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Eulenspiegel

Eulenspiegel

Titel: Eulenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Astrid wütend. »Irgendwo werde ich schon eine auftreiben.«
    »Schade, daß Ackermann nicht da ist«, knurrte van Appeldorn. »Der könnte uns welche von seinen Schützenbrüdern besorgen.«
    Toppe lächelte gequält. »Bloß keine Aufregung, Herrschaften. Ihr wißt doch: Außergewöhnliche Umstände verlangen ungewöhnliche Maßnahmen. Da dürfen auch wir uns nicht zu fein sein. Zitatende.«
    »Nicht ganz«, widersprach Heinrichs. »Du hast folgendes vergessen: Dies, Herrschaften, ist eine gute Gelegenheit, unter Beweis zu stellen, daß das neue Steuerungsmodell für uns längst nicht mehr nur graue Theorie ist. Produkt Sicherheit.«
    »Danke, das reicht«, fiel ihm van Appeldorn ins Wort. »Es ist wirklich ein dickes Ei, daß sie mich wegen diesem Zirkus aus Grevenbroich zurückpfeift. Um wieviel Uhr geht der Rummel eigentlich los?«
    »Die Eröffnung ist um elf«, antwortete Toppe, »aber unsere ›Präsenz‹ wird ab acht Uhr vorausgesetzt.« Er holte seinen Mantel aus dem Schrank. »Und jetzt haben wir alle Feierabend. Von der Chefin angeordnet. Es wäre nämlich schon schwierig genug, die morgigen Überstunden zu verbuchen.«
    Van Appeldorn schüttelte nur noch den Kopf. Die Meinhard mußte einen echten Schaden haben. Bei der Museumseröffnung würden so viele Polizisten rumwimmeln, daß für die Gäste gar kein Platz mehr blieb. Nicht nur die ganze Trachtengruppe würde aufmarschieren, nein, auch die halbe Kripo sollte Wache schieben. Wenn sich alle an den Händen hielten, konnte man die Polizeikette locker dreimal um das ganze Gebäude wickeln.
    »Das hört sich alles großartig an mit dem Produkt Sicherheit«, sagte Astrid, als sie zu Toppe ins Auto stieg, »aber ich stelle mir gerade vor, ich wäre zum Beispiel Holländer. Was mir da als erstes in den Sinn käme, wäre die alte Geschichte mit dem Polizeistaat.«
    Toppe ließ den Motor an. Er wollte sich heute nicht mehr ärgern. »Ich fahre jetzt zum Krankenhaus und rede mit Geldek. Kommst du mit, oder soll ich dich vorher zu Hause absetzen?«
    »Aha«, grinste Astrid. »So viel zum angeordneten Feierabend. Schreibst du das trotzdem als Überstunden auf?«
    »Weiß ich nicht. Ist mir auch völlig schnurz. Auf jeden Fall lasse ich mir von keinem vorschreiben, wann und wie ich meine Arbeit erledige. Bildet die sich tatsächlich ein, ich könnte mein Hirn aus- und einschalten wie den PC? Um halb vier wird der Bildschirm schwarz, der Fall verschwindet auf der Festplatte, und morgen um neun laufe ich dann wieder auf Hochtouren?«
    »Hee!« Astrid legte ihm die Hand auf den Schenkel. »Jetzt reg dich doch nicht so auf. Ich komme mit ins Krankenhaus.«

    Aber den Besuch bei Geldek hätten sie sich sparen können. Der Mann wußte gerade mal, wo er sich befand. Ob er sich an irgendwas erinnerte, fanden sie nicht heraus, denn Geldek schlief immer wieder ein. Der behandelnde Arzt war auch nicht aufzutreiben.
    »Soll ich weiterfahren?« fragte Astrid sanft.
    Toppe reichte ihr wortlos den Autoschlüssel, ließ sich schwer auf den Beifahrersitz fallen und schwieg.
    »Meine Güte, was ist der Geldek durch den Wind! Zimperlich sind die Jungs ja nicht gerade. Der hätte dabei auch sterben können.« Astrid überlegte. »Ist das nicht ein bißchen dick aufgetragen für einen Warnschuß?«
    »Genau darüber grübele ich nach«, nickte Toppe. »Vorsicht!« schrie er dann und hielt sich am Armaturenbrett fest.
    Aus der Einfahrt zu ihrem Hof kam ein VW-Bus geschossen. Astrid trat auf die Bremse, riß das Steuer herum und kam auf dem Grünstreifen zum Stehen. Auch der weiße Bus hatte angehalten, und heraus krabbelte ein bleichgesichtiger Christian. »Gott sei Dank! Ihr seid das! Ich habe euch tatsächlich nicht gesehen.«
    Auch Toppe war ausgestiegen. Er hatte Puddingbeine. »Ich sollte dir eine scheuern, du Idiot! Was ist das denn für ein Auto?«
    »Hat mir ein Kumpel geliehen.« So langsam kriegte Christian wieder Farbe. »Es tut mir leid, Vater. Ich hätte besser aufpassen müssen.«
    Toppe klopfte ihm den Rücken. »Ist schon in Ordnung.« Er linste durchs Autofenster und entdeckte einen alten Elektroherd, einen Hängeschrank und noch ein paar andere Möbel, die er selbst nach der Trennung von Gabi in seiner ersten Wohnung gehabt hatte.
    »Ziehst du aus?«
    »Nee, aber Clara zieht um, und ich helfe ihr. Mutter hat gemeint, ich könnte ihr die Möbel geben.«
    »Du willst noch nach Köln?«
    Christian grinste. »Geschenkt, Vater. Ab jetzt fahre ich anständig,

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