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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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Erfahrung aus jüngster Zeit weiß.
    Sie sieht mich unter ihrem halb in die Augen hängenden Pony an und schüttelt langsam den Kopf. »Karma?« Lachend verdreht sie die Augen. »Also, es tut mir ja leid, dass ich dir das sagen muss, Ever, aber jetzt klingst du wirklich
ziemlich wie Jude, der auch andauernd von guten und schlechten Zaubermitteln redet. Vielleicht solltest du dich mal ernsthaft fragen, wann sich das Karma je um Stacia geschert hat? Denn für den Fall, dass du es noch nicht gemerkt hast, sie segelt einfach durchs Leben und macht, was sie will, mit wem sie will. Und auch wenn dir das vielleicht schnurzegal ist und es dir vielleicht Spaß macht, das Opfer für ihre endlosen Gemeinheiten abzugeben – ich mache nicht mehr mit. Ich habe ihre Spielchen satt. Hast du gewusst, dass sie versucht hat, sich Craig zu schnappen, und zwar einzig und allein, um mir wehzutun? Um mir zu zeigen, wer die Königin und wer die permanente Nummer zwei ist?«
    Ich starre sie wortlos an, während der Flur sich langsam leert, da es alle eilig haben, nach Hause zu kommen. Alle außer uns zumindest.
    Doch Honor redet einfach weiter und nimmt weder Notiz von der Zeit noch davon, dass wir auch von hier verschwinden sollten. Mit leiser, eindringlicher Stimme spricht sie weiter: »Pech für sie, dass es nicht geklappt hat. Aber trotzdem, was für eine Freundin macht denn so was?«
    »Habt ihr euch deswegen getrennt?«, frage ich, ohne mich wirklich für die Antwort zu interessieren. Ich kenne die Wahrheit über Craig bereits, über seine tatsächlichen Vorlieben, ich will nur wissen, ob sie es auch weiß.
    »Nein, wir haben uns getrennt, weil er schwul ist.« Sie zuckt die Achseln. »Und damit hat das Ganze für mich keine Zukunft. Aber sag’s nicht weiter …« Sie sieht mich mit panischer Miene an, da sie unbedingt Craig und sein Geheimnis beschützen will, doch ich winke bloß ab. Ich habe kein Interesse an solchem Klatsch. »Also, jedenfalls tut es mir ehrlich leid, dass ich mich zur Komplizin gemacht
habe oder wie auch immer du das nennst, aber das ist jetzt vorbei. Ich habe nicht vor, dir in die Quere zu kommen, Ever. Solange du mir auch nicht in die Quere kommst.«
    Ich frage mich, ob das erneut eine kaum verhohlene Drohung war, und will ihr gerade erklären, dass ich Wichtigeres zu tun habe und ich nie auf die Idee käme, im Beliebtheitsduell zwischen ihr und Stacia die Schiedsrichterin zu spielen, als ich Haven sehe.
    Sie steht am Ende des Flurs und bohrt ihren Blick in meinen, bis alles verblasst, außer der eisigen Kälte ihrer Energie, der schneidenden Wucht ihres grenzenlosen Hasses und ihrem auffordernd gekrümmten Finger.
    Und ehe ich mich’s versehe, bin ich weg. Honors Stimme ist nur noch ein vages, entferntes Summen, während ich hinter Havens azurblauer Schleppe herjage. Sie schwebt davon und winkt mir noch einmal, bevor sie um die Ecke verschwindet, und ich renne los, um sie einzuholen.

SECHS
    M it geschlossenen Augen stehe ich vor der Tür und führe rasch eine der kurzen und einfachen Meditationen aus, die mir Ava beigebracht hat und mit denen ich mich selbst stärken kann. Ich stelle mir ein strahlend weißes Licht vor, das durch meinen Körper strömt und alle meine Zellen durchdringt, während meine Finger beklommen nach dem Amulett an meinem Hals tasten. Das Sortiment von Kristallen, das mich vor Bösem bewahren und all meine Chakren beschützen soll, vor allem mein fünftes – das Zentrum für mangelhaftes Urteilsvermögen und die falsche Verwendung von Informationen –, meinen größten Schwachpunkt, der mich im Falle eines Angriffs in den ewigen Abgrund stürzen würde.
    Ich nehme mir die Zeit, um telepathisch Verbindung zu Damen aufzunehmen und ihm mitzuteilen, dass es möglicherweise schon begonnen hat, und ihn gleichzeitig an sein Versprechen zu erinnern, sich rauszuhalten, solange ich ihn nicht ausdrücklich um Hilfe rufe.
    Dann hole ich tief Luft und stoße die Tür auf. Ich gehe über in hässlichem Pink gefliesten Fußboden und bleibe erst kurz vor den weißen Waschbecken stehen, die in einer Reihe aus der Wand herausragen. In entspannter Haltung und mit locker herabhängenden Armen sehe ich zu, wie Haven die Türen sämtlicher Kabinen auftritt, um sich zu vergewissern, dass wir allein sind. Schließlich dreht sie
sich um, stemmt die Hände in die Hüften und sieht mich abschätzig an, ohne dass dies ihr neuerdings so makelloses Gesicht verunstalten würde.
    »So beginnt also das

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