Ethan von Athos
gesunden Schlaf, der auf ihre Anstrengungen folgt …«
Rau schwenkte fröhlich seinen Betäuber, um anzudeuten, auf welche Weise dieser gesunde Schlaf erreicht würde.
»… das Verbindungsrohr zum Raum hin geöffnet wird, um die automatische Förderanlage aus dem Laderaum eines Frachters anzuschließen. Besagter Frachter ist unmittelbar nach dem Start meines Kuriers an dieser Andockbucht fällig. Sollen wir Sie beide vollkommenen nackt zurücklassen?«, überlegte er laut. »Oder nur nackt unter der Gürtellinie, um den Eindruck von leidenschaftlicher Hast und Fummelei zu erwecken?«
»Gott Vater!«, stöhnte Ethan entsetzt. »Der Bevölkerungsrat wird denken, ich sei lasterhaft genug gewesen, um mit einer Frau in einem Verbindungsrohr … äh … körperliche … ähäm …«
»Die Götter mögen mich davor bewahren«, erwiderte Quinn leise und sah gleichermaßen entsetzt aus,»dass Admiral Naismith denkt, ich sei dumm genug, um mit was auch immer es in einem Verbindungsrohr zu treiben!«
Terrence Cees Blick irrte in der Andockbucht umher, als suchte er den Tod ebenso verzweifelt wie Quinn eine Möglichkeit zur Flucht. Er machte eine leichte, ruckartige Bewegung, sofort zielte Rau mit dem Betäuber auf ihn.
»Träum weiter, Mutant«, knurrte Rau. »Wir geben dir keine Chance. Eine falsche Bewegung, und du wirst betäubt an Bord getragen.« Er verzog die Lippen zu einem unangenehmen Grinsen. »Du willst doch nicht die Show verpassen, die deine Freunde für uns aufführen werden, oder?«
Cee ballte die Hände zu Fäusten und öffnete sie wieder, Verzweiflung und Wut, beide gleich ohnmächtig, kämpften in ihm um die Oberherrschaft. »Es tut mir leid, Doktor«, flüsterte er. »Sie haben der Kommandantin einen Nervendisruptor an den Kopf gehalten, und ich wusste, dass sie nicht blufften. Ich dachte, vielleicht würden Sie nicht kommen, bloß auf einen Anruf von mir hin. Ich hätte die Kerle sie erschießen lassen sollen. Tut mir leid, tut mir leid …«
Quinns Lippen krümmten sich sarkastisch und begannen aufs neue zu bluten. »Sie brauchen sich nicht so eifrig entschuldigen, Cee … Ihr Widerstand hätte ihn nicht gerettet.«
»Sie brauchen sich überhaupt nicht zu entschuldigen«, sagte Ethan bestimmt. »Aller Wahrscheinlichkeit nach hätte ich genauso gehandelt.«
Der Mann mit dem Nervendisruptor scheuchte ihn weg und trieb Ethan und Quinn zur äußeren Wand und an ihr entlang zum anderen Ende der Ladebucht.
»Wer ist der Kerl überhaupt?«, fragte Ethan Quinn mit einem Ruck seines Kopfes. »Setti?«
»Sie haben es erraten. Ich hätte ihn in den Rücken schießen sollen, als ich eine Chance hatte, und damit die andere Hälfte meiner Belohnung vom Haus Bharaputra kassieren«, erwiderte Quinn mit einem angewiderten Unterton. Nachdenklich fügte sie hinzu: »Wenn ich mich auf diesen Schläger stürze, glauben Sie, dass Sie es dann durch die Bucht bis zu einem dieser Korridore schaffen, bevor Rau Sie betäubt?«
Der höhlenartige Raum war fünfzig Meter oder mehr lang. »Nein«, sagte Ethan offen.
»Wie steht es mit einem Sprint in den Schutz dieses Verbindungsrohrs?«
»Und was dann? Soll ich ihnen Grimassen schneiden, bis sie herankommen und mich abschießen?«
»Schon gut«, sagte sie ungeduldig, »haben Sie eine bessere Idee?«
Ethans Hände zuckten in seinen Taschen und stießen auf einen kleinen, länglichen Gegenstand. »Vielleicht könnten wir damit etwas Zeit herausschinden?«, sagte er und zog die Nachrichtenkapsel heraus.
»Was, zum Teufel, ist denn das?«
»Das war das Allerseltsamste. Auf meinem Weg hierher kam ein Mann zu mir auf der Promenade und drängte es mir auf – er sagte, es sei eine Nachricht für Millisor. Es werde durch Millisors militärische Dienstnummer aktiviert, und ich solle es ihm geben, wenn ich ihn sähe …«
Quinn erstarrte, ihre Hand packte seinen Arm. »Welche Farbe hatte er?«
»Wer?«
»Der Mann, der Mann!«
»Rosa. Das heißt, er hatte ein rosafarbenes Gewand an.«
»Nicht das Gewand, der Mann!«
»Interessant – eine Art Kaffeefarbe. Äußerst elegant. Ich wünschte mir, ich hätte einige dieser Hautgene für Athos bekommen können …«
»Heh«, begann Setti und näherte sich ihnen mit einem finsteren Blick.
»Geben-Sie’s-mir, geben-Sie’s-mir«, brabbelte Quinn und riss Ethan die Nachrichtenkapsel aus der Hand. »Warten-Sie-mal. 672-191-, o Götter, ist es jetzt 142 oder 124?« Ihr zitternder Zeigefinger tippte an der winzigen Tastatur und
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