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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Quartier nach Hause kam, fand er eine Nachricht auf seinem elektronischen Log. Sie war von Rhan, den er seit seinem Besuch auf dem Asteroiden nicht mehr gesehen hatte. Rhan informierte Drem und das restliche Team, dass ihr Antrag vom Hauptquartier der Schwestern bewilligt worden war. Sie wurden zur Basis der Schwestern bei den Guristas versetzt, sobald sie wollten. Es handelte sich um einen allgemeinen Antrag, deshalb hatten die Angels Referenzen über die Arbeit des Teams beigefügt. Die Nachricht ließ sehr deutlich durchblicken, dass eine Beförderung umgehend nach ihrer Ankunft im Gurista-Raum erfolgen sollte. Rhan erwähnte Drems Treffen mit dem Mann in Weiß nicht. Dieses schien auch dem guten Ruf des Teams bei der Fraktion in keiner Hinsicht geschadet zu haben. Die Nachricht teilte nur mit, dass man sie sehr zu schätzen wusste und dass man sie vermissen würde.
    Drem war für diese kleine Anmerkung sehr dankbar. Außerdem wusste er die Tatsache zu schätzen, dass eine Piratenfraktion – mal abgesehen von ihrer Abmachungen mit den Schwestern – bereit war, ihn für die Konkurrenz arbeiten zu lassen.
Manchmal war die Rettung von Menschenleben eben doch wichtiger als Politik.
    Er nahm an, dass die anderen glücklich sein würden, woanders hinzugehen. Es war wichtig, sich weiterzubewegen. Stillstand war der Tod.
    »Ich bin sehr froh, dass Sie zu uns gekommen sind », sagte der Gurista-Aufseher zu Drem. »Ihr Ruf eilt Ihnen voraus.«
    Sie gingen zu den Wohnbereichen der Gurista-Kolonie. Zur Überraschung der Schwestern hatte es einen kleinen Empfang gegeben, mit dem man sie willkommen hieß. Die Lobreden, die dabei auf sie gehalten wurden, hatten sie ganz verlegen gemacht.
    Nach dem Empfang löste die Gruppe sich auf und jedes Mitglied wurde in sein Quartier geleitet. Drem wurde von dem Aufseher der Gurista-Kolonie begleitet. Dieser war ein freundlicher Mann mittleren Alters, der scheinbar überhaupt keinen Wert auf Förmlichkeiten legte.
    »Ich kann gar nicht oft genug betonen, wie wichtig es ist, ein erfahrenes Rettungsteam zur Verfügung zu haben. Das Leben hier ist gut, aber auch gefährlich. Ich bin sicher, dass Ihr Team ein Segen für unsere Arbeit sein wird«, fügte der Aufseher hinzu.
    »Das hoffe ich doch«, sagte Drem. »Es wird allerdings eine Weile dauern, bis wir voll einsatzfähig sind. In Ihrer Fraktion gibt es eine Menge Abläufe und Vorgänge, mit denen wir nicht vertraut sind.«
    »Machen Sie sich darüber keine Sorgen. Das lässt sich alles klären«, sagte der Aufseher und wedelte mit einer Hand. »Ah, da sind wir ja.«
    Das Gebäude schien viel zu hoch zu sein, außerdem war es nahezu blitzsauber. Der Empfang war weitläufig und mit goldenem Metall überladen. »Sie haben einen separaten Ausgang«, sagte der Aufseher zu Drem. »Dieser hier ist die ganze
Nacht verschlossen, das könnte Sie aufhalten. Doch er wird sich für Sie ohne jede Rückfrage öffnen.«
    Drem fiel die Kinnlade überrascht herunter, als er feststellte, dass sogar im Aufzug seine ID Priorität hatte. Das Ziel, das er eingab, wurde umgehend angesteuert, egal, wer sonst noch wartete.
    »Dies ist nicht die beste Wohnung der Kolonie«, sagte der Aufseher. Sie verließen den Aufzug und betraten die einzige Wohnung auf dieser Etage. »Doch wir glauben, dass sie am besten Ihren Bedürfnissen entspricht. Sollten Sie sich hier aber nicht mehr wohlfühlen, egal aus welchem Grund, sagen Sie es mir bitte, dann finden wir eine neue Wohnung für Sie. Keine Fragen, kein Problem.«
    Drem sah sich erstaunt um. Diese Privaträume waren mehr als doppelt so groß wie die bei den Angels. Sie wiesen jeden erdenklichen modernen Komfort auf. Außerdem hatte er einen phantastischen Blick über den eleganten Abschnitt der Sektion. Weit unten sah man den Verkehr der Menschen, und in der Ferne fiel der Blick auf anmutige Hügel sorgfältig kultivierter Natur. Die Fenster hatten Werbefilter, sodass Drems Ausblick vollkommen ungehindert war. Es war der perfekte Ort: mitten im Leben, wenn er Gesellschaft oder einfach nur ein Teil des Zuges der Menschheit sein wollte. Dennoch befand er sich weit genug über ihnen, falls er nur die Stille der Einsamkeit suchte oder dem Leben einfach nur zusehen wollte. Die Fähigkeit, den Grad der Beteiligung am menschlichen Leben zu bestimmen, war den Schwestern sehr wichtig.
    Sogar nach ihren ungeheuren Erfolgen waren sie auf der Station der Angels immer nur abseits gehalten worden. Sie waren unbequeme Mahnmale dafür,

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