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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Stillschweigeabkommen sprechen. Die meisten deiner Mannschaftskameraden
glauben wahrscheinlich, dass es uns gar nicht gibt.«
    »Aber wir haben das Sagen«, sagte Heci und sah ihn wieder an. »Ich kenne das Spiel ziemlich gut. Den Staat auch. Ihr seid schon ein außergewöhnliches Volk, das muss man euch lassen.«
    Sie starrte ihn wütend an. »Du hast Scheiße gebaut«, wiederholte sie.
    »Ich weiß nicht, was ich euch sagen soll«, sagte er. Das war sogar die Wahrheit. »Wenn ich meine Gedanken gesammelt und mit dem Coach gesprochen habe, kriege ich es vielleicht zusammen. Jetzt sehe ich nur diese Gestalt, die er herbeirief, die sich auf mich stürzt.« Und wie das Blut aus meiner Nase schießt , fügte er in Gedanken hinzu.
    »Tarn, weißt du, was wir in unserem vorherigen Leben gemacht haben?«, fragte Ralea ihn.
    Er fand, dass sie die Frage seltsam formuliert hatte. Dann nahm er an, dass sie damit zum Ausdruck bringen wollte, dass sie sich an den Lebensstil der Caldari gewöhnten. Sie machten ihre Sache nicht besonders gut. Schließlich waren sie als Ausländer gerade in einen Garten des Friedens geplatzt.
    Sie sagte zu ihm: »Wir waren Missionsagenten. Wir haben mit Kapselpiloten gearbeitet.«
    Ihm standen die Haare zu Berge. »Wie war das?«
    »Wir haben viel Zeit mit Leuten verbracht, die genauso viel Reichtum und Macht haben wie die Imperien, deren Armeen in die Tausende gehen und die niemals sterben können . Also sind wir daran gewöhnt, gegen die Besten zu bluffen. Und du«, sagte Ralea und legte ihm, ohne zu zögern, eine Hand auf die schweißbedeckte Schulter, »versuchst gerade, die Tatsache wegzubluffen, dass du da reingegangen bist und das Spiel geschmissen hast.«
    Er wurde stocksteif, versuchte es aber zu verbergen. »So eine Anschuldigung erhebt man nicht gegen einen Caldari.«

    »Da hast du recht«, fuhr Ralea in demselben, ruhigen Ton fort. »Das ist eine Anschuldigung, die wir gegen einen Mind-Clash-Spieler erheben, der auf unserer Lohnliste steht. Dieser Spieler hat gerade ein wichtiges Spiel gehabt, und er hätte mit Leichtigkeit siegen müssen …«
    »… und hat es in der letzten Sekunde komplett vermasselt«, beendete Heci den Satz.
    »Ich weiß nicht, warum ihr denkt, dass ich meine Mannschaftskameraden verrate, aber so funktioniert das hier im Staat nicht. Ich habe hart gearbeitet, um bis hierher zu kommen. Ich stehe zu dem, was ich glaube und wer ich bin.«
    »Lügner«, sagte Heci.
    »Nun pass mal auf …«
    »Wir wollen nur wissen«, sagte Ralea und warf ihrer Freundin einen kurzen Blick zu, »ob wir etwas für dich tun können. Keine Anschuldigungen mehr – und nichts verlässt diesen Garten. «
    Er sagte es ihr nicht. Er hätte es ihr sagen können – und das störte ihn maßlos –, aber er sagte kein Wort. Er wusste, sie konnten nichts beweisen.
    Sie saßen noch eine Weile da, standen dann auf und bedankten sich für seine Zeit.
    Der Caldari-Staat bestand ausschließlich aus Gesellschaftsfraktionen. Geführt wurden sie von einem Mann, der einen Arbeiteraufstand angezettelt hatte, um genau diese Fraktionen zu verbessern . In Caldari – und das gab jeder dort gerne zu – war der Staat nicht das Volk … das Volk war der Staat.
    Ash hatte die Wahrheit gesagt. Seine Anweisungen hatten die beiden Frauen zu einem angeschlagenen Team geführt, das zwar gute Spieler hatte, aber verzweifelt Geldgeber brauchte. Durch Mittelsmänner hatten Ralea und Heci ihnen finanzielle Mittel in Aussicht gestellt. Als Gegenleistung erhielten sie diverse
komplizierte Rechte, die sie nicht direkt zu Eigentümern machte – Gott bewahre, dass ein Gallenter so tief in Caldari-Geschäfte verwickelt wurde! Dennoch herrschten sie heimlich, nachdem das geflossene Geld dem Team wieder auf die Füße geholfen hatte. Man konnte es drehen und wenden, wie man wollte, ihnen gehörte jetzt ein Mind-Clash-Team. Und sie führten es! Als Gallenter waren sie im Caldari-Staat nicht gerade willkommen. Die beiden Nationen führten seit Anbeginn der Aufzeichnungen Krieg. Doch als gesichtslose Auswanderer, deren Identität in Geld und Bürokratie gemessen wurde, passten sie hervorragend hierher.
    Mind Clash war ein wunderbares Abbild des Staates. Wettbewerbe gehörten zum Lebensstil der Caldari. Sie spiegelten die Philosophie des Staates wider und waren ein bequemer, nichtmilitärischer Weg, um die Aggressionen abzubauen, die der Staat bei seinem Volk hervorrief. Obwohl die Zusammenstöße brutal sein konnten, kam es nie

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