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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Kaffee.«
    »Schön, dann eben Elixier oder was weiß ich.« Er lacht. »Du weißt schon, was ich meine.«
    Ich hänge mir meine Handtasche über die Schulter und sehe ihn kurz an. »Hör zu, versteh mich nicht falsch, ich habe Sabine wirklich lieb. Sie hat mich aufgenommen, als ich alles verloren hatte, und als Gegenleistung habe ich nichts anderes getan, als ihr andauernd das Leben zur Hölle zu machen. Und ich bin zwar durchaus bereit, ihr reinen
Wein einzuschenken - und sei es nur, weil sie es nach all dem verdient hat, die Wahrheit zu erfahren, oder jedenfalls etwas, was der Wahrheit nahe kommt -, aber das wird nicht morgen Früh passieren. Ganz bestimmt nicht.« Und obwohl ich mir Mühe gebe, nicht zu lächeln, als ich das sage, kann ich nicht anders. Wenn ich an meinen Plan denke, an meinen unfehlbaren, idiotensicheren Plan, fängt mein ganzes Gesicht an zu strahlen.
    Im Augenblick muss all meine Energie, all mein Leuchten, all meine guten Vibes, wie Jude sagen würde, aufgespart und ausschließlich auf Roman ausgerichtet werden. Ich muss ihm Liebe, Frieden und guten Willen entgegenbringen, denn so an ihn heranzutreten, ist die einzige Möglichkeit, wie ich gewinnen kann. Die einzige Möglichkeit, jemals zu bekommen, was ich will.
    Wenn ich bei all dem eins gelernt habe, dann dass Widerstand niemals funktioniert. Einen Krieg gegen das zu führen, was ich nicht will, dient nur dazu, genau das zu manifestieren. Und deshalb hat auch Romans Macht über mich nachgelassen, als ich mich an Hekate gewandt habe - weil ich fünf Minuten lang aufgehört habe, zwanghaft an diese Macht zu denken, und dadurch fing sie an zu verfallen. Wenn ich mir also all das merke, dann, glaube ich, kann ich gefahrlos davon ausgehen, dass …, na ja, dass es nur auf einen Sieg hinauslaufen kann, wenn ich meine Energie in das stecke, was ich will - Frieden zwischen uns und den Abtrünnigen, und außerdem das Gegengift für das Gegengift.
    Wenn ich also heute Abend zu ihm gehe, dann nicht als Feindin, als jemand, der vorhat, zu tricksen und zu kämpfen, um zu bekommen, was er will. Stattdessen werde ich als mein Höheres Selbst an ihn herantreten - als ich in meiner reinsten, unverfälschten Form.

    Und dann werde ich ihm die Gelegenheit bieten, sich aus der Tiefe zu erheben und mir auf derselben Ebene zu begegnen.
    Ich bin so in meine Gedanken vertieft, habe mich so sehr in der Freude über meinen Plan verloren, dass ich es zuerst gar nicht mitbekomme, als Jude fragt: »Wo willst du denn hin?« Mit zusammengekniffenen Augen betrachtet er mich, und sein Hellseher-Radar ist auf höchste Wachsamkeit geschaltet.
    Doch ich sehe ihn nur an und kann nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meinem Gesicht breitmacht. »Ich werde etwas tun, was ich schon vor langer Zeit hätte tun sollen.« Dann halte ich inne, als ich sehe, wie er den Kopf zur Seite neigt, wie er die Stirn runzelt, wie seine Aura flammt und wallt, und ich wünschte, ich hätte Zeit, noch zu bleiben, ihm zu versichern, dass alles gut wird. Doch die habe ich nicht; ich habe schon genug getrödelt. Also sage ich nur: »Mach dir keine Sorgen. Diesmal weiß ich, was ich tue. Diesmal läuft alles anders. Du wirst schon sehen.«
    »Ever …« Er streckt den Arm nach mir aus, seine Hand greift ins Leere.
    »Keine Angst. Ich weiß genau, was ich tun muss. Jetzt weiß ich, wie ich mit Roman umgehen muss.« Ich nicke und betrachte das dichte Gewirr aus Dreadlocks, sehe, dass die letzten paar Sommerwochen sie zu einem sonnengebleichten Blond aufgehellt haben. »Ich weiß genau, wie ich das alles wieder hinkriege, wie ich vorgehen muss«, füge ich hinzu und beobachte, wie er sich nachdenklich das Kinn reibt. Sein Malachitring schimmert vor mir, fast derselbe Grünton wie der seiner Meeresaugen. Die sind schmal und mustern mich prüfend; mehr als nur ein bisschen Besorgnis liegt darin. Doch ich beachte das alles nicht. Zum
ersten Mal seit langer Zeit fühle ich mich endlich mächtig, meiner selbst sicher, und ich werde niemandem den Raum zugestehen, auch nur den leisesten Zweifel zu säen. »Ich war in den Großen Hallen des Wissens …« Ich halte inne, es ist klar, dass mehr nötig ist, um ihn zu überzeugen als mein nickender Kopf und meine zuversichtlichen Worte.
    »Und … na, sagen wir einfach, ich habe einen guten Ansatzpunkt gefunden. Einen sehr guten Ansatzpunkt.« Damit presse ich die Lippen zusammen und hieve meine Tasche höher auf meine Schulter; mir ist klar, dass ich es

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