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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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hatte vorsichtshalber auch Silke holen lassen, denn Frau Thorschmitt drohte damit, die Sache »publik zu machen«. Das Tribunal war allerdings ergebnislos vertagt worden. Frau Helmholtz hatte strengstes Stillschweigen aller verlangt und Frau Thorschmitt dafür alle möglichen Vergünstigungen in Aussicht gestellt. Man hatte deutlich gemerkt, dass sie der überbesorgten Mutter am liebsten die Meinung gegeigt hätte, aber was sollte sie machen? Den Breitlings hatte sie jedenfalls empfohlen, die Sache in Ruhe zu Hause zu besprechen. Uli war daraufhin zornig verschwunden, und Silke hatte gerade noch geschafft, sich Lena gegenüber nichts anmerken zu lassen, als sie für die rasch eine Verabredung organisierte.
    »Und Vera?«, fragte Eva.
    »Die wollte mit mir reden, aber ich konnte nicht«, seufzte Silke. »Sie hatte einen Kopf so rot wie ein Feuermelder.«
    Sie waren in der Knesebeckstraße angekommen.
    »Glaubst du, er ist oben?«, fragte Silke nervös.
    Eva zuckte unbehaglich die Achseln. »Vermutlich ja. Sollte ich nicht lieber gehen?«
    »Um Gottes willen, nein! Lass mich jetzt bloß nicht alleine!«
    Und so fuhren sie beide schweigend in dem altersschwachen Aufzug nach oben.

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    Gentleman mit Klasse, der zu all deinen Beschreibungen passt wie die Faust aufs Auge, freut sich auf deine Mail. pedromercator@…
    Doch Uli war nicht da. Zwischen Sorge und Wut schwankend lief Silke zum Kühlschrank und nahm einen Wein heraus, doch Eva stellte erleichtert fest, dass sie nicht gleich aus der Flasche trank, sondern sogar zwei Gläser nahm und sie ins Wohnzimmer trug. Dort ließ sie sich aufs Sofa fallen, schloss für einen Moment die Augen. Riss sie gleich wieder auf und schenkte die Gläser voll. Aus ihrem nahm sie rasch ein paar Schlucke. Ihr Blick flackerte.
    »Wo ist er? Es kann doch nicht sein, dass er mit Vera … Oh Gott!«
    »Bestimmt nicht«, sagte Eva mit mehr Überzeugung, als sie wirklich verspürte. Die Ausrede mit dem Hexenschuss war zu abwegig. Und der Vorfall neulich nachts sprach auch nicht für ihn. Aber galt nicht andererseits: im Zweifel für den Angeklagten? Wichtig war jedenfalls, dass Uli und Silke erst mal in Ruhe miteinander redeten. Sie selbst, fiel ihr jetzt ein, hatte eigentlich nie in Ruhe mit Marcel geredet. Vielleicht wäre alles anders gelaufen, wenn sie das getan hätte, vielleicht säße sie dann nicht hier vor den Trümmern ihres neuen Lebens … Träum weiter , sagte eine kleine Stimme in ihrem Inneren. Eva zwang ihre Aufmerksamkeit wieder auf Silke.
    »… schon so lange den Verdacht. Der Schrank war ja nur ein Mal von vielen! Aber Vera, ausgerechnet! Eine meiner Freundinnen ! Er hat immer gesagt, er kann sie nicht leiden!«
    »Aber du weißt doch nicht sicher, dass …«
    Silke hörte ihr gar nicht zu. »Er hatte so viele Gelegenheiten. Immer diese Konferenzen. Und diese Patientinnen, die spät noch kommen. Und dieser verdammte Schickimicki-Tennisclub. Ich hasse Tennis! Die Leute dort gehen mir auf die Nerven, all diese Solariums-Weibchen mit aufgepumpten Brüsten und Brillantkettchen um die Fußknöchel …«
    Eva nickte nur.
    »Aber ich konnte ihn nie festnageln, verstehst du? Nie, die ganze Zeit nicht, bis jetzt. Aber immer hatte ich den Verdacht … Ich hab diese Anzeige – also, jetzt kann ich’s dir ja auch sagen, Eva, ist ja auch egal …« Silke zuckte fahrig die Achseln. »Die Anzeige war eigentlich für mich. Ich hatte das Gefühl, ich müsste irgendwas unternehmen, als Ausgleich, verstehst du? Sozusagen prophylaktisch, für den Moment, wenn ich ihn erwischen würde. Damit mich’s dann nicht so trifft. Aber dann kamst du und warst so erschüttert über deinen Mann, der dich betrogen hatte, da hab ich sie dir überlassen.«
    Eva musterte sie erstaunt. »Du wolltest dich mit Männern treffen, um dich für den Schmerz zu wappnen?« Spontan legte sie ihre Hand auf Silkes Arm. »Ehrlich gesagt, so eine Ahnung hatte ich schon länger. Aber das war eine sehr nette Geste, danke.«
    Silke verzog das Gesicht zu etwas, das wohl ein Lächeln sein sollte. »Ich dachte, ich polstere mich mit einem Mann – oder vielleicht auch mit zweien. Aber das hätte wahrscheinlich auch nicht funktioniert, das hab ich ja bei dir gesehen. Es war ja doch kaum was Vernünftiges dabei. Ich …«
    In diesem Augenblick fiel die Wohnungstür ins Schloss. Silke zuckte zusammen, und Eva spürte, wie auch ihr Puls sich plötzlich beschleunigte. Das konnte nur Uli sein.
    Evas Blick fiel auf Silke. »Bleib

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