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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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ernster Stimme: »Wir halten unsere Augen offen, Sir. Wir haben das Team als Investoren übernommen, nachdem es in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Also sind wir es gewöhnt, ein Auge auf das Geld zu haben. Wir wissen, wie die Geschäfte laufen … und das ist ein Geschäft. Deshalb sind wir hier.«
    »Ich kann Ihnen nicht folgen«, sagte er mit demselben, offenen, ausdruckslosen Gesicht.
    »Einer unserer Spieler hat vor einigen Wochen absichtlich ein Spiel verloren«, sagte Heci. »Wir haben uns seine Finanzen angeschaut, die oberflächlich betrachtet in Ordnung waren. Wenn man genauer hinsah, fand man allerdings einige Unstimmigkeiten. Zahlungen, die niemals hätten getätigt werden dürfen. Und das hat uns zu Ihnen geführt.«
    Der Mann stand abrupt auf, entfernte sich von ihnen und sah aus dem Fenster seines Büros. Wären sie im obersten Stockwerk gewesen, hätte man vielleicht einen Ausblick auf einen der Friedensgärten gehabt. So sah man nur die spiegelnden Fenster des Wolkenkratzers auf der anderen Straßenseite.
    »Ich hatte damit nichts zu tun«, sagte er. Er steckte seine Hände in die Taschen und wippte auf den Füßen vor und zurück.
    Ralea und Heci tauschten einen schnellen Blick aus. So war das also. Man musste ihn aus der Reserve locken.
    Heci sagte: »Ist das der Grund, warum Sie nur im dreizehnten Stockwerk residieren? Eingepfercht in der Mitte mit Blick auf die Fenster anderer Leute.«
    Das Wippen hörte auf.
    »Kein zusätzliches Einkommen und offensichtlich kein Fortkommen auf der Karriereleiter der Gesellschaft«, sagte Ralea.
    Er drehte sich zu ihnen um. In seinen Augen glitzerte es.
    Als Heci hinzufügte: »Ihre Haare werden allmählich grau«, brach er in schallendes Gelächter aus.

    »In Ordnung«, sagte er und setzte sich wieder. »In Ordnung. Ja. Ich weiß, wer Sie sind, und ich weiß auch, von wem Sie reden.«
    »Nennen Sie bitte seinen Namen«, sagte Ralea.
    »Sein Name ist Tarn und er steckt in einer Menge Schwierigkeiten. «
    »Wie können wir ihm helfen?«
    »Das können Sie nicht«, sagte der Makler. Die Frauen redeten auf ihn ein, aber er hob die Hände, die Handflächen nach außen gekehrt. »Ich wünschte, Sie könnten es. Wirklich. Aber so funktioniert das hier im Staat nicht. Glücksspiel ist genauso ein Teil unseres Lebens wie Wettbewerb. Und Wettbewerb ist ein fester Bestandteil des Staates. Das eine ist erlaubt, das andere nicht – zumindest was Tarn angeht. Wenn Sie versuchen, diesem Spieler zu helfen, müssen Sie offenlegen, was er getan hat. Wenn Sie das aber tun, zerstören Sie seine Ehre und seinen Ruf.«
    »Ich dachte, das hätte sich nach der Revolution geändert«, sagte Heci.
    »Das hat es auch auf unzählige Weisen. Alles wurde auf den Kopf gestellt. Doch wir sind immer noch Caldari, und unsere Werte sind dieselben geblieben.«
    »Also können wir nur dasitzen und zusehen, wie er seine Spiele torpediert, ist das alles?«, fragte Heci.
    »Niemand sagte, dass er mit Absicht ein Spiel verloren hat«, antwortete der Makler.
    »Wir haben gesehen, wie er einen Hechtsprung gemacht hat, der …«
    »Ich kann Ihnen nicht sagen, ob er es getan hat oder nicht«, unterbrach er sie. »Ich bin nicht derjenige, der diese Dinge entscheidet. Ich bin nur ein Vermittler. Wenn Leute Glücksspiel betreiben wollen, kommen sie zu mir. Wenn sie mir Geld schulden oder einen Handel abschließen wollen, kommen sie ebenfalls
zu mir. Die meiste Zeit weiß ich nicht einmal, was sie im Gegenzug tun müssen. Das soll auch so bleiben. Ich leite Befehle unbesehen an sie weiter und belasse es dabei.«
    Er sah in ihre verärgerten Gesichter und fügte hinzu: »Ich kann Ihnen allerdings sagen, dass die Aufforderung, ein Spiel zu verlieren, im Caldari-Staat ein ausgesprochen schwerwiegendes Ansinnen ist. Das war bereits so unter der alten Regierung. Seit Heth an die Macht gekommen ist, hat sich das nicht geändert. Wenn mein Kontakt Ihrem Mann das angetragen hat, wird das nicht oft geschehen. Außerdem geschieht es nicht mit dem Ziel, Ihr Team zu ruinieren. Unser Augenmerk gilt dem Geldmeer, das an dem Spiel vorbeifließt, nicht dem Sport selbst.«
    Heci wollte noch etwas fragen, aber Ralea legte ihr kurz die Hand auf die Schulter und sagte: »Wie können wir sicher sein, dass er nicht noch mehr Spiele verliert?« Heci warf ihr einen überraschten Blick zu, denn die Frage war offensichtlich sinnlos. Ralea hatte anscheinend beschlossen, dass sie hier fertig waren. An der Angelegenheit war

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