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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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deinen Beitrag im Kampf gegen die Leute, die deine Familie zerstört haben, leisten kannst. Stattdessen kommst du mit einem vollkommen irrsinnigen Plan an.«
    »Das könnte man so sagen«, erwiderte Drem.
    »Wieso denkst du, dass so etwas nicht schon früher ausprobiert wurde?«
    »Zunächst einmal hättest du davon gehört. Aber im Grunde sind es einfach zu viele Daten. Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, das alles zusammenzusetzen. In meiner Zeit bei den Blutjägern und den Schwestern von EVE habe ich Tausende Aufzeichnungen und Berichte durchstöbert, die für den zufälligen Betrachter keine Bedeutung haben. Ich genieße das Vertrauen der Menschen um mich herum. Das schließt dich hoffentlich ein. Außerdem ist es schwierig, an die Bestandteile zu kommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Piratenfraktionen bei so etwas zusammenarbeiten, erst recht nicht Sansha’s Nation mit seiner Armee von Geistlosen und Verrückten.«
    »Wo wir gerade von Bestandteilen sprechen … Du hast die Daten, die du brauchst, noch nicht, gehst aber davon aus, dass du sie bekommen kannst?«
    »Wenn du die Geldmittel, die ich brauche, bereitstellst, dann kann ich alles besorgen. Entweder von der Quelle, die sie mir versprochen hat, oder von anderen, die das Geld ohne zu fragen annehmen werden.« Er dachte an Hona und ihre gespenstischen Augen in dem lebenden Felsen.
    »Und bisher hast du noch nichts von dieser Technologie, die du beschreibst, in Händen? Ich bezweifle nicht, dass sie existiert.
Aber was hast du vor? Willst du in Sanshas offene Arme marschieren und ihn darum bitten?«
    Drem zuckte mit den Schultern. Wenn weder seine Argumente, noch seine Erfolgsgeschichte diesen Mann überzeugten, dann gab es nichts mehr hinzuzufügen. »Ja«, sagte er.
    Zum ersten Mal schien der Anführer der Guristas vollkommen verblüfft.
    »Ich kannte mal jemanden wie dich«, sagte er schließlich in die Ruhe des Wassers und das Rascheln der Bäume hinein.
    Drem nickte.
    »Guristas haben Geld aufgrund ihres idiotischen Mutes. Er kostet uns Leben, aber er bringt uns auch so viel Reichtum, dass wir nicht wissen, was wir damit anfangen sollen«, sagte Koroko. Derartige Offenheit hatte Drem nicht erwartet.
    Er erwiderte sie und sagte: »Deshalb bin ich hier.«
    Koroko nickte. Er starrte eine Weile den Brunnen an.
    »Wir waren einmal zu zweit«, sagte er. »Idiotischer Mut ist gar kein Ausdruck. Wir befreiten uns von einem furchtbaren Ort. Wir wussten zu viel, und die Ungerechtigkeit drückte uns nieder. Eigentlich hätte niemand zu dem, was wir getan haben, imstande sein sollen. Wir haben auf reinem Instinkt, Wagemut und Zorn eine ganze Fraktion aufgebaut. Wir haben uns in den Himmel geschwungen und die verfluchten Imperien mit ihren eigenen Waffen geschlagen. Es hat funktioniert. Es hat eine Zeit lang funktioniert.«
    Er seufzte. »Bis die Kapselpiloten alles versaut haben. Die große Unbekannte in jedem Plan. Die Götter des Entsetzens und der Launen. Die Welt, in der wir jetzt leben, wurde von ihnen erschaffen. Sie ist dunkler, kälter und gefährlicher, als ich es mir je vorstellen konnte. Meine Leute stellen sich ihnen Tag für Tag in den Weg. Unsere Verluste spotten jeder Beschreibung. Auch Rettungskapseln, Sicherheitsmaßnahmen und dergleichen konnten nicht verhindern, dass es inzwischen keinen
Mann mehr in dieser Fraktion gibt, der nicht jemanden an die Kapselpiloten verloren hat. Das schließt mich ein.«
    Er wandte sich an Drem. Irgendwo zwischen seiner ruhigen Stimme und dem durchdringenden Starren seiner Augen sah Drem etwas, das er erkannte: eine Wut, die dazu geführt hatte, dass dieser Mann genau wie Hona die Mauer des Wahnsinns durchbrochen hatte. Er wirkte nicht ruhig, weil er seinen Frieden gefunden hatte – er wirkte nur deshalb ruhig, weil das Auge nicht in der Lage war, seine gewaltige und brennende Wut zu erfassen.
    Koroko nickte, als ob er sich zu der Gemeinsamkeit bekannte. »Du wirst deine Geldmittel bekommen, wenn du sie brauchst. Darüber hinaus jegliche Garantien, die du benötigst. Ich möchte im Gegenzug nur eins.«
    »Und das wäre?«, fragte Drem.
    »Die Erlaubnis, diesem Verrückten die Hand zu schütteln, um diesen Handel zu besiegeln.«
    Drem grinste. Sie schlugen neben dem Wasserfall ein. Korokos Hand war immer noch feucht, weil er damit Wasser geschöpft hatte. »Und solltest du rein zufällig das Ganze überleben, musst du mir erzählen, wie es gelaufen ist.«
    »Versprochen«, sagte Drem. Dann verließen

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