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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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dröhnt. Seine Urgewalt erzeugt eine so mächtige Vibration, dass der Stuhlstapel umstürzt, während die Erde beginnt, sich zu verschieben und zu regen. Ein rhythmisches, seismisches Zittern und Beben, ein Puls, der irgendwo in tiefster Tiefe entspringt …, der stärker wird, heftiger, sein Umfang nimmt zu …, lässt Felsschichten von den Wänden abbrechen und um mich herum zerbröckeln …
    Alles bricht zusammen, zerfällt, bis nichts mehr übrig ist außer dem Erdboden, auf dem ich stehe, einem Schuttberg und einem weiteren Nachthimmel.
    Noch immer setzt und regt sich die Erde um mich herum, als ich mich erhebe und danke sage. Vorsichtig suche ich mir
einen Weg durch Rauch und Zerstörung, während ich mit beiden Hände durch mein dichtes, glänzendes Haar fahre und so schnell einen Satz saubere Kleider manifestiere, dass ich keinen Zweifel habe - mein Wille ist geschehen.

ZWEIUNDZWANZIG
    S ind wir schon da?« Meine Finger zupfen an der seidigen Augenbinde, die Damen mir angelegt hat. Eine alberne Formalität, da wir beide wissen, dass ich nichts zu sehen brauche, um zu sehen . Trotzdem ist er so versessen darauf, sein Geheimnis zu wahren, dass er wirklich an alles denken möchte, ob es nun tatsächlich nötig ist oder nicht.
    Er lacht, und es klingt so melodisch, dass mir das Herz weit wird. Dann fasst er meine Hand, verschlingt die Finger mit meinen, und seine beinahe gefühlte Handfläche strahlt köstlich-warmes Kribbeln und Hitze aus - ein Gefühl, das ich nie wieder für selbstverständlich halten werde, besonders nachdem ich weiß, wie es ist, es völlig zu verlieren.
    »Bist du bereit?«, fragt er, tritt hinter mich und löst den Knoten an meinem Hinterkopf. Dann senkt er die Augenbinde und nimmt sich einen Augenblick Zeit, mir das Haar glatt zu streichen, ehe er mich herumdreht und sagt: »Alles Gute zum Geburtstag!«
    Ich lächele - lächele, noch bevor ich eine Chance hatte, die Augen zu öffnen. Bin bereits überzeugt, dass es mit Sicherheit schön ist, was immer es auch sein mag.
    Und sobald ich es sehe, schnappe ich nach Luft, die Kinnlade klappt mir herunter, und meine Hand fährt zum Hals empor, während ich eine so wundervolle Szenerie
betrachte, dass es kaum möglich scheint - nicht einmal im Sommerland.
    »Wann hast du das gemacht?«, will ich wissen und mühe mich ab, das alles zu erfassen. Sehe ein erlesenes Utopia vor mir, ein scheinbar endloses Feld flammend roter Tulpen mit einem wunderhübschen Pavillon genau in der Mitte. »Das hast du doch bestimmt nicht alles gerade eben erst erschaffen?«
    Er zuckt die Achseln, und sein Blick wandert auf eine Art und Weise über mein Gesicht, dass sich mein ganzer Körper erhitzt. »Ich habe das schon seit einer ganzen Weile geplant, und auch wenn der Pavillon nicht ganz allein mein Werk ist, ich habe ihn ganz schön verändert. Die Tulpen sind ein Zusatz, den ich für dich geschaffen habe.« Er sieht mich an und zieht mich an sich. »Alles, was ich wollte, war, dass es dir wieder gut geht, damit wir zusammen unsere Freude daran haben können - nur wir beide, weißt du?«
    Ich nicke, und sein liebevoller, dankbarer Blick treibt mir die Röte in die Wangen, als mich plötzlich eine unerklärliche Scheu überkommt. »Nur wir beide? « Ich neige den Kopf zur Seite und betrachte ihn. »Du meinst, wir müssen uns mit der Rückreise nicht beeilen, wegen meiner Überraschungsparty?«
    Damen lacht und nickt, während er mit mir tief in ein Feld aus leuchtendem, flammendem Rot hineinmarschiert. »Die wird gerade vorbereitet. Ich habe versprochen, dass wir später vorbeischauen, aber erst einmal, was denkst du, wie findest du es?«
    Ich blinzele, blinzele mehrmals hintereinander, denn ich will nicht losheulen. Nicht hier. Nicht jetzt. Nicht in diesem wunderschönen Blumenfeld, das für unsere unvergängliche Liebe stehen soll. Also schlucke ich heftig und antworte an
dem Kloß in meiner Kehle vorbei: »Ich finde … ich finde du bist der unglaublichste Mensch auf der ganzen Welt. Und ich finde, dass ich unwahrscheinliches Glück habe, dich zu kennen …, dich zu lieben. Und ich denke …, ich denke, dass ich keine Ahnung habe, was ich ohne dich machen würde. Und ich denke, ich bin unendlich dankbar dafür, dass du mich nicht aufgegeben hast.«
    »Ich würde dich niemals aufgeben.« Sein Gesicht ist plötzlich ernst geworden, sein Blick sucht den meinen.
    »Na ja, in Versuchung musst du schon gewesen sein.« Ich drehe mich um und denke daran, wie dunkel alles

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