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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dass bei der perfekt funktionierenden Maschinerie der Fraktion auch mal ein Rädchen versagen konnte. Hier wurden sie geradezu verehrt.
    »Eins sollte ich noch hinzufügen, bevor ich Sie verlasse, damit Sie sich einleben können«, sagte der Aufseher. »Ich habe
eine Nachricht von Ihrem Kommandanten in der Basis der Schwestern erhalten.«
    Für einen kurzen Moment wurde Drem von Panik erfasst. Er dachte, dass sein Ausflug zu Hona und sein Herumschnüffeln in den Daten aufgeflogen waren. Doch er blieb ruhig. »Wirklich? Was steht denn drin?«
    »Er gratuliert Ihnen zu der Beförderung Ihres Teams zu Squadleadern.«
    Drem blinzelte und stotterte. Der Aufseher wirkte belustigt und fuhr fort: »Nach dem, was er sagt, wird von Ihnen immer noch erwartet, an Rettungsmissionen teilzunehmen. Doch ab jetzt werden Sie mehr Kontrolle über die Aktivität der Schwestern in diesem Raumabschnitt haben. Außerdem haben Sie das Kommando über alle anderen aktiven Teams. Ganz privat möchte ich noch hinzufügen, dass ich zwar Kenntnis von dieser Beförderung hatte, bevor wir Ihre Versetzung zu den Guristas befürworteten. Dennoch hat es meine Entscheidung nicht im Geringsten beeinflusst. Ich hätte sie ohnehin akzeptiert.«
    »Ich … weiß nicht, was ich sagen soll«, sagte Drem. Er war unglaublich dankbar. Das gab ihm nicht zuletzt die Möglichkeit, die Bemühungen der Schwestern in jedem Rettungseinsatz maßzuschneidern. Er hatte nicht viel mit anderen Agenten, außer denen in seinem eigenen Team, zu tun gehabt, aber er hielt sich auf dem Laufenden und las Missionsberichte. Er hatte für bestimmte Aufgaben bereits ein Auge auf bestimmte Leute geworfen.
    All das wirbelte in halbformulierten Gedanken durch seinen Kopf, also beließ er es bei einem gemurmelten: »Danke.« Der Aufseher nickte freundlich, schüttelte ihm die Hand und überließ ihn seinem neuen Leben.
    Kurz darauf klingelte es. Verena.
    Er ließ sie herein. Sobald sie durch die Tür gekommen war, schaute sie sich erstaunt um und sagte: »Deine auch? Wow.«

    »Ich weiß«, sagte er. »Wir sind immer noch die Alten, aber irgendwie sind wir plötzlich zu Berühmtheiten geworden. Es ist wie ein neues Leben.«
    Sie setzte sich auf ein Sofa, das sich um ihre Figur schmiegte. »Ich wollte dich das schon die ganze Zeit fragen. Du hast auf dem Schiff etwas von ›hinter uns lassen‹ gesagt. Hattest du ein schweres Leben?«
    Drem ging hinüber zum Fenster und sah hinaus. Er dachte darüber nach. Die Leute da unten lebten ihr Leben und wussten nichts von Rettungen und Gefahren. »Das hatte ich«, sagte er schließlich. »Aber jetzt ist es in Ordnung.«
    »Was hat es verändert?«, fragte sie.
    Auch darüber dachte er nach. Dann wandte er sich zu ihr um und sagte schlicht: »Du.«
    Sie lächelte spröde, und er fuhr fort: »Das Team treibt mich voran. Es gibt viele Arten von Dunkelheit, mit denen ich mich auseinandersetzen musste, seit das auf meiner Heimatkolonie geschehen ist. Dunkelheit und die Gedanken und Pläne, zu denen sie führt. Ich hatte mich etwas vollkommen verschrieben. Aber seitdem ich euch kennengelernt habe, fing ich an zu begreifen, dass zum Leben mehr gehört als meine dummen Pläne. Und seit das … mit uns angefangen hat, habe ich diese Gedanken endgültig aufgegeben. Ich bin jetzt zufrieden mit diesem Leben. Mit diesem Leben mit dir. Endlich.«
    Sie stand auf, kam zu ihm und umarmte ihn.
    Er sagte: »Du bist mein Anker. Ohne dich wäre ich verloren.« Er spürte, wie sie an seiner Schulter nickte.
    Schließlich löste sie die Umarmung und sagte: »Ich muss gehen. Meine Wohnung ist perfekt und wunderschön, und es gibt nur ungefähr fünf Millionen Dinge darin, die ich umstellen möchte.«
    Er lachte und nickte.
    Sie ging hinaus, blieb kurz an der Tür stehen und blies ihm
einen Kuss zu. Sie sah unglaublich traurig aus. Er fragte sich, ob sie ebenfalls von einer Dunkelheit umgeben war, die ihrem Glück im Weg stand. Er hoffte, dass sie gemeinsam ein wenig Licht hineinbringen konnten.
    »Sind wir alle mit dieser Einteilung einverstanden? Keine Zweifel mehr?«, fragte Drem das Team.
    Alle Mitglieder nickten. Es war später Abend. Sie saßen im Einsatzraum. Dieser Raum im Bereich der Schwestern auf der Station war geheim und abgesichert. Taktiken gehörten zum Außeneinsatz, aber hier in diesem Raum wurden die Vorgehensweisen festgelegt. Nicht nur für ihr eigenes Team.
    »Alles klar«, sagte Drem. »Die vier neuen Backup-Teams gehen in die Rotation. Jedes wird

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