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Everlight: Das Buch der Unsterblichen. Roman (German Edition)

Everlight: Das Buch der Unsterblichen. Roman (German Edition)

Titel: Everlight: Das Buch der Unsterblichen. Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Avery Williams
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Der Rucksack verbessert das Gesamtbild auch nicht gerade.
    »N… nein, Sir«, stottere ich. Mein Mund fühlt sich an, als wäre er voller Baumwolle. »Ich bin auf dem Weg zur Arbeit. Meine Kurse an der Universität fangen erst morgen wieder an.« Es ist eine plausible Lüge: Die Universität von Berkeley ist ganz in der Nähe, und das würde auch den Rucksack erklären.
    »Natürlich«, erwidert er mit einem ersterbenden Lächeln. »Dürfte ich bitte Ihren Ausweis sehen?«
    »Oh, äh, den habe ich nicht dabei«, versuche ich, mich herauszureden.
    »Ich meine es ernst, Miss. Bitte geben Sie mir jetzt Ihren Ausweis.«
    Ich fühle, wie mir die Hitze in die Wangen steigt, als ich wortlos den Rucksack öffne und Kaileys Führerschein heraushole.
    Der Officer mustert ihn lange und schüttelt dann den Kopf. »Rein mit dir«, sagt er und nickt in Richtung Streifenwagen.
    »Warum?«, frage ich.
    »Ich werde dich nicht auf den Rücksitz verfrachten, aber wir müssen zum Revier fahren, von wo aus wir deine Eltern anrufen werden.«
    Himmel, die Morgans. Das ist wirklich das Letzte, was sie nach dem gestrigen Tag brauchen können – anzunehmen, dass ihre quasi wiedergeborene Tochter sich plötzlich in eine Verbrecherin verwandelt hat.
    »Bitte, Sir«, flehe ich. »Bitte rufen Sie meine Eltern nicht an. Ich verspreche, dass ich niemals wieder die Schule schwänzen werde.«
    Der Officer lächelt mitleidig. »Weißt du, was dein Problem ist, Kailey?«
    Meine Probleme würden seinen Notizblock füllen und ihn alles in Frage stellen lassen, was er über den Lauf der Welt zu wissen glaubt, doch ich sage lieber nichts.
    »Dein Problem ist«, fährt er schließlich fort, »dass du eine furchtbar schlechte Lügnerin bist.«

Kapitel 14
    A uf dem Polizeirevier riecht es nach altem Kaffee und Rasierwasser, und die flackernden Deckenlampen lassen meine Hände kränklich grüngelb aussehen. Ich sitze auf einem harten Plastikstuhl hinter dem Empfang, als die Morgans das Revier betreten. Mr. und Mrs. Morgan sehen mich nicht an, nur Bryan hebt in widerwilligem Respekt die Augenbrauen.
    Der Officer bringt Kaileys Eltern in ein Besprechungszimmer, um sich in Ruhe mit ihnen zu unterhalten, während Bryan sich neben mir niederlässt.
    »Ich hatte ja keine Ahnung, dass du so was draufhast«, flüstert er.
    Ich schweige und schüttele nur langsam den Kopf. Als er mich mit dem Ellbogen in die Seite stößt, erlaube ich mir ein leichtes Lächeln.
    Kurz darauf kommen Mr. und Mrs. Morgan zurück, beide mit zusammengepressten Lippen und immer noch, ohne Blickkontakt mit mir aufzunehmen. Mr. Morgans gerötetes Gesicht bildet einen harten Kontrast zu Mrs. Morgans bleichem Teint, und man sieht ihnen an, wie wütend sie sind.
    Sobald wir vom Parkplatz fahren, beginnt das Donnerwetter.
    »Zuerst müssen wir dich aus dem Krankenhaus abholen und jetzt von der Polizei. Was kommt denn als Nächstes? Das Leichenschauhaus?«, explodiert Mr. Morgan und schlägt aufgebracht mit den Händen aufs Lenkrad.
    Bei dem Wort »Leichenschauhaus« zucke ich zusammen; genau dort sollte mein Körper schließlich gerade sein.
    Bevor ich eine Antwort geben kann, seufzt Mrs. Morgan: »Ehrlich, ich gebe mir die Schuld. Wir waren zu tolerant.«
    »Nein!«, erwidert Mr. Morgan knapp. »Das ist nicht unsere Schuld. Kailey, der Officer hat gesagt, dass du ihn belogen hast. Die Schule zu schwänzen ist das eine, aber ich dachte, wir hätten dir beigebracht, immer die Wahrheit zu sagen.« Er runzelt die Stirn. »Ich bin schwer enttäuscht von dir.«
    »Wohin wolltest du überhaupt?«, fragt Mrs. Morgan. »Hat es etwas damit zu tun, dass du schon am Samstagabend an diesem Ort warst?«
    »Ich, äh …« Ich zögere. Warum hätte Kailey sich in der Nacht in der Gegend herumtreiben können? Ich werfe Bryan einen tödlichen Blick zu, der die Situation viel zu sehr genießt. Doch er grinst nur noch breiter. »Ich male die Kräne«, bringe ich schließlich heraus. »Mein neuestes Projekt.«
    »Nachts?«, fragt Mr. Morgan skeptisch.
    »Du hast ab sofort Hausarrest«, sagt Mrs. Morgan, die uns im Rückspiegel beobachtet.
    Bryan grinst voller Schadenfreude.
    »Zwei Wochen, wenn nicht noch länger.«
    Mr. Morgan nickt energisch. »Du darfst nur in die Schule. Und Fernsehen ist auch gestrichen.«
    Die beiden schimpfen den ganzen Heimweg mit mir, aber ich blende sie komplett aus und konzentriere mich stattdessen auf den Hauch einer Idee, die mir seit dem Moment durch den Kopf geht, in dem

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