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Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt

Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt

Titel: Eve & Caleb - 02 - In der gelobten Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Carey
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ihre Augen glasig aus. »Ich habe mich verlaufen«, sagte sie mit leiser Stimme. »Deshalb habe ich so lange gebraucht, um hierherzukommen. Ich habe Sedona in nördlicher Richtung verlassen und dann fand ich Heddy. Wir waren ungefähr eine Woche zusammen, da wurde es so heiß, dass ich tagsüber kaum weiterlaufen konnte. Heddy rannte ständig ins Gebüsch, um der Sonne zu entkommen. Schließlich beschloss ich, dass wir die Hitzewelle einfach aussitzen und uns einen Platz zum Ausruhen suchen würden.« Sie rieb das feuchte Tuch über ihre aufgerissenen Lippen, um die abgestorbene Haut abzurubbeln. »Wir brachten unsere Sachen in diese unterirdische Garage. Mit jeder Rampe, die wir hinunterliefen, wurde es kühler, angenehmer, aber auch dunkler. Ich wollte gerade eine Autotür öffnen, da hörte ich die Stimme eines Mannes. Er brüllte, doch nichts von dem, was er sagte, ergab irgendeinen Sinn.«
    Ich legte mich neben sie und rollte mich in Embryohaltung zusammen. Ihr Mund verzog sich zu einem schwachen Lächeln und sie starrte zur oberen Matratze hinauf, deren Sprungfedern gegen den Stoff drückten. »Es war zwar dunkel, aber ich konnte ihn riechen. Es war ekelhaft. Er packte mich und warf mich auf die Kühlerhaube des Wagens. Er würgte mich und ich spürte die Klinge an meinem Hals. Und bevor ich überhaupt nachdenken konnte, lag er auf dem Boden und Heddy war auf ihm. Sie hörte erst auf, als er keinen Laut mehr von sich gab.« Ich sah auf den dreckverkrusteten Kopf der Hündin. An ihrem Hals waren haarlose Stellen, wo die Haut pockennarbig und schorfig war. »Eine solche Stille habe ich noch nie gehört.«
    »Ich hasse mich dafür, dass ich nicht da war«, sagte ich. »Es tut mir so leid, Arden.«
    Arden nahm das Handtuch von ihrem Hals. »Bis wir draußen im Licht waren, fiel mir überhaupt nicht auf, dass er mich erwischt hatte. Heddy und ich waren voller Blut.« Die Hündin sprang aufs Bett und legte sich an unsere Füße, die Matratze gab unter ihrem Gewicht nach. Sie legte ihr Kinn neben Ardens Fuß. »Ohne sie wäre ich tot.«
    Arden fuhr sich über den Kopf. Trotz des schwarzen weichen Flaums, der nachwuchs, konnte ich ihre Kopfhaut sehen. »Das ist der Grund, warum ich das gemacht habe. Ich dachte, es wäre sicherer, als Mann unterwegs zu sein. Danach haben mich nur ein paar Streuner entdeckt und sie haben mich in Ruhe gelassen. Ein einzelner Mann in der Wildnis zieht nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich wie eine Frau.«
    »Ich hoffe, du hast recht«, sagte ich, meine Gedanken drifteten wieder zu Caleb. Mein Blick blieb am Fenster hängen. Maeves Haus befand sich am Ende der Straße, die zum Wasser hinunterführte. Ich konnte nur das Spiegelbild des Mondes auf der Oberfläche der Bay erkennen. »Caleb hat mich gefunden, nachdem du weg warst. Er hat mich aufgespürt und wir kamen gemeinsam hierher.«
    »Er durfte nicht bleiben, oder?«, fragte Arden. Sie zog eine Häkeldecke über sich, ihre Finger bohrten sich durch die farbenfrohen Wolldreiecke. »Sie hielten es für zu gefährlich?«
    »Sein Bein war verletzt. Er konnte kaum laufen«, sagte ich. Ich umklammerte mit den Händen ein Stück Decke, ich wollte nicht an diesen Moment am Ende der Brücke zurückdenken.
    Arden rutschte an die Wand. Sie schob die Zehen unter Heddy, die noch immer zusammengerollt am Fußende lag, ihr lauter Atem war im ganzen Zimmer zu hören. »Er findet bestimmt zurück zur Höhle«, versuchte sie, mich zu trösten. »Er lebt seit Jahren in der Wildnis. Er wird schon klarkommen.«
    Ich zog vorsichtig die Decke über mich, um die Hündin nicht aufzuschrecken. »Ja, ich weiß«, sagte ich leise und drückte meine Wange gegen das muffige Kissen. Doch die Gedanken kamen wieder. Ich stellte mir Caleb in einem verlassenen Haus vor, mit schlimm entzündetem Bein.
    Arden schloss die Augen. Ihr Gesicht entspannte sich, ihre Züge wurden weicher. Sie schlief problemlos ein, mit jeder Minute umklammerte sie die Decke ein bisschen weniger. Ich rückte näher an sie heran und schmiegte den Kopf an ihre Schulter. So lag ich eine Weile und lauschte ihren Atemzügen; jeder eine leise Erinnerung daran, dass ich nicht länger allein war.

VIER
    Ich war wieder auf dem Feld und drückte mein Gesicht in die Erde. Ich war gerade von Fletchers Laster geflohen. Er kam durch die Bäume, dünne Äste knackten unter seinem Gewicht, sein Atem ging schwer und klang verschleimt. Die Wildblumen unter mir waren zerdrückt. Ihre zarten Blüten verströmten

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