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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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gilt. Dass er auf die guten Zeiten ebenso zutrifft wie auf die schlechten.

    Alles geht vorbei. Alles durchläuft den Kreislauf von Geburt und Tod. Es sei denn, man ist wie Damen und ich, denn dann steckt man im ewigen, unendlichen Tanz fest.
    Ich schüttele den Gedanken ab und trinke mein Elixier aus. Dann werfe ich die leere Flasche in meine Tasche und hänge mir den Gurt über die Schulter. Miles sieht von seinem Jogurt auf. »Willst du irgendwo hin?«
    Ich nicke, doch ein Blick auf seine Miene sagt mir, dass er nicht einverstanden ist. »Ever …« setzt er an, aber ich gebiete ihm sofort Einhalt. Ich weiß, was er denkt – dass ich gehe, weil es mir zu wehtut, Damen mit Stacia zu sehen, denn er hat ja keine Ahnung von der Vereinbarung, die ich mit Damen getroffen habe.
    »Mir ist gerade etwas eingefallen, etwas, um das ich mich kümmern muss, so lange es noch geht«, knurre ich und weiß, dass ich ihn nicht überzeugt habe. Unterdessen sehe ich zu, wie Haven lachend und flirtend um Tisch A stolziert und unverkennbar ihre neue Rolle als Bienenkönigin genießt.
    »Macht die Geheimnistuerei Spaß?«, fragt Miles mit verkniffener Miene.
    Doch ich zucke nur die Schultern, da ich unbedingt los will, und zwar ohne dass Haven mich gehen sieht oder, schlimmer noch, beschließt, mir zu folgen.
    »Tja, kann ich wenigstens mitkommen?« Er sieht mich an und lässt seinen Löffel in der Luft baumeln.
    Den Blick nach wie vor auf Haven fixiert, schüttele ich den Kopf. »Nein«, sage ich, ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, was nicht so gut bei ihm ankommt.
    »Und warum nicht?« Er hebt die Stimme, während er missmutig das Gesicht verzieht.
    »Weil du Unterricht hast.« Ich zucke beim Klang meiner
eigenen Stimme zusammen, denn ich habe mich eher wie eine Lehrerin angehört als wie eine Freundin.
    »Und du nicht?«
    Seufzend schüttele ich erneut den Kopf und sehe ihn an. Das ist etwas anderes. Ich bin etwas anderes. Und jetzt, da er das weiß, sollte ich es eigentlich nicht mehr erklären müssen.
    Trotzdem will er noch nicht aufgeben, sondern sieht mich weiterhin mit seinen großen braunen Augen an, und das so ausdauernd, dass ich schließlich nachgebe. »Hör mal, ich weiß, dass du glaubst, du willst mitkommen, aber glaub mir, das willst du nicht. Wirklich, wirklich nicht. Außerdem ist es nicht so, dass ich dich nicht dabeihaben will oder versuche, dich abzuschütteln oder so, sondern bloß – na ja, das, was ich vorhabe, ist nicht gerade legal. Ich versuche also nur, dich zu schützen.«
    Er ist nicht im Geringsten von meinen Argumenten beeindruckt. »Mich schützen? Wovor – vor dir?«
    Ich ringe um eine ungerührte Miene, was allerdings schwer ist, wenn er mich so ansieht. »Vor der Polizei«, sage ich schließlich und winde mich innerlich, weil es so dramatisch klingt, selbst wenn es wahr ist.
    »O – kay …« Er zieht das Wort in die Länge und kneift die Augen zusammen, als dächte er ernsthaft darüber nach. »Und um welche Art von illegaler Handlung handelt es sich?« Er hat offenbar nicht vor, lockerzulassen, bis er alles bis ins Kleinste ergründet hat. »Bestechung, Entführung, Brandstiftung oder irgendein anderes Verbrechen auf -ung?«
    Ich seufze erneut, diesmal lauter, doch am Ende zucke ich wieder nur die Achseln. »Schön, wenn du es unbedingt wissen willst, ich muss einen kleinen Einbruch machen, okay?«
    »Einen Einbruch?« Er kann nicht verhindern, dass ihm
der Mund offen stehen bleibt. »Aber einen von der harmlosen Sorte, oder?«
    Ich nicke und verdrehe dramatisch die Augen. Die Uhr tickt, die Mittagspause schrumpft zusammen, gleich klingelt es, und wenn Miles nicht wäre, wäre ich schon längst weg.
    Er leckt seinen Löffel sauber ab, wirft ihn in den Müll und steht auf. »Tja, mit mir kannst du rechnen«, sagt er. Ich setze zum Protest an, doch er will nichts davon hören, sondern hebt abwehrend die Hand. »Und versuch bloß nicht, mich davon abzuhalten. Ich komme mit, ob es dir passt oder nicht.«
    Ich zögere, da mir der Gedanke zuwider ist, ihn da mit hineinzuziehen, doch andererseits wäre es auch nett, zur Abwechslung mal ein bisschen Gesellschaft zu haben. Ich habe es satt, ständig als Solistin aufzutreten.
    Ich mustere ihn eingehend, so als würde ich noch über meine Wahlmöglichkeiten nachdenken, obwohl ich mich bereits zu seinen Gunsten entschieden habe. Ich werfe Haven einen raschen Blick zu, um mich zu vergewissern, dass sie noch beschäftigt ist, nach wie vor

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