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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Er zerriss das Kissen wie nasses Papier. Zerfledderte Schaumstoffstücke ergossen sich über den Teppich. »Ich will den Kreis schließen, was bedeutet, dass man sich nicht wie eine Maschine verhält.«
    Die Kreatur stand da und lächelte sie strahlend an. Das war das auf die Spitze getriebene Ideal der Gallenter. Ralea war der Meinung gewesen, sie hätte diese Erneuerung gewollt; sie hatte gedacht, ihr Verlangen, an den alten Mustern festzuhalten, sei
so groß, dass sie bereit war, sich ausweiden zu lassen, nur um einen Zipfel davon festzuhalten. Alles, was sie ausmachte … herausgerissen, aufgegeben und auf dem Altar des zerstörerischen Lebensstils geopfert.
    Den Frieden, den sie brauchte, würde sie dadurch nicht finden; nicht hier und nicht bei ihnen.
    Sie wollte so laut schreien, dass die Decke erzitterte und einbrach. Doch bevor sie ging, musste Ralea noch eine letzte Frage stellen.
    »Wie haben die das alles herausgenommen, ohne Ihre Haut vollkommen zu zerreißen? Die meisten Ihrer Körperöffnungen dürften zu, äh, eng sein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich durch Ihren Hals gestürzt haben, um mit Ihrem Magen oder Ihren Lungen anzufangen. Irgendetwas müssen sie zerstört haben, um hineinzugelangen. Und wenn Ihre Haut so wichtig war, glaube ich nicht, dass Sie ihnen erlaubt hätten, sie zu verwüsten … noch nicht einmal für zeitweilige Verletzungen. «
    Der Aufrechte Mann lächelte in der Dunkelheit. »Sie haben vollkommen recht. Obwohl sie einen bemerkenswerten Grad der Verflüssigung vor der Herausnahme erreicht haben, reichte es nicht aus. Es gab nur eine Stelle, durch die sie gehen und meine Wiedergeburt erreichen konnten. Auch das war ein wenig unangenehm, bis sie direkt darunter genug Platz geschaffen hatten. Aber es funktionierte hervorragend. Außerdem konnte ich so während des ganzen Vorgangs wach bleiben. Ich wollte nichts verpassen.«
    »Wo war diese Stelle?«, fragte Ralea. Sie würde einen Shuttleplatz buchen, zum Amarr-Imperium fliegen, sich einen Zufluchtsort suchen und dort bleiben. Weit weg von der Gallente-Föderation. Weit weg hiervon.
    »Na, wo wohl«, sagte der Aufrechte Mann und lächelte. »Sie sind durch die Augen hineingegangen.«

10. Kapitel
    Drem schaute durch den Bug seines Schiffes hinaus. Eine winzige, glänzende Masse in der Ferne ließ die Form eines Sprungtors erahnen. Aus der Nähe war es dann groß genug, um auch sein Schiff winzig erscheinen zu lassen.
    »Ich weiß nicht, ob ihr hier sein solltet«, sagte er.
    Yaman saß gelassen in einem Sessel auf der anderen Seite des Raums. Rechts und links von ihm saßen Verena und Ortag. Vergnügt sagte er: »Ich weiß nicht einmal, was ich hier mache. Aber das ist vollkommen in Ordnung für mich.«
    Die Nachricht von Captain Kiel Rhan an Drem enthielt die räumlichen Koordinaten eines unbekannten Ortes. Mit knappen Worten erklärte die Nachricht, dass das, wonach er bei dem Treffen mit dem Mann in Weiß gefragt hatte – wie zum Teufel er das wissen konnte, war Drem ein Rätsel – zwar existierte, Außenstehenden aber nicht zugänglich gemacht wurde. Sie besagte weiter, dass es noch einen anderen Weg gab, um an diese Information heranzukommen. Jemand, der die Macht hatte, sie ihm zu verschaffen – jemand, der ein Auge auf seine Bemühungen gehalten hatte –, wollte ihn an diesem Ort treffen und eine ausführliche Unterhaltung führen.
    Außerdem wurde ihm geraten, einen Raumanzug mitzunehmen.

    »Ich habe gesagt, dass es mir nichts ausmacht, allein dorthin zu gehen«, sagte er ohne jeden Vorwurf. Er wandte sich zu ihnen um und lehnte sich gegen das Aussichtsfenster. »Nach allem, was ich weiß, könnte es gefährlich werden.«
    »Keine Chance«, sagte Ortag. »Ich glaube, nach der letzten Mission hatten wir alle ein wenig Abstand nötig. Und damit meine ich nicht, in unseren Quartieren herumsitzen und Löcher in die Decke starren, sondern wirklich wegfliegen.«
    »Es ist schön, einfach mal hier draußen zu sein, ohne jemanden retten zu müssen«, stimmte Verena zu. »Außerdem lassen wir dich nicht aus den Augen.« Sie warf Drem einen kurzen Blick zu, der ihn erröten ließ.
    »Ihr wisst doch nicht einmal, worauf wir uns einlassen«, protestierte er schwach.
    »Wissen wir nicht. Ist auch egal«, sagte Yaman. »Jemand will sich mit dir treffen und schickt dir ’ne Positionsmarkierung. Wir werden einen Teufel tun und dich allein losziehen lassen. Vielleicht ist es ja gefährlich«, sagte er mit einem schwachen

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