Ethan von Athos
Schlag in ihren Magen.
Sie nahmen sie zwischen sich und schleiften sie über die Korridorrampe zum Notausgang fort, während aus verschiedenen anderen Eingängen Notfallkommandos der Station in die Halle strömten.
»Sie … sie haben Quinn geschnappt!«, schrie Ethan Cee zu. »Wer sind die? Was für Leute sind das?«
Schmerzlich verwirrt tanzte er von einem Fuß auf den anderen und zog Cee hoch.
Cee schielte hinter ihnen her. »Jackson’s Whole? Bharaputra-Leute, hier? Wir müssen hinter ihr her!«
»Möglichst, solange hier noch Luft zum Atmen ist …« Sie hielten sich aneinander fest und machten sich, so schnell sie konnten, in einer Mischung aus Hüpfen und Humpeln auf den Weg, durch die Andockbucht und die Rampe hinauf.
An der Notlufttür mussten sie schreckliche Sekunden warten und bewegten ihre Kiefer, um ihre Ohren gegen die nun schnelle Abnahme des Luftdrucks zu schützen, während das Trio vor ihnen hindurchcycelte und die Personalschleuse freimachte, die die Flucht aus einem blockierten Raum gestattete.
In einem panischen Rhythmus den Kontrollknopf zu drücken oder sich sogar daraufzulehnen trug nichts zur Beschleunigung des Vorgangs bei, wie Ethan herausfand, die Tür öffnete sich erst, als sie endlich bereit war.
Sie fielen hindurch und mussten erneut warten, während der Druck ausgeglichen wurde, und Quinns Angreifer gewannen einen immer größer werdenden Vorsprung. Ethan keuchte erleichtert. Er hatte eine völlig falsche Meinung über die Luft in der Station gehabt: sie schmeckte einfach großartig, besser als jede andere Luft, die er bisher geatmet hatte.
»Wie, zum Teufel«, fragte Ethan Cee keuchend, während sie warteten, »sind Millisor und Rau überhaupt aus der Quarantäne herausgekommen? Ich dachte, nicht einmal ein Virus könnte von dort abhauen.«
»Setti hat sie befreit«, erwiderte Cee ebenfalls keuchend. »Entweder kam er mit dem Sicherheitsmann hinein, der sie zu ihrem Deportationsdock bringen sollte, oder er gab sogar vor, dieser Wachmann zu sein. Ich weiß nicht, was von beiden zutrifft. Sie sind einfach durch die Tür hinausspaziert. Alle Dokumente und Ausweiskarten waren natürlich perfekt. Ich glaube, nicht einmal Quinn weiß, wie weit die Cetagandaner in der Zeit, die sie hier waren, in das Computernetz der Station eingedrungen sind.«
Endlich öffnete sich die Notfall-Luftschleuse zischend, und Ethan und Cee torkelten durch den Korridor in wilder Jagd nach dem Trio, das nicht mehr zu sehen war. Am ersten Querkorridor hielten sie an.
Mit ausgestrecktem Arm drehte sich Cee ein paar Mal im Kreis, wie ein beschädigter Uhrzeiger. »In diese Richtung!« Er zeigte nach links.
»Sind Sie sicher?«
»Nein.«
Trotzdem galoppierten sie den Korridor entlang. Am nächsten Querkorridor wurden sie belohnt: von rechts ertönte lautstarker Protest einer vertrauten Altstimme. Sie folgten dem Klang und gelangten in den kahlen Vorraum eines Fracht-Liftrohrs.
Der Mann in der schokoladenbraunen Seidenjacke hatte Quinn mit dem Gesicht gegen eine Wand gedrückt und hielt sie mit hinter dem Rücken verdrehten Armen hoch. Ihre Zehen streckten sich vergeblich nach dem Boden aus.
»Los, Kommandantin«, sagte der Mann in Rosa. »Wir haben keine Zeit für solche Spielchen. Wo ist es?«
»Es würde mir nicht im Traum einfallen, Sie aufzuhalten«, erwiderte sie mit ziemlich undeutlicher Stimme, während ihr Gesicht seitwärts gegen die Wand gequetscht wurde. »Au! Sollten Sie nicht lieber zu Ihrer Botschaft flüchten, bevor die Sicherheitsleute hierherkommen? Nach dieser Explosion werden sie hier die ganze Gegend durchsuchen.«
Als Ethan und Cee in den Vorraum schlitterten, drehte sich der Mann in Rosa blitzschnell um und hob sein Plasmagewehr. »Warten Sie«, sagte Cee und hielt Ethans Arm zurück.
»Freunde!«, kreischte Quinn und zuckte hin und her. »Freunde, Freunde, nicht schießen, wir alle hier sind Freunde!«
»Sind wir das?« Außer Atem und schwindelig nahm Ethan mit Misstrauen die überraschende Szene in sich auf.
»Söldner, die Geld nehmen für Verträge, die sie nicht erfüllen können, haben keine Freunde«, knurrte der Mann in brauner Seide. »Zumindest nicht lange.«
»Ich habe daran gearbeitet «,verteidigte sich Quinn. »Ihr Schläger wisst Raffinesse nicht zu schätzen. Außerdem könnt ihr die Gegend mit Leichen übersäen und dann in den Schutz des Konsuls eures Hauses wegrennen. Euch juckt es nicht, wenn ihr deportiert und für immer zur persona non grata auf
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