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Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer

Titel: Evermore - Das dunkle Feuer - Noël, A: Evermore - Das dunkle Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Lippen sind nur Zentimeter von meinen entfernt. »Das ist doch das, wonach du dich mehr sehnst als nach allem anderen?«
    Ja!, schreie ich auf, und das Wort kommt von irgendwo ganz tief unten, während mein Verstand es mit solcher Macht wiederholt, dass ich sicher bin, er kann es hören.
    Nur kann er es nicht hören.
    Weil es nie ausgesprochen wurde.
    Es ist bloß ein leerer Laut, der in meinem Kopf herumzuckt, bis er schließlich erstirbt.
    Und in der Sekunde, wo sein Blick dem meinen begegnet - ist es um mich geschehen.

    Die Flamme fährt brüllend durch mich hindurch, lässt meinen ganzen Körper auflodern, während meine Finger, hungrig nach seiner Haut, nach dieser glatten, goldbraunen Brust greifen.
    »Vorsicht, Schätzchen.« Er packt meine Handgelenke und zieht mich dicht an sich. Seine Augen sind schmal, seine Lippen feucht. »Ich habe noch nie auf Kratzer gestanden, ganz gleich wie schnell sie wieder verschwinden.« Er hält mich von sich weg, und sein Blick wandert an meinem Körper hinunter - hungrig, raubtierartig, und ich bin das Festmahl, das vor ihm liegt. »Außerdem lassen wir diesen Unsinn mal sein.« Er lacht, löst das Amulett von meinem Hals und wirft es quer durch den Raum, wo es klirrend und hüpfend und kullernd zu Boden fällt.
    Doch das ist mir egal, mir ist alles egal, außer wie sich seine Finger anfühlen, die meinen Rücken hinabgleiten, wie er das Gesicht in meinem Haar vergräbt und die Nase gegen meinen Hals drückt, tief und kräftig einatmet, sich mit meinem Geruch füllt. Sein Blick brennt sich in meine Augen, als er mich auf die Arme hebt und mich auf ein Sofa legt. Dann wirft er seinen Hausmantel ab und knöpft seine Jeans auf, während ich mit den Händen über seine Haut streiche und ihn zu mir herabziehe, gierig nach seiner Berührung, nach seinen Lippen auf den meinen.
    Ich keuche auf, als er mich wegschiebt, meine Hände von seinem Hals löst und sagt: »Immer mit der Ruhe, Schätzchen. Du bist doch diejenige, die nicht auf Vorspiel steht, schon vergessen? Dafür ist später noch jede Menge Zeit, aber zuerst lass uns das hier über die Bühne bringen. Schließlich wartest du ja schon - wie lange? Vierhundert Jahre, nicht wahr?«
    Ich ziehe ihn wieder an mich, verlange hungrig nach
mehr …, mehr von seiner Haut …, mehr von seinem Geschmack … Mein Körper drängt, wölbt sich seinem verzweifelt entgegen, meine Lippen sind geschwollen, gieren nach allem, was er geben kann. Ich will, dass er mich genauso begehrt wie ich ihn, und bin bereit, alles zu tun, was nötig ist, damit er mich küsst - und erinnere mich dann plötzlich daran, was das ist …
    Er drängt ein Knie zwischen meine Beine, zieht seine Jeans herunter und bringt sich in Position. »Das tut jetzt einmal ganz kurz weh, Schätzchen, und dann …«
    Und dann sieht er mich an, und alles hält inne: Seine Augen sind glasig vor Sehnsucht, die Lippen vor Staunen geöffnet, während dieser Gesichtsaudruck …, der Gesichtsausdruck, den ich mir gewünscht, nach dem ich mich gesehnt habe, sich plötzlich über seine Züge legt.
    Der Gesichtsausdruck, der mir verrät, dass er mich ebenso sehr begehrt - mich ebenso sehr braucht -, wie ich ihn brauche und begehre.
    Ich will ihn zu mir herunterziehen, verlange verzweifelt nach dem Druck seiner Lippen, als er sich zu mir herabbeugt und voller Ehrfurcht flüstert: »Drina.«
    Ich zucke zurück, blinzelnd und verwirrt, blicke in seine Augen und sehe, was er sieht - flammend rotes Haar, Porzellanhaut und smaragdgrüne Augen. Ein Spiegelbild, das nicht zu mir gehört.
    Und obgleich mein Körper noch immer reagiert, seine Berührung ermuntert, sein sanftes Streicheln auf meiner Haut, weicht mein Herz entsetzt zurück, weigert sich, mitzuspielen. Etwas ist verkehrt … Irgendetwas ist sehr …, sehr … falschgelaufen, etwas, das sich an den äußersten Rand meines Bewusstseins klammert und gerade anfängt, Gestalt anzunehmen und Form zu gewinnen, während er
an meinem Kleid zerrt und es mir einfach vom Körper gleitet.
    Und als ich ihn anschaue und diesen entrückten Blick in seinen Augen sehe, weiß ich, dass es fast da ist. Mein Geburtstagsgeschenk - das was ich mir am meisten gewünscht habe, wird gleich mir gehören.
    Vage ist mir bewusst, dass von diesem Moment an nichts mehr dasselbe sein wird.
    Nichts.
    Nie wieder. Niemals wieder.
    Er drängt meine Beine auseinander, während ich mich auf jenen kurzen Schmerzblitz gefasst mache. Dabei drehe ich den Kopf so, dass ich den

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