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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Juwelen schimmernd, an der Seite von Marie-Antoinette und Louis XVI.
    Doch das ist nicht geschehen. Stattdessen hat Drina mich getötet, hat Damen und mich gezwungen, unsere Suche nacheinander fortzusetzen, wieder und wieder.
    Ich sehe ihn an und dränge blinzelnd die Tränen zurück, als ich die Hand auf seine Schulter lege und er den Arm fest um meine Taille schlingt und mich über den Tanzboden wirbelt. Unsere Füße bewegen sich mit gekonnter Anmut, mein Rock schwingt in einer Schwindel erregenden blauen Wolke. So überwältigt bin ich von der Schönheit, die er erschaffen hat, die er nur für mich repliziert hat, dass ich mich an ihn schmiege. Die Lippen dicht an seinem Ohr frage ich, ob es noch mehr Räume zu sehen gibt.
    Und ehe ich mich’s versehe, werde ich rasch durch ein verwirrendes Labyrinth von Gängen geführt, zum prächtigsten, schönsten Schlafzimmer, das ich jemals gesehen habe.
    »Also, zugegeben« - er lächelt und bleibt in der Tür stehen, während ich mir Mühe gebe, nicht mit offenem Mund zu glotzen -, »das hier ist nicht das königliche Schlafgemach. So nahe haben Marie-Antoinette und ich uns nie gestanden. Allerdings ist das hier eine genaue Kopie des Zimmers, in dem ich bei meinen zahlreichen Besuchen im Schloss übernachtet habe. Also, sag, wie findest du es?«
    Ich gehe über den großen, gewebten Teppich und betrachte die seidenbezogenen Stühle, die Mengen von Kristall und Gold, dann nehme ich Anlauf und springe mit einem Satz auf das große, weiche, reich drapierte Himmelbett.
Dort klopfe ich neben mich auf die Decke, als hätte ich auf dieser Welt nicht die geringsten Sorgen.
    Habe ich nämlich auch nicht.
    Ich bin im Sommerland.
    Roman kann nicht an mich heran.
    »Also, wie findest du es?« Er beugt sich über mich, und sein Blick wandert über mein Gesicht.
    Ich hebe die Hand, und meine Finger ziehen seine hohen Wangenknochen nach, die ausgeprägte Linie seines Kiefers. »Wie ich es finde?« Ich schüttele den Kopf und lache; es ist ein leichtes, freudiges Lachen, so wie früher. »Ich finde, du bist der umwerfendste Freund auf der ganzen weiten Welt. Nein, ich nehme es zurück …«
    Mit gespielt angstvollem Blick sieht er mich an.
    »Ich finde, du bist der umwerfendste Freund auf dem ganzen Planeten - im ganzen Universum! « Ich lächele. »Im Ernst, wer kriegt denn sonst schon so etwas vorgesetzt?«
    »Bist du sicher, dass es dir gefällt?«, will er wissen, und echte Sorge kommt zum Vorschein.
    Ich hebe die Arme, lege sie ihm um den Hals und ziehe ihn zu mir herab. Bin mir des Energieschleiers nur zu bewusst, der zwischen seinen und meinen Lippen schwebt - und uns das erlaubt, was ich allmählich als unseren mittlerweile normalen Beinahe- Kuss betrachte. Doch ich nehme trotzdem gern, was ich kriegen kann.
    »Das waren so berauschende Zeiten«, sagt er, löst sich von mir und stützt den Kopf in die Hand, damit er mich besser ansehen kann. »Ich wollte einfach, das du das erlebst, eine Kostprobe bekommst, wie es war, wie ich war. Es tut mir so leid, dass du es verpasst hast, Ever, wir hätten so viel Spaß gehabt. Du wärst die Schönste auf dem Ball gewesen, die Allerschönste.« Er kneift die Augen zusammen. »Nein,
wenn ich es recht bedenke, das hätte Marie vielleicht nicht gefallen.«
    »Warum?« Meine Finger spielen mit den Rüschen vorn auf seinem Hemd, schlüpfen zwischen den Knöpfen hindurch auf seine warme Brust darunter. »Hatte sie es auf dich abgesehen , wie es so schön heißt? Und war das vor oder nach Graf Fersen?«
    Er lacht. »Vor, während und nach ihm. Hier war definitiv der Nabel der Welt, zumindest eine Zeit lang.« Er schüttelt den Kopf. »Und, nein, zu deiner Information, wir waren nur gut befreundet, sie hatte es nicht auf mich abgesehen, oder zumindest habe ich nichts davon gemerkt. Ich habe mehr daran gedacht, dass manche schöne Frauen nicht immer besonders erfreut sind, wenn eine andere auftaucht.«
    Ich sehe ihn an, betrachte die eleganten Flächen seines Gesichts, die glänzende dunkle Haarsträhne, die ihm über ein Auge fällt. Und ich denke, wie galant er aussieht, wie nobel er ist, wie sehr diese Aufmachung ihm steht, wirklich aussagt, wer er ist. Viel mehr, als die verwaschenen Jeans und die Motorradstiefel es jemals getan haben.
    »Und was hat Marie-Antoinette von Drina gehalten?«, erkundige ich mich. Ich erinnere mich an sie, in ihrer ganzen blassen, smaragdäugigen, rothaarigen Pracht - eine solche Schönheit, dass es mir den Atem

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