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Ethan von Athos

Ethan von Athos

Titel: Ethan von Athos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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Ethan aus einem Rampenkorridor trat. »Sie sind aber schnell gekommen, Dr. Urquhart.«
    Ethan blickte auf das Verbindungsrohr. »Ich hatte mir vorgestellt, dass Sie einen planmäßigen Flug erreichen wollten. Ich hatte nicht gedacht, dass Sie so luxuriös reisen würden.«
    »Ich dachte, Sie würden vielleicht überhaupt nicht kommen.«
    »Weil … weshalb? Weil ich die ganze Wahrheit über diese Lieferung herausgefunden habe?« Ethan zuckte die Achseln. »Ich kann nicht sagen, dass ich das billige, was Sie zu tun versucht haben. Aber angesichts der offensichtlichen Probleme, die Ihre … Ihre Rasse, sollte ich wohl sagen, überall sonst als Minorität zu erleiden hätte, glaube ich, dass ich verstehen kann, warum Sie das getan haben.«
    Ein melancholisches Lächeln huschte über Cees Gesicht und war gleich wieder verschwunden. »Sie verstehen es? Aber natürlich. Sie würden es verstehen.« Er schüttelte den Kopf. »Ich hätte Ihnen sagen sollen, dass ich hoffte, Sie würden nicht kommen.«
    Ethan folgte mit den Augen der Richtung von Cees Kopfnicken.
    Im Schatten neben einem Deckenträger stand Quinn. Aber sie sah ungewöhnlich erschöpft aus. Ihre schneidige Uniformjacke fehlte, sie trug nur ein schwarzes T-Shirt und ihre Uniformhosen. Ihre Stiefel fehlten auch. Und als sie ins Licht trat, erkannte Ethan, dass ihr Betäuberhalfter leer war.
    Sie trat vor, weil ein Mann in der orangefarben-schwarzen Uniform des Sicherheitsdienstes von Station Kline sie anstieß. Also hatten sie sie endlich doch geschnappt. Ethan musste fast kichern. Es würde faszinierend sein zu beobachten, wie sie sich da jetzt herausschlängelte …
    Sein Humor erstarb, als er die Waffe besser sehen konnte, die der gedrungene, gleichgültig dreinblickende Mann ihr in den Rücken stieß. Ein tödlicher Nervendisruptor. Völlig unvorschriftsmäßig für den Sicherheitsdienst.
    Schritte waren zu hören. Ethan wandte den Kopf in die andere Richtung und sah, wie Millisor und Rau auf sie zukamen.

 
KAPITEL 12
     
    Ethan und Quinn wurden innerhalb der Reichweite des Nervendisruptors, den der Mann in der Sicherheitsuniform in nervösen Händen hielt, nebeneinander gestellt. Cee wurde unter Raus Betäuber von ihnen getrennt. Mehr war nicht nötig, damit Ethan stumm ihren relativen Status richtig einschätzen konnte.
    Aus der Nähe sah Quinn noch mitgenommener aus: eine Lippe war aufgeplatzt und geschwollen, sie war weiß im Gesicht und zitterte entweder von den Schmerzen oder von den Nachwirkungen einer schwächeren Betäubung. Ohne ihre Stiefel wirkte sie kleiner. Cee stolperte wie eine Leiche, die einen Platz zum Hinlegen sucht, er war erstarrt und eisig, das blaue Leuchten seiner Augen war erloschen.
    »Was ist passiert?«, flüsterte Ethan Quinn zu. »Wie haben die Sie überhaupt gefunden, wo es der Sicherheitsdienst doch nicht geschafft hat?«
    »Ich habe den verdammten Piepser vergessen«, zischte sie durch die zusammengebissenen Zähne. »Ich hätte ihn in den ersten Müllschlucker schieben sollen, an dem wir vorbeikamen. Ich wusste, dass er gefährlich war! Aber Cee stritt mit mir, und ich war in Eile, und … ach, zum Teufel, was für einen Zweck …« Sie biss sich frustriert auf die Lippe, zuckte zusammen und leckte sie vorsichtig. Ihr Blick kehrte immer wieder zu ihren Gegnern zurück, sie rechnete die Nachteile zusammen, verwarf das Ergebnis und versuchte es aufs neue, ohne besseres Glück.
    Millisor ging um sie herum, glatt und selbstzufrieden. »Ich bin so froh, dass Sie es einrichten konnten, Dr. Urquhart. Wir hätten für Sie und die Kommandantin getrennte Unfälle arrangieren können, aber wenn wir Sie beide zusammen haben, gibt uns das eine ziemlich ausgezeichnete Gelegenheit zur Effizienz.«
    »Rache?«, fragte Ethan mit zitternder Stimme. »Aber wir haben nie versucht, Sie umzubringen.«
    »O nein«, protestierte Millisor. »Rache hat damit nichts zu tun. Sie beide wissen einfach zu viel, um weiter am Leben bleiben zu dürfen.«
    Rau grinste hässlich. »Erzählen Sie ihnen noch den Rest, Oberst«, drängte er.
    »Ach ja. Mit Ihrem Sinn für Humor, Kommandantin, werden Sie besonders das zu schätzen wissen. Betrachten Sie einmal, wenn Sie wollen, all diese unbenutzten Verbindungsrohre an der Außenwand. An beiden Enden verschlossen ergeben sie sehr private kleine Abteile. Gerade der richtige Ort für ein Paar mit ziemlich seltsamem Geschmack an Abenteuern beim Arrangieren eines Schäferstündchens. Wie bedauerlich, dass in dem

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