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Everlight: Das Buch der Unsterblichen. Roman (German Edition)

Everlight: Das Buch der Unsterblichen. Roman (German Edition)

Titel: Everlight: Das Buch der Unsterblichen. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Avery Williams
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Krankenschwester auf meine Antwort.
    »Äh … da war … ein Hund. Ich wollte ihn nicht überfahren.« Meine neue Stimme ist hoch, kein Vergleich zu der kehligen Tonlage meines früheren Körpers.
    Kaileys Vater zuckt zusammen. »Oh Kailes.«
    Die Frau streicht mir eine Locke hinters Ohr. »Dein Bruder ist unten in der Cafeteria. Wie er jetzt an Essen denken kann, ist mir ein Rätsel …« Sie unterbricht sich, als ein Junge ins Zimmer kommt. Er ist schlaksig und sieht etwas älter aus als Kailey, hat jedoch das gleiche dunkelblonde Haar und ihre bronzefarbene Haut.
    »Danke, dass du meinen Wagen geschrottet hast, Schwesterchen«, sagt er. Es klingt beiläufig, aber ich sehe seinen blutunterlaufenen Augen an, dass er geweint hat.
    »Tut mir leid«, sage ich zerstreut. Mein ganzes Denken ist ausschließlich auf die unhaltbare Situation, in der ich aufgewacht bin, und auf meine Tasche gerichtet, deren gefährliche Geheimnisse so leicht zu verletzen und zu entblößen sind.
    »Bryan«, sagt Kaileys Mutter warnend.
    Mit einem Grinsen hebt er begütigend die Hände. »Ich mache doch nur Spaß.« Dann wird er wieder ernst. »Was hast du überhaupt in Jack London gemacht? Es ist gefährlich dort. Ich dachte, du wärst in dieser Kunstgalerie in Berkeley.«
    Meine Augen huschen zwischen Bryan und Kaileys Eltern hin und her, die sich erwartungsvoll vorbeugen. Was soll ich sagen? Ich habe versucht, mein unnatürlich langes Leben zu beenden, und als ich eure Tochter retten wollte, habe ich versehentlich ihren Körper besetzt? »Ich … ja, war ich … und ich …« Der Herzfrequenzmonitor piepst schneller.
    Ein junger Arzt im weißen Kittel, der an den Türrahmen klopft und gleich darauf ins Zimmer tritt, rettet mich. Ich lasse mich zurück in die Kissen sinken und zwinge mich, tief durchzuatmen. »Tut mir leid, mir ist gerade ganz schön schwindlig.«
    Der Arzt drängt sich an Kaileys Mutter vorbei und leuchtet mir mit geübten Bewegungen mit einer Taschenlampe in Form eines Stifts in die Augen. Dann steckt er sie mit ausdrucksloser Miene zurück in seine Kitteltasche und studiert meine Krankenakte.
    »Wann können wir sie mit nach Hause nehmen?«, fragt Mrs. Morgan.
    Mein Magen verkrampft sich. Nach Hause? Der einzige Ort, an den ich will, ist der Kran, um meine Tasche zu holen. Danach … ich schüttele den Kopf. Und dann? Als Teenager in einer besorgten, liebevollen Familie aufzuwachen, lag bisher so weit außerhalb meiner Vorstellung, dass ich keine Ahnung habe, was ich als Nächstes tun soll. Heiße Tränen wollen mir in die Augen steigen, und ich blicke zur Decke, um sie zurückzudrängen.
    Ich war mehr als bereit, endgültig zu gehen, und jetzt bin ich hier, im Körper eines Mädchens, dessen Familie nicht einmal weiß, dass es tot ist. Mein Verstand weiß, dass Kailey den Unfall niemals überlebt hätte, doch die Schuldgefühle, ein weiteres Leben genommen zu haben, sind überwältigend. Der Monitor piepst wieder schneller im Takt mit meinem inneren Kampf, und ich konzentriere mich rasch darauf, tief durchzuatmen.
    »Normalerweise behalten wir Patienten, die in einen schweren Autounfall verwickelt waren, über Nacht hier«, sagt der Arzt mit gerunzelter Stirn. »Aber alle Tests, die wir mit ihr durchgeführt haben, zeigen ein normales Ergebnis. Ihre Tochter hat keine körperlichen Verletzungen.« Er überprüft meinen Puls. »Nach einem solch schweren Unfall nicht einen Kratzer davonzutragen, ist … unglaublich. Weißt du, was für ein Wunder es ist, dass du noch lebst?«
    Ich blinzele. »Glauben Sie mir, das weiß ich.«

Kapitel 10
    I ch starre durch das Fenster des Kombis, als das Auto der Morgans in die Einfahrt eines einstöckigen Craftsman-Hauses in Nord-Berkeley einbiegt. Es sieht aus wie ein Cottage aus einem Märchen: zurückgesetzt von der Straße, umgeben von Mammutbäumen, mit einem farbenprächtigen Kräutergarten, der vor den alten bleigefassten Fenstern erstrahlt.
    Während Bryan und seine Eltern durch die schwere Eichentür ins Haus gehen, bleibe ich auf der Veranda stehen und horche auf das leise Klirren der selbstgebastelten Windspiele. Sie sind wunderschön und bestehen aus alten Silberlöffeln, Schmuckstücken, schön geschwungenen Schlüsseln sowie getrockneten Knochen.
    Das Haus von Kaileys Familie zu betreten fühlt sich völlig falsch an. Ich habe in all den Jahren seit meiner Verwandlung mehr Leben genommen, als ich zählen kann, doch ich bin nie lange genug geblieben, um den Alltag

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