer eigenen Quarantäneärzte aufsuchen …«
    »Absolut«, stimmte Quinn zu und heuchelte nervösen Eifer. »Kann ich jetzt nach unten kommen? Aber … aber ich habe schreckliche Angst, dass Dal, wenn Sie sich nicht beeilen, Ihnen drei Patienten liefern wird, statt nur zwei.«
    »Ich versichere Ihnen, Madame, unsere Abteilung hat Erfahrung in der Behandlung heikler Situationen. Bitte stecken Sie Ihre Ausweiskarte in die Maschine, damit sie gelesen werden kann …«
    Quinn tat dies, versprach erneut, sich direkt in der Quarantäne zu melden, erhielt noch einmal die Versicherung der Anonymität und der Dankbarkeit und schaltete aus.
    »Also, Teki«, seufzte sie, »Hilfe ist unterwegs. Ich habe mit meinem echten Namen eine kriminelle Handlung unterschrieben, aber der Preis war in Ordnung.«
    »Ist es hier gegen das Gesetz, krank zu sein?«, fragte Ethan verdutzt.
    »Nein, aber eine falsche Meldung über einen Krankheitsüberträger abzugeben, ist entschieden gegen das Gesetz. Wenn Sie die ganze Maschinerie sehen, die jetzt in Gang gesetzt wird, dann werden Sie begreifen, warum man Witzbolde entmutigt. Aber ich stelle mich lieber jederzeit einer kriminellen Beschuldigung statt Plasmafeuer. Ich werde die Geldstrafe auf mein Spesenkonto setzen.«
    Auf Cees Gesicht zeichnete sich respektvolle Freude ab. »Wird Admiral Naismith das billigen?«
    »Er gibt mir vielleicht eine Medaille.« Quinn zwinkerte ihm zu, sie war jetzt wieder fröhlich. »Nun, die Ökoabteilung erlebt an ihrem neuen Patienten vielleicht mehr Widerstand als erwartet. Am besten geben wir ihr ein bisschen diskrete Unterstützung, oder? Können Sie mit einem Betäuber umgehen, Mr. Cee?«
    »Ja, Kommandantin.«
    Ethan hob zögernd die Hand. »Ich habe bei der Armee von Athos eine Grundausbildung bekommen«, hörte er sich selbst sich verrückterweise freiwillig melden.

 
KAPITEL 11
     
    Am Ende entschied sich Quinn für Ethan und nicht für Cee, ihre Person bei dem zu begleiten, was sie ›die zweite Angriffswelle‹ nannte. Sie stationierte den Telepathen an den Liftrohren am Ende des Korridors von Millisors Transitunterkunft und bewaffnete ihn mit dem zweiten ihrer beiden zusammenpassenden Betäuber.
    »Bleiben Sie außer Sicht, und nehmen Sie jeden aufs Korn, der abhaut«, instruierte sie ihn, »und zögern Sie nicht zu feuern. Bei einem Betäuber können Sie sich immer später für Fehler entschuldigen.«
    Diese Worte veranlassten Ethan, die

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