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Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig

Titel: Evermore Bd. 6 - Für immer und ewig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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dass ich gar nicht weiß, wer ich sein werde, wenn ich mich für ein Leben ohne sie entscheide. Ich weiß nicht, wer ich sein werde, wenn ich nicht mehr der Mann bin, den du jetzt siehst. Wirst du mich dann noch lieben? Werde ich mich überhaupt selbst leiden können? Ich bin einfach nicht bereit, das Risiko einzugehen.«
    Ich stutze. Komme schwer ins Grübeln. Aber eigentlich spielt es keine Rolle. Schließlich sieht er mich nicht. Und ich wusste ja, dass er Angst hat. Ich wusste, dass er Angst davor hat, eine so große Veränderung herbeizuführen, aber ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass er Angst haben könnte, mich zu verlieren, wenn er seine körperliche Unsterblichkeit nicht mehr hat.
    Schließlich finde ich meine Stimme wieder. »Glaubst du wirklich, ich würde dich dann nicht mehr lieben? Glaubst du ernsthaft, all deine Erfahrungen und Talente und Überzeugungen
– all die Dinge, die dich zu der fantastischen Person gemacht haben, als die ich dich kenne – würden auf einen Schlag verschwinden und dich in dem Moment, in dem du von der Frucht isst, als langweilige, unsympathische leere Hülle dastehen lassen? Damen, also ehrlich, du musst doch wissen, dass ich dich nicht liebe, weil du unsterblich bist, sondern ich liebe dich, weil du du bist.« Obwohl ich meine Worte voller Inbrunst spreche und sie direkt von Herzen kommen, erreichen sie ihn nicht.
    »Machen wir uns nichts vor, Ever. Zuerst hast du dich in mein magisches Ich verliebt – das schicke Auto, die Tulpen, das Mysterium. Erst danach hast du mein wahres Ich kennen gelernt. Selbst dann ist es noch schwer, die beiden voneinander zu trennen. Und wenn ich mich recht erinnere, warst du gar nicht so begeistert von dem, was du als meine ›Mönchsphase‹ bezeichnet hast.«
    Da hat er nicht ganz Unrecht, aber ich widerspreche ihm rasch. »Es stimmt, dass ich mich sofort total in dein mysteriöses, magisches, manifestierendes Ich verguckt habe – aber das war Verliebtheit, keine Liebe. Als ich dich richtig kennen gelernt habe, als ich dein Herz und deine Seele und das wirklich wundervolle Wesen, das du bist, kennen gelernt habe, ja, da wurde die Verliebtheit tiefer und wurde zu Liebe. Und ja, auch wenn ich nicht gerade behaupten kann, dass ich begeistert war, als du beschlossen hast, den ganzen Luxus aufzugeben, habe ich nie aufgehört, dich zu lieben. Außerdem, bist du nicht derjenige, der mir einst gesagt hat, dass alles, was im Sommerland gemacht werden kann, auch auf der Erdebene gemacht werden kann? Hast du nicht behauptet, dass es zwar ein bisschen länger dauern könnte, es zur vollen Blüte kommen zu sehen, aber trotzdem funktioniert?«

    Ich gehe auf ihn zu und bleibe nur wenige Zentimeter vor ihm stehen und wünschte, er würde sich umdrehen und mich ansehen, doch ich weiß, dass er noch nicht so weit ist.
    »Letztlich«, sage ich mit sanft drängender Stimme, »geht es doch nur um das, was du schon als wahr erkannt hast. Du weißt, wie das Universum funktioniert. Du weißt, dass alles Energie ist, dass Gedanken Dinge erschaffen und dass wir hier auf der Erdebene unsere eigene Magie wirken können, indem wir unsere Absichten positiv und klar halten. Also geht es jetzt nur darum, all unser Wissen in die Praxis umzusetzen. Es geht nur darum, an all das zu glauben, was du mir beigebracht hast. Es geht darum, dem Universum genug zu vertrauen, mir genug zu vertrauen und dir selbst genug zu vertrauen und zu glauben. Damen, willst du nicht mal einen Gang runterschalten? Willst du nicht mal länger als ein paar Jahre an einem Ort bleiben? Willst du keine dauerhaften Freundschaften aufbauen und vielleicht sogar – ich weiß es ja nicht – irgendwann einmal eine Familie haben? Mann, willst du denn nicht deine eigene Familie irgendwann mal wiedersehen?«
    Er holt tief Luft, mehrere tiefe Atemzüge nacheinander, bevor er sich umdreht. Seine dunklen Augen werden unglaublich weit, als er mich sieht – als er sieht, wie ich angezogen bin.
    »Du bist ein Traumbild«, sagt er, und ich höre ihm das Staunen an. »Du bist genau wie das Gemälde. Verzauberung. Haben wir es nicht so genannt?«
    Während er den Blick über mich wandern lässt, fixiere ich das, was er in der Hand hält.
    Das Ding, das er verborgen gehalten hat, während er aus dem Fenster sah, und das nun klar zu erkennen ist.
    Der Anblick erinnert mich an Romans letzten Abend, als
er auf seinem zerwühlten Bett vor mir saß – ein blinkendes Glasfläschchen mit glitzernder grüner

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