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Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht

Titel: Eulenflucht - Kay, E: Eulenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emily Kay
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atemlos.
    Die kreisenden Bewegungen meiner Hände begleitete er wohlig schnurrend, wobei seine raue Zunge relaxt aus seinem Mäulchen blitzte.
    Mit wedelndem Schwanz zog Scotty schließlich wieder ab, nachdem er genug Streicheleinheiten bekommen hatte.
    Im Flur herrschte dämmeriges Licht, als ich zum Bad schlurfte. Hinter Niks geschlossener Zimmertür erklang gedämpfte Gitarrenmusik. Ich hielte inne und ging auf die Tür am Ende des Flures zu. Ich klopfte.
    »Ja?«
    Ich drückte die Türklinke und lugte in Niks Zimmer. Nik lümmelte noch im Pyjama auf seiner abgewetzten brauen Ledercoach und spielte auf seiner Gitarre.
    Er war ziemlich gut, spielte aber bei »The Dead Mannequins« Schlagzeug. Das war die Band, in der auch Fabio Bass spielte. Unser Vater erlaubte es nicht, dass Nik sein Schlagzeug im Haus spielte. Deswegen stand es im Proberaum der Schule. Stattdessen klimperte mein Bruder zu Hause auf der Gitarre herum.
    »Morgen«, flüsterte ich.
    »Morgen Schwesterchen«, gähnte er und hörte auf zu spielen. Er griff nach einem Energydrink, der vor ihm auf dem Tisch stand und trank in großen Schlucken.
    »Ich wollte dir noch viel Glück wünschen für das Spiel«, sagte ich. »Wann geht es los zum Team-Meeting?« Dies interessierte mich natürlich brennend, denn es könnte ja sein, dass er etwas über Sam sagte. Ich hoffte nur, dass er mir nichts anmerkte.
    Nik stellte die leere Dose zurück auf den Tisch und kräuselte die Stirn. »So in zwei Stunden muss ich los«, sagte er, während er zu der St. Pauli Uhr schaute, die an der Wand gegenüber hing. Er schien nichts bemerkt zu haben.
    »Tja, dann sag ich schon mal viel Glück. Ich komme dann später zur Sporthalle.«
    »Glück?«, grinste er. »Das hat doch nix mit Glück zu tun. Wir sind einfach die bessere Mannschaft. Und am Ende holen wir den goldenen Fritz… wirst schon sehen.« Nik packte die Gitarre in denGitarrenkoffer und drückte die Schnallen zu. »Da hat die andere Mannschaft gar nix zu melden«, fügte er unterstreichend hinzu.
    Ich nickte zustimmend. »Also dann, bis später.« Leise zog ich die Tür hinter mir zu und ging ins Bad.

    »Ganz schön schattig heute«, schnatterte Adriana neben mir auf dem Weg zum Spiel. Trotz des unbeständigen Nordseewetters hatte sie es sich nicht nehmen lassen im todschicken »Spielerfrau-Dress« zum Pokalspiel zu erscheinen. Sie trug einen Jeansrock zu ihren dunklen Leggins, Stoffballarinas und eine schwarze taillierte Bluse. Bibbernd rieb sie die Handflächen gegeneinander. Ich war froh, dass meine Wahl auf eine praktische Windbreaker Jacke fiel, in der ich nicht fror und zur Not noch eine Kapuze aufsetzen konnte. Mitleidig verzog ich das Gesicht. Mein Handy piepste. Auf dem Display blinkte eine SMS von Curly.
    »Curly kommt später ins Restaurant. Sie schafft‘s nicht zum Spiel.« Ich tippte eine Antwort und klappte das Handy zu.
    »Aha … na, sie ist wenigstens nicht so verrückt wie wir.« Adriana kräuselte die Stirn und schaute zweifelnd zu den grauen Regenwolken hoch.
    Die Tribüne der Mehrzweckhalle war trotz des launischen Wetters bis auf den letzen Platz belegt. In wenigen Minuten sollte das Spiel beginnen.
    Meine Gedanken kreiselten um Sam. Allein der Gedanke an ihn erwärmte meinen Körper so stark, dass ich anfing zu schwitzen.
    Fabio hetzte die Treppe der Tribüne hoch. Wie immer kam er auf den letzten Drücker. Keuchend plumpste er auf den freien Sitz neben uns und hielt sich mit verzerrtem Gesicht die Seite.
    »Puh … hab ich es ja doch noch geschafft«, presste er hervor. »Hallo Fabio. Hast du Seitenstiche?«
    Er winkte ab. »Nee … geht schon. Hey, die Teams kommen auf den Platz.«
    Wir drehten uns nach links zu den Kabinen. Als die Spieler den Platz betraten, setzte vereinzelter Jubel ein. Sam trug das Teamtrikot der Schule. Sein Anblick verschlug mir den Atem und ichhielt mich krampfhaft an dem Stuhl auf dem ich saß fest. Nicht nur ich schaute ihn an und konnte den Blick nicht abwenden. Auch er starrte zu mir. Sein Blick bohrte sich in meinen Kopf. Seine Augen schauten mich so eindringlich an, dass ich ihnen nicht standhalten konnte und wegschauen musste. Ich blickte starr auf meine Hände.
    Der grelle Anpfiff durchschnitt die Luft. Sam saß auf der Bank bei den Ersatzspielern. Ich zwang mich, meine Aufmerksamkeit auf das Spielfeld zu richten. Doch meine Gedanken schweiften immer wieder zu ihm.
    Als Fabio mich jubelnd an seine Brust drückte, war ich wie benommen.
    »Ganz großer

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