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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Knie lege.
    »Mein Gott … Das … Das kann nicht … Bist du es wirklich?« Er schüttelt den Kopf und reibt sich die Augen, starrt in ein smaragdgrünes Augenpaar und möchte es so gern glauben.
    Ich schließe die Lider, genieße es, wie er sich anfühlt, seine Kälte, lasse die Hände immer höher gleiten, über seine Knie hinaus bis zu seinen Oberschenkeln, bin so dicht davor zu bekommen, was ich will, noch höher, und dann …
    Haven steht hinter mir. Ihre Augen flammen, ihre Hände sind zu Fäusten geballt, und unwillkürlich frage ich mich, wie lange sie uns schon zusieht, denn ich habe sie gar nicht hereinkommen hören. Habe sie nicht einmal gespürt. Aber Haven ist hier auch nicht wirklich von Bedeutung. Sie ist lediglich ein lästiges Hindernis, das die ärgerliche Angewohnheit hat, mir im Weg zu sein. Ein Hindernis, das ich mit Leichtigkeit beseitigen kann.
    »Was zum Teufel glaubst du eigentlich, was du da machst, Ever?« Sie tritt auf mich zu, mustert mich böse, mit harschem Blick. Das soll mich einschüchtern, doch das
wird nicht klappen, kann nicht klappen, sie weiß es nur noch nicht.
    »Ever?« Roman blinzelt, seine Augen zucken zwischen uns hin und her, können nicht sehen, was sie sieht. »Wovon redest du denn, Schätzchen, das ist doch nicht Ever … Das …«
    Doch mehr ist nicht nötig, die Andeutung in ihren Worten reicht, und er kann mich sehen, kann die Fassade durchschauen, die ich geschaffen habe.
    »Verdammt!« , brüllt er und stößt mich so heftig weg, dass ich quer durchs Zimmer fliege, über einen Tisch hinweg und in einen Stuhl, ehe ich neben Haven lande. »Was für einen Scheiß versuchst du hier abzuziehen?« Finster sieht er mich an; er ist wütend, dass er sich so hat übertölpeln lassen.
    Ich schlucke krampfhaft, ohne die Augen von seinen abzuwenden, als Haven in einem Wirbel aus Leder und schwarzer Spitze auf mich losfährt. Ihr frostig kalter Atem kracht gegen meine Wange, während sich ihre Nägel schmerzhaft in mein Handgelenk graben. »Solltest du nicht eigentlich ganz woanders sein?« Sie presst die Worte hinter fest zusammengebissenen Zähnen hervor. »Im Ernst, Ever, weiß Damen eigentlich, dass du hier bist?«
    Damen.
    Bei dem Namen regt sich etwas - etwas ganz tief unten. Etwas, das meine Hand dazu veranlasst, mein Amulett zu umklammern, während ich einen winzigen Schritt rückwärts mache.
    Havens Blick ist vernichtend, ihr Gesicht vor Wut verzerrt, als sie fortfährt: »Du kannst es wirklich nicht ertragen, wie? Kannst es nicht aushalten, dass ich etwas habe, was du nicht hast.« Sie schüttelt den Kopf. »Warnst mich vor
Roman, versuchst, mir Angst zu machen, damit du ihn ganz für dich haben kannst. Also, ich muss dir was sagen, Ever, ich habe mich verändert. Auf eine Art und Weise, die du dir gar nicht vorstellen kannst.« Und obgleich ich versuche, meine Hand wegzureißen, versuche, zurückzutreten und mich loszureißen, ihr Griff ist zu kräftig, zu entschlossen, und wenn ihre Augen irgendetwas besagen, dann ist sie noch lange nicht fertig mit mir. »Du hast hier nichts zu suchen. Du hättest nicht herkommen sollen. Ich will dich hier nicht haben, Roman will dich hier nicht haben. Kannst du denn nicht sehen, was für eine Witzfigur du geworden bist?«
    Ihr Blick erfasst meine aknegesprenkelte Haut, meine neu erschlaffte Brust - das genaue Gegenstück zu ihrer porzellanhäutigen Vollkommenheit und ihrem schön gerundeten Körper. »Warum drehst du dich nicht einfach um und gehst dahin zurück, woher du gekommen bist, okay? Ich lebe jetzt nach meinen eigenen Regeln, und die gehen so: Wenn du dich nicht sofort vom Acker machst, wenn du versuchst, deinen Besuch hier zu überziehen und irgendetwas Verrücktes anzustellen, dann bist du diejenige, die was abkriegt.« Ihre Finger schlingen sich um mein Handgelenk, bis sie auf ihren Daumen treffen, und ihre Augen lösen sich nicht ein einziges Mal von meinen. »Du siehst beschissen aus. Ein strähniges, pickeliges Wrack.«
    In einem schimmernden Wirbel aus schwarzen Wellen und platinblondem Pony schüttelt sie den Kopf. »Was ist passiert, Ever? Hat Damen es sich noch mal überlegt, ob er den Rest der Ewigkeit mit dir verbringen will und dir die Elixierversorgung gekappt?«
    Ich öffne den Mund, will etwas sagen, doch es kommen keine Worte. Also richte ich den Blick auf Roman, bettele,
flehe ihn an, einzuschreiten und mir zu helfen, doch er winkt nur ab. Seine Augen signalisieren, dass er mit mir fertig ist. Jetzt,

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