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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dieser Welt leben und versuchen, sich mehr schlecht als recht durchzuschlagen.«
    »Sansha’s Nation ist … im Ernst, Nation ist genauso«, sagte Terden. »Die Wahren Sklaven belauern die Welt wie Riesen. Doch es gibt Halbsklaven mit einem größeren Grad an Selbstbestimmung, oder solche, bei denen nur ein Teil ihres Geistes übernommen wurde.«

    »Ist das möglich?«, fragte Drem.
    »Es geschieht selten, aber klar – einige können ihre kreativen Talente nutzen, während der analytische Teil ihres Geistes der Nation gehört. Sie können malen und zeichnen, aber sie sind nicht in der Lage, auch nur das einfachste mathematische Problem zu lösen, wenn ihr Implantat das nicht erlaubt. Bei anderen wurden bestimmte Emotionen unterdrückt.«
    »Warum? Weil sie sonst durchdrehen?«
    Terden betrachtete eingehend den Tisch. »Hmm … einige von ihnen schon, ja. Hin und wieder gibt es jemanden, der eine Extrasicherung braucht. Aber ich rede von denjenigen, die zu uns kommen und uns um diese Unterdrückung bitten, bevor wir sie einpflanzen.«
    Es dauerte einen Moment, bis Drem das Gesagte erfasst hatte. Dann fragte er mit einer Mischung aus Entsetzen und Faszination: »Moment, sie kommen zu euch?«
    »Zur Behandlung, ja.« Terden hielt seinen Blick auf den Tisch gerichtet, als ob er damit dem Finsteren in ihrer Unterhaltung Rechnung trug. »Menschen, die unter zerstörerischen Depressionen oder sonstigen Geisteskrankheiten leiden; Menschen, die die Schmerzen ihres alten Lebens hinter sich lassen möchten oder ihr Leben ohne zu sterben beenden möchten. Sansha’s Nation«, sagte Terden, »ist der letzte Halt für diejenigen, die den schlimmsten aller Feinde haben – sich selbst.«
    Drem lehnte sich zurück und betrachtete die Decke. Hätte sie Löcher gehabt, so hätte er sie gezählt, nur um die Gedanken, die durch seinen Kopf wirbelten, zu verdrängen.
    Ein flüchtiger Gedanke blieb hängen. »Deine alte Fraktion muss doch Zugang zu unglaublich komplexer Technologie haben. Sehen die Wahren Sklaven denn auch alle so aus?«
    »Roboter und Monster?«, fragte Terden. »Kommt drauf an. Man kann die Implantate bei den meisten erkennen. Außerdem gibt es einen Haufen laufender Projekte, von denen ich
nicht sprechen möchte, bei denen es fast mehr Maschine als Mensch gibt.«
    »Mehr Maschine?«
    »Hast du den Teil, dass ich nicht darüber sprechen möchte, verpasst?«
    »Ich hätte nur nicht gedacht, dass das möglich ist. Je mehr Metall du in jemanden hineinstopfst, und je mehr du von dem gewohnten Körper wegnimmst, umso weniger kann er erfolgreich funktionieren.«
    »Stimmt schon … Stimmt schon, ja«, sagte Terden und inspizierte erneut den Tisch. Sein Haar warf gezackte Schatten auf die Oberfläche des Tischs. »Also benutzt man entweder so wenig Metall so gut wie möglich – oder man benutzt so wenig Mensch so gut wie möglich.«
    Schweigend saßen die beiden Männer da.
    »Wenig Mensch«, sagte Drem.
    »Ja«, sagte Terden.
    »Also kleine Kin …«
    »Ja.«
    Drem schaute wieder an die Decke und dachte an all die Sterne da draußen – die Sterne und die Dunkelheit, die sie festhielt.
    »Sie haben auch in die andere Richtung geforscht – also nach nicht wahrnehmbaren Veränderungen«, sagte Terden. »Aber das ist nicht sehr weit verbreitet.«
    »Nicht? Das überrascht mich.«
    »Es ist einfach nicht so effektiv. Wenn man von Sansha’s Nation aufgenommen wird, ist man ohnehin in unserem Raum und überall von tausend Agenten umgeben. Es ist also sinnlos, dich hübscher zu machen, da du ohnehin nirgendwohin gehst.«
    »Und was ist mit Implantaten bei, sagen wir, Staatschefs oder so?«

    Terden warf Drem einen Blick zu, den dieser so schnell nicht vergessen würde. »Wenn es so einfach wäre, mein Freund, würde Sansha’s Nation bereits die Welt regieren.«
    Der Exagent dachte noch einmal darüber nach und fügte dann hinzu: »Es gibt einige experimentelle Projekte. Ich weiß von mindestens einer Methode, die höchstens eine kaum sichtbare Narbe auf deinem Kopf hinterlässt. Sie besteht aus einer Mischung aus Verhaltenstheorie und Gehirnveränderung, bei der die Leitungsbahnen im Gehirn auf Zellniveau wiederholte Male neu verlegt werden. Das verändert nach und nach die Verhaltensmuster, also hättest du wirklich Schwierigkeiten, zu erkennen, wenn es bei dir vorgenommen würde. Abgesehen von den Bohrungen in deinem Schädel, meine ich.«
    »Und bei jemandem im Kopf herumzuwühlen bringt denjenigen nicht um?«
    Der Blick,

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