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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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hinzufügt: »Jawohl, glaub’s oder glaub’s nicht, die perfekte Ever Bloom ist neidisch auf mich - auf die kleine Haven Turner.« Sie schüttelt den Kopf. »Wie wär’s damit als neuem Handlungsstrang?«
    Ich versteife mich, stehe aber weiterhin wortlos da.
    »Du bist es gewohnt, hier die große Nummer zu sein. Die
Klügste, die Hübscheste, die, die alles am besten kann, die mit dem tollsten, klügsten, heißesten Freund.« Sie lächelt Damen an, dann zuckt sie die Schultern und lacht, als er das Lächeln nicht erwidert. »Und jetzt, da ich auch unsterblich bin, genau wie du, da ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich dich einhole - bis ich auch perfekt bin. Und Tatsache ist, das kannst du nicht ertragen. Den Gedanken kannst du nicht ertragen. Aber das Komische, das Ironische daran ist, du bist letzten Endes selbst schuld daran, schließlich warst du diejenige, die mich so gemacht hat. Und auch wenn du behauptest, du würdest wieder so entscheiden, denke ich doch irgendwie, vorher mochtest du mich lieber. Vorher, als ich noch eine erbärmliche Versagerin war, ganz ausgehungert nach Aufmerksamkeit. Die Versagerin, die zu viele Törtchen gegessen und sich in anonymen Gruppentreffen irgendwas aus den Fingern gesogen hat.« Sie zuckt die Achseln, und ihre Schultern heben und senken sich mit einem solchen Selbstvertrauen, einer solchen Arroganz - es ist eindeutig klar, dass sie nicht länger dieses Mädchen ist. »Versuch gar nicht erst, es abzustreiten, ich weiß, dass das die Schwächen sind, auf die du anspielst. Es ist ziemlich offensichtlich, wie überlegen du dich Miles und mir gegenüber immer gefühlt hast. Als würdest du dich dazu herablassen, mit uns abzuhängen, bis dir was Besseres unterkommt …«
    »Das ist nicht wahr. Ihr seid meine besten Freunde …, meine …«
    »Bitte.« Wieder verdreht sie die Augen und schnalzt mit der Zunge gegen die Wange, genau wie Roman es immer macht. »Erspar mir die aufrichtigen Erklärungen. Sobald der heiße Typ da aufgetaucht ist«, mit einem Kopfnicken deutet sie auf Damen, »haben wir dich nur noch in der Mittagspause zu sehen gekriegt, und manchmal nicht mal dann,
weil das perfekte Pärchen zu sehr mit seinem perfekten Leben beschäftigt war und mit seiner perfekten Liebe, um sich mit so unperfekten Pfeifen rumzutreiben wie uns. Wir waren bloß die Trottel, die du dir warmgehalten hast - nur für den Fall, dass du uns eines Tages brauchen könntest. Aber jetzt sieht es so aus, als hättest du einen langen, einsamen Sommer vor dir, denn Miles fährt nach Florenz und ich habe neue Freunde gefunden, die sich von diesem neuen Ich nicht im Geringsten bedroht fühlen.«
    »Haven, das ist doch verrückt! Wie kannst du so was sagen?«, frage ich, während meine Augen sie von Kopf bis Fuß mustern. Obwohl sie genauso klein ist wie früher, obwohl sie nicht ein bisschen gewachsen ist, ist es, als wäre ihre zierliche Gestalt irgendwie ausgeprägter, straffer, sehniger. Sie ist wie ein winziger schwarzer Panther in schwarzen Lederhosen, schwarzem Spitzenhemd und spitzen schwarzen Stiefeln. Und obgleich sie auch schon früher manchmal sauer auf mich war, diesmal ist es anders - sie ist anders. Jetzt ist sie gefährlich und weiß es, und es gefällt ihr so.
    »Wie ich das sagen kann?«, spottet sie. Ihre Augen sind schmale Schlitze. »Weil es wahr ist.« Sie wirft Damen den Kasten in die Arme und geht einfach davon aus, dass er ihn auffängt, während sie auf die Tür zumarschiert und noch einen Blick über die Schulter wirft. »Ihr könnt euer Elixier behalten. Ich habe meine eigene Quelle. Und verlasst euch darauf, er wird mir sehr gern all das beibringen, was ihr mir nicht zeigen wollt.«

ACHT
    D amen dreht sich zu mir um, und das Wort Problem springt von seinem Verstand in meinen über.
    Doch ich stehe einfach nur da, so erschlagen, dass ich keine Ahnung habe, wie ich jetzt weitermachen soll.
    »Ich wusste ja, dass sie ein Problem sein würde.« Kopfschüttelnd lässt er sich aufs Sofa fallen. »Sie ist zu anfällig, zu sprunghaft, sie wird mit all dem nicht klarkommen. Es wird nicht lange dauern, bis ihre Macht sie verzehrt, wart’s nur ab.«
    »Abwarten?« Ich hocke mich neben ihm auf die Armlehne. »Ist das dein Ernst. Was denn abwarten? Du meinst, es wird noch schlimmer als das, was wir gerade gesehen haben?«
    Er nickt und gibt sich große Mühe, sich einen rechthaberischen Blick zu verkneifen. Nicht dass es darauf ankäme. Wir wissen beide, dass ich für diesen

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