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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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wild, sodass Busen und Hintern wackelten. »Hier kommt die männermordende Venus vom Land! Packt eure Kerle und versteckt sie tief in euren Truhen, denn sonst hab ich sie mir gekrallt und verschleppt, bevor ihr Mäh sagen könnt!«
    Kirsten, Charlotte und Ellen standen da wie vom Donner gerührt, Augen und Münder weit offen, in ihren Mienen der blanke Schock.
    » Eure Kerle – huch, was sag ich denn da? Ihr habt ja gar keine!« Eva schlug sich theatralisch auf die Brust. » Sorry ! Ich meinte natürlich die Kerle, die ihr unbedingt haben wollt!« Allmählich kam sie richtig in Fahrt.
    »Korrigier mich, Kirsten, wenn ich falsch liege – aber bei dir und Nils ist immer noch nicht alles in trockenen Tüchern, stimmt’s? Ja, dieser schnieke stellvertretende Direktor, den du schon seit Langem umschwänzelst wie ein Spermium das Ei, der ist echt schwer festzunageln! Und – ach du liebes bisschen, Charlotte! Wie fatal, dass du ausgerechnet dem gleichen Kerl verfallen bist wie ein Werwolf dem Mond? Na, so was Dummes aber auch!« Sie lächelte süß. »Und Ellen! Willst du dich nicht vielleicht einfach dazu gesellen? Ich höre, auch du bist Lehrern nicht abgeneigt. Außerdem sind aller guten Dinge drei – alte Bauernweisheit!«
    »Was redest du da?«, zischte jetzt Kirsten, die sich als Erste gefasst hatte. »Was soll das heißen, Charlotte und Nils …«
    »Oh, sag bloß, du wusstest nichts davon? Ist doch eines dieser Geheimnisse, die alle Spatzen von den Dächern pfeifen! Aber wie auch immer – es geht ja nicht um euch. Sondern um mich, männermordender Bauerntrampel, der ich bin!«
    »Was redest du da? Das ist doch völliger Unsinn!«
    »Ja, das würde ich auch abstreiten, liebe Charlotte. Denn Kirsten hat Haare auf den Zähnen, wie ich aus eigener, ganz aktueller Anschauung sagen kann. Und wo sie hinschnappt, wächst bald kein Gras mehr.«
    Charlotte musterte sie mit rechtschaffener Empörung. »Wie kannst du solche Dinge behaupten?! Du bist … du bist fies!«
    »Uuups«, sagte Eva und hielt sich geziert den Mund zu. »Hab ich da einfach was behauptet ? Na, aber das würde ich doch nie tun! Gerüchte in die Welt setzen, über andere herziehen – wer macht denn so etwas?!«
    Kirsten hatte ganz schmale Augen bekommen; ihr Blick schoss zwischen Eva und Charlotte hin und her. »Was ist das wegen Nils? Wieso bist du hinter ihm her, Charlotte?«
    »Glaub ihr doch kein Wort …«
    »Aber wie kommt sie darauf?«
    »Weil sie stänkert, einfach so!«
    »Ts, ts, ts«, machte Eva und drohte Charlotte spielerisch mit dem Finger.
    »Sie hat da mal was mitgekriegt und … es völlig falsch verstanden, weiter nichts. Wie kannst du auch nur eine Sekunde was darauf geben?« Charlotte merkte gar nicht, wie sie sich immer tiefer in den Schlamassel ritt.
    »Was hat sie mitgekriegt?« Mit flammendem Blick rückte Kirsten ihr dichter auf die Pelle.
    Ellen jammerte: »Merkt ihr nicht, wie sie euch vorführt?« Doch Kirsten hatte nur Augen für die Nebenbuhlerin.
    »Es ging … ich war mal … Verflucht, es war doch ein ganz anderer!«, keifte Charlotte. »Aber sie ist doch das Thema, nicht ich!« Und ihr Finger wies anklagend auf Eva.
    »Genau«, sagte Eva ganz ruhig. »Ihr solltet weiter über mich sprechen. Über meine zahllosen Affären, meine hinterhältige Art, meine Verfehlungen. Dann fühlt ihr euch besser.«
    Kirsten und Charlotte liefen hochrot an.
    »Wir gehen«, zischte Kirsten. »Das müssen wir uns nicht anhören.« Sie warf den anderen einen auffordernden Blick zu, drehte sich auf dem Absatz um und eilte in Richtung Ausgang. Charlotte und Ellen folgten ihr auf dem Fuße.
    »Richtig. Gar nicht schön, so etwas hören zu müssen«, verkündete Eva ihren Rückseiten. Die Tür des Seiteneingangs wurde aufgestoßen, ein paar Töne fröhlicher Musik wehten herein, dann fiel die Tür wieder zu und es war still.
    Eva stand da, die Arme schlaff an den Seiten, und lauschte ihrem Zorn nach. Es schien, als sei er mit den dreien aus dem Gebäude verschwunden, verpufft wie eine übel riechende Abgaswolke.
    Mein Gott, was war in sie gefahren? Eine solche Szene hatte sie noch nie abgeliefert, so etwas sah ihr überhaupt nicht ähnlich. Gleichzeitig war sie auch ein kleines bisschen stolz: wie cool sie geblieben war und wie kreativ – trotz der wilden Wut in ihrem Bauch.
    Nein, Eva verspürte kein schlechtes Gewissen, Kirsten und Charlotte die Augen geöffnet zu haben. Falsche Schlangen, frustrierte Kampfhennen, stutenbissige

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