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Eve und der letzte Englaender

Eve und der letzte Englaender

Titel: Eve und der letzte Englaender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zaza Morgen
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ich Dom ungläubig. Für mich schien es mehr als eindeutig, dass er da ein wenig ins Geschehen eingegriffen hatte.
    Dom blickte mich noch verlegener an und verzog seinen Mundwinkel zu einem entschuldigenden Lächeln. Irgendwie machte mich das richtig wütend und ich hatte das Gefühl, in dem kleinen bescheuerten Spiel der drei Herren nur als eine Figur auf dem Spielbrett zu fungieren.
    „ Weiß du, was ich denke? Dass ihr euch einfach aus Langeweile irgendwas einredet, nur weil euer Guru es euch einflüstert!“, fuhr ich ihn laut an.
     

    In meinem Kopf blinkte die erste Begegnung mit Dom wieder auf und ich fragte mich, ob er mich überhaupt angesprochen hätte, wenn er nicht sicher gewesen wäre, dass bald seine persönliche Inspirationsquelle in sein Leben treten würde. Dann dämmerte mir noch etwas.
    „ Sag mal, wusstest du schon vorher, wie ich heiße, bevor du mich danach gefragt hast?“
    Dom wurde knallrot und ich löste mich unsanft von ihm, stand auf und lief den Weg in Richtung Stadt zurück. Natürlich, auf meinem Prüfungsexemplar von „The Picture of Dorian Gray“ hatte fett mein Name gestanden. Und das hatte er sehen müssen, als ich ihm in der Bahn gegenüber gesessen hatte.
    Ich hörte, dass Dom mir nacheilte, was ich absichtlich ignorierte und meine Schritte noch beschleunigte. Dom fasste mich an der Schulter und hielt mich fest.
    „ Eve, es tut mir leid. Eve!“
    „ Weißt du, wie pervers das ist?“ schrie ich ihn an.
    „ Im Grunde findest du mich nur interessant, weil ich in irgendeine pseudomäßige Offenbarung passe!“
    „ Das stimmt nicht und das weißt du!“, schrie Dom zurück und fuhr sich unruhig durch seine Haare.
    „ Ich gebe ja zu, wenn ich deinen Namen nicht gesehen hätte, dann hätte ich dich vermutlich nicht angesprochen. Aber wenn du nicht so zauberhaft und boshaft gewesen wärst, dann wär’s das auch gewesen! Und außerdem glaube ja noch nicht mal an den Scheiß!“
    Ich sah Dom scharf an und zischte ihm ein unwirsches „Is klar!“ entgegen.
    „ James ist da anders, er hat sich sicherlich in diese ganze Geschichte reingesteigert und mehr gesehen als da war“, versuchte Dom mir zu erklären. „Aber ich nicht!“
    Ich sah ihn immer noch skeptisch an.
    „ Und sieh' es doch mal so: Wenn George nicht gewesen wäre, hätte ich dich sicher nicht kennen gelernt. Und das möchte ich mir gar nicht vorstellen…“, flüsterte er und blickte mich fest an.
     

    Ich wendete meinen Blick ab und merkte, wie mir die Tränen in die Augen schossen. Dom hatte mich die ganze Zeit über nur verarscht, ratterte es durch mein Hirn. Es ging ihm gar nicht um mich, sondern nur um die bescheuerte Prophezeiung, die George ihm im Suff eingetrichtert hatte.
    „ Jetzt sag doch was!“, forderte er, doch ich konnte nicht.
    Ich schüttelte nur stumm meinen Kopf und merkte, wie mir eine Träne die Wange hinab lief.
    „ Nicht weinen, bitte“, flüsterte Dom und strich sie mir aus dem Gesicht.
    Er kam ganz nah und drückte seine Lippen sanft auf meine heißen Augenlider, bevor ich sie an meinem rechten Ohr spürte, in das er kaum hörbar etwas wisperte.
    „ Da ist noch was, das ich dir sagen möchte: Das in meinem Traum, das warst du. Und das habe ich mir nicht eingebildet. George hat mir nur erklärt, was es bedeutet. Dass du diejenige bist, nach der ich in meinem tiefsten Inneren schon sehr lange gesucht habe.“
    Er verstummte und ich hörte, wie er unruhig atmete.
    „ Wie kannst du dir da so sicher sein?“, flüsterte ich zurück. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, doch Dom antwortete mir nicht. Stattdessen nahm er mein Gesicht in beide Hände und küsste mich, zart und vorsichtig, so als könne er mich jeden Augenblick zerbrechen. Dann sah er mich wieder fest mit seinen undefinierbaren Augen an.
    „ Willst du meine Muse sein, Eve?“
    Mein Herz setzte kurz aus, als ich Dom meine Antwort auf seine Lippen flüsterte.
    „ Nein, du verdammter Engländer! Ich bin Eve, sonst nichts.“
    Ich stieß ihn unsanft weg und rannte davon.
     

     

    Dom
     

    Sie war weg. Meine Gedanken rauschten, ich raufte mir immer wieder die Haare und verfluchte George und James und dieses verdammte Gläserrücken. Sie hatte ja recht, ich konnte aus ihr nicht einfach irgendetwas machen, das sie nicht sein wollte. Ich hasste auch nichts mehr, als von irgendwelchen verrückten Fangirls als Projektionsfläche für ihre romantischen Fantasien benutzt zu werden. Klar hatte mir das am Anfang geschmeichelt und ich

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