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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Spiegel an der Wand sehen kann, in dem mir das Bild eines Mädchens begegnet, mit feuerrotem Haar, leuchtend heller Haut, grünen Augen und einem so wilden Lächeln, dass ich sie augenblicklich wiedererkenne.
    Dasselbe Bild, das er sieht, wenn er mich anschaut.
    Nur bin ich das in Wirklichkeit nicht. Das bin überhaupt nicht ich!
    »Bist du so weit, Schätzchen?« Roman blickt auf mich herab; Vorfreude malt sich auf seinen Zügen.
    Und obgleich mein Kopf zustimmend nickt und mein Körper sich ihm entgegenhebt, bin das nicht wirklich ich, die da antwortet. Das Ungeheuer mag meinen Körper beherrschen, mit meinem Herzen oder meiner Seele jedoch hat es nichts zu tun.
    Wie Roman vorhin gesagt hat: Am Ende bleibt die Wahrheit immer Sieger.
    Und zu meinem Glück weiß meine Seele, wie es steht.
    Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf mein Herzchakra, sehe jenes wirbelnde grüne Energierad mitten
aus meiner Brust hervorsteigen, dränge es, nach außen zu wachsen und sich auszubreiten, größer und größer zu werden, bis …
    Roman murmelt meinen Namen, nur ist es nicht mein Name, es ist ihr Name; seine Stimme ist schwer vor freudiger Ungeduld, er will loslegen und hat keine Ahnung, was ich im Schilde führe, dass ich, wenigstens für einen Augenblick, gewonnen habe.
    Ich ziehe das Knie an und ramme es ihm in den Unterleib. Sein Schmerzensschrei hallt in meinen Ohren, als er die Hände zwischen die Beine presst und die Augen nach oben verdreht. Eilig schlüpfe ich unter ihm hervor, so schnell ich kann; ich weiß, dass es nur eine Frage von Sekunden ist, bis er sich erholt und seine volle Stärke wiedererlangt hat.
    »Wo hast du es versteckst?«, frage ich, ziehe mich hastig an und hänge mir das Amulett um. Ohne hinzusehen weiß ich, dass er mich wieder als blauäugige, blonde Ever vor sich sieht. »Wo ist es?«, verlange ich zu wissen und sehe mich in dem kleinen, wohl geordneten Labor um.
    Er neigt den Kopf und begutachtet sich eingehend. »Verdammt noch mal, Ever«, brummt er.
    Doch dafür habe ich keine Zeit. »Sag mir, wo es ist!«, brülle ich ihn an und gebe mir alle Mühe, mich auf mein Herzchakra zu konzentrieren, während ich das Amulett fest gegen die Brust drücke.
    »Spinnst du?« Er zieht seine Jeans hoch und sieht mich finster an. »Du ziehst hier so einen Scheiß ab und erwartest, dass ich dir helfe?« Er schüttelt den Kopf. »Vergiss es. Du hättest das Gegengift bekommen können, du hättest vor zehn Minuten damit abschwirren können, aber du hast deine Wahl getroffen, Ever. Fair und aus freien Stücken, wie wir beide wissen. Ich war durchaus bereit, es dir auszuhändigen,
und nein, es ist nicht hier, also mach dir gar nicht erst die Mühe, hier alles auseinanderzunehmen. Im Ernst, für wie blöd hältst du mich eigentlich?« Er zieht seinen Hausmantel an und zerrt ihn über der Brust zusammen, als wolle er mich nicht abermals in Versuchung führen. Doch obwohl das Ungeheuer noch immer in mir tobt, bin ich nicht mehr interessiert. Das Monster mag wohlauf sein, doch jetzt haben mein Herz und meine Seele die Führung übernommen. »Ich war absolut bereit, dich zu dem Gegengift zu führen, aber du hast dich für etwas anderes entschieden. Und nur weil du dir in letzter Sekunde ein Herz gefasst und es dir anders überlegt hast …« Er zieht die Brauen auf eine Weise hoch, die mir verrät, dass er um die Quelle meiner Stärke weiß. »Das ändert gar nichts. Du hast dich für mich entschieden, Ever. Ich bin das, wonach es dich am meisten verlangt. Aber jetzt, nach der Nummer, die du eben abgezogen hast, kriegst du weder das eine noch das andere. Nach so einem Scheiß gibt’s keine zweite Chance.«
    Ich stehe vor ihm, und die Flamme wütet in meinem Inneren, drängt mich auf diese ozeanblauen Augen zu, auf den zerzausten goldenen Haarschopf, diese feuchten, wartenden Lippen, die schmalen, geschmeidigen Hüften …
    »Nein«, stoße ich undeutlich hervor und trete einen Schritt zurück. »Ich will dich gar nicht. Ich habe dich nie gewollt. Das bin nicht ich, das ist …, das ist … etwas anderes. Es ist nicht meine Schuld, ich habe keine Kontrolle darüber.«
    Ich presse die Lippen zusammen und weiß, dass nur ein Weg hier herausführt, doch ich sollte das nicht vor ihm tun, sollte nicht auf diese Weise seinen Verdacht erregen. Trotzdem, ich kann meinen Beinen nicht trauen, mich irgendwo anders hin zu tragen als in sein Bett.
    Also drücke ich das Amulett gegen die Brust, während ich
mich auf den

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