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Eva und die 40 Maenner - Roman

Eva und die 40 Maenner - Roman

Titel: Eva und die 40 Maenner - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Andre
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Waschweiber! Sollten sie doch sehen, wie sie nun zurechtkamen, und Nils obendrein!
    Eva stand vor der Balustrade und sah an sich hinunter. Jeans von vorgestern waren das also. Runde Hüften, einBauerntrampel. Meine Güte, mussten die frustriert sein. Und sie selber war es jetzt leider auch, noch viel mehr als vorher. Anscheinend hatte sich die ganze Welt gegen sie verschworen. Wie hatte das nur passieren können? Innerhalb von zwei Tagen war das ganze, mühsam aufgebaute Gebilde, das ihr neues Leben hätte werden sollen, in sich zusammengefallen wie ein Kartenhaus.
    Deprimiert schlich sie hinter die Balustrade, um ihre Tasche zu holen. Sie hatte sie neben den Fundkisten auf den Boden gestellt.
    Was war das? Dort hinter der zweiten Kiste, blitzte da nicht ein gelber Streifen auf, nur zu sehen, wenn man in diesem speziellen Winkel davor stand? Eva bückte sich und fischte nach dem Stoff.
    Da war es – das heiß geliebte Stück aus New York. Eva seufzte tief und hängte sich die Jacke über den Arm. Wenigstens eine, deren Nachmittag ein glückliches Ende gefunden hatte.

37
    Ach, wie Deine Zeilen mich ansprechen, liebe E.
    Emily? Ella? Esther? Erika? Eva? Ernestine? Elke? Eleonore? Wie auch immer, ich erwarte Dich! In meinem beschaulichen Heim wirst Du hoffentlich genau das finden, was Du Dir erhoffst. Zweisamkeit, gutes Essen, Vertrauen und Liebe. Was wäre das Leben ohne all diese Dinge?! Ich liebe es, Frauen auf Händen zu tragen. Stark genug bin ich dafür, und vermögend genug auch. Ich will nicht angeben, aber der Wahrheit muss die Ehre gegeben werden. Eine Höhle voll kostbarer Güter soll mein Heim sein, mitten darin Du, das Wichtigste. Stell es Dir nur einmal vor! Wenn Dich der Gedanke freut und erregt, so rufe mich umgehend an. Mein Geschäft wird mir Zeit lassen, Dich noch am gleichen Tag auszuführen – vielleicht nicht ganz wie Richard Gere seine Pretty Woman, aber doch so ähnlich. Nun, konnte ich Dein Interesse wecken? Dann freue Dich auf Dieter – 0189-55..
    Mit schwerem Herzen schlich Eva hinaus auf den Hof. Die Gänge zwischen den Flohmarkttischen hatten sich etwas geleert, doch die Kuchen- und Getränkestände waren noch dicht umlagert. Auf der Bühne intonierte die Band gerade It’s Raining Men von den Weather Girls, ausgerechnet. Eva war nicht einmal mehr zu einem sachten Grinsen in der Lage. Sie schaute weder rechts noch links, sie wollte niemandensehen. Eilig drängte sie sich zu Celine durch, die immer noch an der gleichen Stelle wartete, hängte dem vor Glück strahlenden Kind die Jacke um die Schulter und wartete ihre Dankesworte gar nicht ab, sondern drehte sich gleich um, um nach Hause zu gehen.
    Und stand plötzlich Auge in Auge mit Fred.
    Sie brauchte eine Sekunde, um den braunen Bart und den ernsten Blick zu erkennen. So gut wie möglich verbarg sie ihren Schrecken hinter einem höflichen Lächeln und wollte an ihm vorbeihuschen, als er sie ansprach.
    »Bitte warten Sie.« Seine Stimme klang spröde, so als hätte er sie lange nicht mehr benutzt. Eva blieb unwillkürlich stehen.
    »Ich … möchte Ihnen meine Solidarität ausdrücken. Natürlich weiß ich, was passiert ist, und ich kann mir denken, wie es Ihnen geht. Man hört so einiges, wenn man hier herumläuft.«
    Eva schüttelte den Kopf, als könne sie ihren Ohren nicht trauen. »Sie … hier wird überall davon gesprochen?«
    Er nickte schwer. »Ja. Als könnten sie von nichts anderem reden als von Seitensprüngen und ertappten Sündern – furchtbar. Es tut mir leid. Am besten wäre es, wenn Sie das alles einfach vergessen. Ich biete Ihnen an, Sie von hier fortzubringen. Ich hatte ja schon des Öfteren darauf hingewiesen, dass ich Ihnen … gut tun könnte.«
    Eva seufzte tief, sehr tief. »Fred, Ihre Besorgnis in allen Ehren, aber ich bin nicht interessiert . Ich habe es Ihnen schon so oft gesagt, wann akzeptieren Sie das endlich? Ich gehe jetzt, aber ganz allein. Haben Sie das verstanden?«
    Zwei tiefe Falten standen auf seiner Denkerstirn. »Sie missverstehen mich. Ich … wollte Ihnen nur sagen, dass ich auf Ihrer Seite bin. Und immer sein werde. Ich …« Er schien zu schwanken, dann gab er sich einen Ruck. »Ich liebe Sie, Eva. Entschuldigen Sie, aber das musste endlich einmal heraus.«
    Eva blinzelte ungläubig in die Sonne. Hatte sie das wirklich gehört oder drehte sie allmählich durch? Das war die Krönung, nach allem, was heute passiert war – eine Liebeserklärung, natürlich vom Falschen, von wem sonst? Es war

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