Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Gedankenkontrolle erschaffen hatte. Damit verwandelte er seine Testpersonen in menschliche Puppen. Ihre Erkenntnisfähigkeiten wurden umfunktioniert, damit sie zukünftig die ihnen zugewiesenen Aufgaben mit Höchstleistung bewältigen konnten. Sein geheimes Ziel war es, eine menschliche Unterklasse zu erschaffen, die seiner Überzeugung nach ihr Glück für den Rest ihres Lebens darin fand zu dienen. Dadurch hatten alle anderen die Freiheit, sich um Wissenschaft und Kunst zu kümmern. Nachdem diese Machenschaften Sanshas aufgedeckt worden waren, verlor er die meisten seiner Anhänger – zumindest die, die aus freien Stücken gehen konnten – und wurde schließlich von den vier Imperien vernichtend geschlagen. Die meisten von ihnen wollten von ihren peinlichen Beziehungen zu diesem Irren nichts mehr wissen. Das aufsteigende Imperium von Sansha Kuvakei war zu Staub zerfallen, aber in den Ruinen kroch noch Leben herum. Die menschlichen Zombies, die er erschaffen hatte – genannt die »Wahren Sklaven« –, waren ihrem eingepflanzten Trieb zu dienen und sich zu verbreiten treu geblieben und streunten auf der Suche nach neuen Rekruten durchs All. Man hätte eine Münze werfen können, wer mehr gefürchtet wurde:
die Blutjäger oder Sansha’s Nation. Verliere dein Blut oder deinen Geist – wer auf einem Raumschiff diente, konnte sich sicherlich eine bessere Wahl vorstellen.
    »Ich dachte immer, dass Rekrutierungsagenten Wahre Sklaven sind, die nicht den Willen aufbringen, zu gehen«, sagte Drem.
    »Wahre Sklaven gibt es … in vielen Varianten«, erwiderte Terden. »Das reicht von ziemlich beschränkten biologischen Maschinen bis zu verdeckten Agenten wie mir, die auch mit normalen Leuten zurechtkommen. Die meisten Agenten sind entweder Spione oder Werber, die nach kleinen Lücken im Schutzschild der im All lebenden Gemeinschaften suchen. Wenn sie diese Lücken gefunden haben, planen sie die Angriffe von Sansha’s Nation. Man gibt uns viel mehr Freiheiten als normalen Rekruten. Außerdem pflanzt man uns höchstens einen Peilsender ein, wenn überhaupt. Man legt uns sogar nahe, aus der Fraktion zu desertieren, wenn unser Gewissen das verlangt. Sansha’s Nation ist es wesentlich lieber, wenn Agenten der Sache treu ergeben sind. Sonst geht man das Risiko ein, dass diese sich umdrehen lassen und eine Invasion der Nation ruinieren.«
    Terden war desertiert, behielt aber sein Gewissen für sich. »Agenten verlassen ständig Sansha’s Nation«, fügte er hinzu.
    »Ist es nicht schwer, neue zu finden?«, fragte Drem.
    »Nein, es … es ist nicht einmal schwer, die alten zurückzuholen. Ich weiß nicht, ob das ein Beweis für die dunkle Seite der Menschheit ist, oder was es sonst ist, aber wir Agenten kehren früher oder später immer zur Nation zurück.«
    »Das fällt mir schwer zu glauben.«
    Terden zog eine Grimasse. »Als ich den Schwestern beitrat, hatte ich bereits einige Überfälle der Nation auf die Gebiete der Imperien hinter mir. Ich war verantwortlich für Hunderttausende neue Wahre Sklaven. Wenn du so etwas tust, Drem, dann
wartet die Dunkelheit in dir darauf, dass du bereit bist, sie wieder zu empfangen.«
    »Also warum bist du dann weg?«, fragte Drem. Er war sich nicht sicher, ob er die Antwort hören wollte.
    Terden sagte nur: »Sah … jemand, den ich kannte. Wie auch immer, der Gedanke eines Wahren Sklaven ist einfach falsch«, fügte er hinzu. Er strich sich mit den Fingern durchs Haar und kratzte sich am Kopf. »So etwas gibt es nicht.«
    Drem akzeptierte den Themenwechsel. »Bist du sicher? Da gibt es sicher ein paar öde Kolonien im Low-sec -Bereich, die dir da widersprechen würden. Wenn sie noch Leute hätten.«
    Terden lachte schallend.
    »Da ist eine ganze Palette, das meinte ich damit«, sagte er. »Es gibt so viele verschiedene Arten. Das Militär ist die letzte und einzige Form, die ihr Außenstehenden je zu Gesicht bekommt, aber das ist nur eine von vielen.«
    »Hört sich ein wenig wie die Sani Sabik an«, gab Drem zu. »Die meisten Leute denken, wir sind alle Blutjäger. Als ob eine Nation von Millionen auf die Art überhaupt funktionieren könnte.«
    »Eben.«
    »Unter den Sani Sabik und all ihren Fraktionen gibt es Leute, die bis zu den Knien durch Blut waten und den ganzen Tag Schreie hören. Dann gibt es andere, die ihr ganzes Leben in Räumen der Stille verbringen und Forschungen über Theologie und Wissenschaft betreiben. Und dann gibt es da noch eine ganze Menge Leute, die einfach in

Weitere Kostenlose Bücher