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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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gesunden Obsession hingeben kann.
    Einer Obsession, die mich fest im Griff hat.

    Einer Obsession, die zu besiegen ich wild entschlossen bin.
    Ich biege rasch in die nächste Straße ein, und mir fällt auf, dass die Autos, das Straßenpflaster, die Gehsteige, die Fenster alle mit jenem Gold gesprenkelt sind, welches das Ende der magischen Stunde mit sich bringt. Das Resultat der ersten und letzten Stunde des Sonnenlichts, wenn alles weicher erscheint, wärmer, im rötlichen Dunst der Sonne gebadet. Meine Muskeln pumpen, meine Füße bewegen sich schneller, legen an Tempo zu, obwohl ich es eigentlich besser weiß, obwohl ich versuche, langsamer zu werden - es ist zu gefährlich, zu riskant, jemand könnte mich sehen. Und doch renne ich weiter. Kann nicht anders. Bin nicht mehr diejenige, die die Kontrolle über mich hat.
    Wie die Nadel eines Kompasses richte ich mich auf mein Ziel aus; mein ganzes Sein ist auf einen einzigen Punkt fokussiert. Autos, Häuser, Menschen - alles um mich herum ist zu einem einzigen orangeroten Schemen verschwommen, als ich Straße um Straße näher komme. Das Herz hämmert hart gegen meine Brust - aber nicht vom Laufen, nicht vor Anstrengung, denn die Wahrheit ist, ich bin noch nicht mal richtig ins Schwitzen gekommen.
    Dieser elektrische Strom in meinem Innern hat ausschließlich etwas mit Nähe zu tun.
    Die simple Tatsache, dass ich nahe bin …
    Immer näher komme …
    Fast da bin.
    Wie das Lied einer Sirene, das mich auf einen ungewissen Untergang zutreibt, und anscheinend kann ich gar nicht schnell genug dort ankommen.
    Sobald ich es erblicke, bleibe ich stehen. Meine Augen werden schmal, während alles um mich herum zu existieren
aufhört. Ich starre Romans Tür an, während ich versuche, die Bestie mit schierer Willenskraft zurückzudrängen. Meinen Entschluss erneuere, diesen seltsamen, fremden Puls zu überwinden, der jetzt in mir pocht. Ich will nur ganz locker dort hineinschlüpfen und ihn ein für alle Mal stellen, damit wir all dem ein Ende machen können.
    Ich zwinge mich zu langen, tiefen Atemzügen, während ich die Kraft sammle, die ich brauchen werde. Und will gerade den ersten Schritt machen, als eine Stimme meinen Namen ruft, von der ich gehofft habe, sie nie wieder zu hören.
    Er kommt auf mich zugeschlendert, den Kopf zur Seite geneigt, so cool und unbeschwert wie eine Sommerbrise. Sein linker Arm ist dick verbunden und ruht in einer dunkelblauen Schlinge. Dicht vor mir hält er an, ganz bewusst außerhalb meiner Reichweite, und sagt: »Was machst du denn hier?«
    Ich schlucke heftig und fühle erleichtert, wie der Puls nachlässt, sich zurückzieht. Und doch bin ich verblüfft, dass mein erster Impuls nicht etwa ist loszurennen, die Sache zu Ende zu bringen und dafür zu sorgen, dass der Rest von ihm auch in einer Schlinge landet - sondern zu lügen. Jede nur erdenkliche Ausrede vorzubringen, um meine erhitzte, keuchende, fast schon sabbernde Anwesenheit genau vor Romans Geschäft zu erklären.
    »Und was machst du hier?« Ich kneife die Lider zu Schlitzen zusammen, während ich ihn schroff mustere. Mir ist klar, dass es wohl kaum ein Zufall ist, ihn hier ebenfalls anzutreffen. Schließlich sind die beiden gute Freunde, Angehörige derselben unsterblichen Gemeinschaft von Abtrünnigen. »Ach, und übrigens, hübsche Requisite.« Mit einer Geste deute ich auf seinen angeblich gebrochenen
Arm, der für die, die es nicht besser wissen, eine ziemlich gute Tarnung abgibt. Nur schade, dass ich es besser weiß.
    Er sieht mich kopfschüttelnd an und reibt sich das Kinn; seine Stimme ist ruhig und fest und beinahe überzeugend, als er erwidert: »Ever, ist alles okay? Du siehst nicht besonders gut aus.«
    Ich schüttele meinerseits den Kopf und verdrehe die Augen. »Netter Versuch, Jude, das muss man dir lassen.« Dann schmettere ich seinen verwirrten Blick ab. »Im Ernst. So zu tun, als würdest du dir Sorgen um mich machen, eine Verletzung vortäuschen - du hast echt vor, das hier voll auszureizen, nicht wahr?«
    Er runzelt die Stirn und legt den Kopf schief, sodass ihm ein paar goldbraune Dreadlocks über die Schulter fallen, die bis knapp eine Hand breit oberhalb seiner Taille reichen. Sein täuschend hübsches und freundliches Gesicht ist verspannt und ernst, als er antwortet: »Glaub mir, ich tu nicht nur so. Schön wär’s. Weißt du noch, wie du mich wie ein Frisbee durch deinen Garten geworfen hast?« Er zeigt auf seinen Arm. » Das hier ist das Ergebnis. Jede

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