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Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht

Titel: Evermore - Der Stern der Nacht - Noël, A: Evermore - Der Stern der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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wie sie ihre angeblichen neuen Freundinnen anfaucht, wie sie dramatisch mit den Augen rollt, tiefe, laute Seufzer ausstößt und manchmal gar in Wutausbrüche und zorniges Aufstampfen verfällt, wenn sie schwer frustriert ist und alle es wissen sollen.
    Das Leben an der Spitze zieht sie nach unten, und soweit ich es beurteilen kann, beginnt ihr Honor allmählich diesen Platz zu missgönnen, genau wie ich es vorhergesagt habe.
    Trotzdem ist klar, dass keine von beiden die Absicht hat, ihre Position aufzugeben. Haven muss viel zu viel beweisen, und Honor, tja, ich habe zwar keine Ahnung, welche Stufe sie mit ihren magischen Kräften erreicht hat, jetzt, da Jude ihren Unterricht unterbrochen hat, ganz zu schweigen davon, was sie sich überhaupt hat aneignen können. Jedenfalls ist sie Haven nach wie vor nicht gewachsen, und das weiß sie auch ganz genau.
    Und obwohl Miles und ich eigentlich nicht richtig darüber reden, selbst wenn ich mich Tag für Tag mehr oder weniger an die langweilige alte Prozedur halte, morgens zu trainieren, in der Schule wachsam zu bleiben und dann vor dem Schlafengehen noch einmal zu trainieren, nur um am nächsten Tag aufzustehen und das Ganze wieder von vorn
zu beginnen –, weiß ich, dass ich nicht die Einzige bin, der das auffällt.
    Damen merkt es auch.
    Ich sehe es daran, wie sein Blick stets auf mich geheftet ist und mir folgt, wohin ich auch gehe. Er ist besorgt um mich, hat Angst.
    Angst, dass sie allmählich die Nerven verliert – dass sie ohne Warnung explodiert und auf mich losgeht.
    Angst, dass ich ihm nicht Bescheid sage, wenn es passiert, obwohl ich es versprochen habe.
    Wahrscheinlich hat er guten Grund, sich Sorgen zu machen. Sie ist kurz vorm Überschnappen. Abgedreht. Komplett von der Rolle.
    Wie eine Bombe Sekunden vor der Detonation.
    Und wenn es passiert, bin ich die Erste, die sie anfällt.
    Oder zumindest hoffe ich, dass ich es bin.
    Lieber ich als Jude.
     
    Auf dem Nachhauseweg von der Schule fahre ich am Laden vorbei, obwohl mich Jude gebeten hat, nicht zu kommen. Angeblich kann er meine Gegenwart nicht ertragen, bis ich eine klare Entscheidung getroffen habe, so oder so.
    Trotzdem rede ich mir ein, dass es meine Pflicht sei – dass es ernsthaft meine Aufgabe sei, mich um ihn zu kümmern und dafür zu sorgen, dass er in Sicherheit ist und unversehrt bleibt und so weiter.
    Doch als ich mich dabei ertappe, wie ich mir ein schickes neues Kleid und dazu passende Schuhe manifestiere sowie Frisur und Make-up im Rückspiegel kontrolliere, weiß ich, dass das nur einen Teil der Wahrheit ausmacht. Der andere Teil ist, dass ich ihn sehen muss. Sehen muss, ob seine Gegenwart etwas in mir auslöst.

    Etwas, worauf ich bauen kann.
    Etwas Starkes und Greifbares, das klar genug ist, um mich in die richtige Richtung zu weisen.
    Vor der Tür zupfe ich noch einmal an meinen Kleidern und Haaren herum, ehe ich tief Luft hole und hineingehe. Fast rechne ich schon damit, Ava hinter dem Ladentisch sitzen zu sehen, denn es ist ein so schöner Tag, dass Jude den Sirenengesang des guten Wellengangs wohl kaum überhören kann, doch zu meiner Freude steht er brav hinter der Kasse. Er lacht und scherzt, als hätte er keine einzige Sorge auf der Welt. Mit entspannter Miene, seine Aura grün und luftig, tippt er die Käufe einer Kundin ein.
    Einer hübschen Kundin.
    Einer Kundin, deren wallende pinkfarbene Aura mir sagt, dass sie nur zum Teil wegen der Bücher da ist, die sie kauft, in erster Linie aber, um Jude zu sehen.
    Ich bleibe stehen und frage mich, ob ich einfach wieder gehen und später wiederkommen soll, als die Tür hinter mir zufällt, die Glocke hart anschlägt und Jude über seine Kundin hinwegschaut und mich entdeckt. Prompt verdunkeln sich seine Augen, sein Lächeln versiegt, und seine Aura wird unscharf und matt – so ziemlich das Gegenteil dessen, wie sie aussah, als er mit ihr sprach.
    Als würde allein mein Anblick genügen, um die Freude aus dem Raum zu saugen.
    Er stopft ihr Zeug in eine Tüte und verabschiedet sich so hastig, so unvermittelt von ihr, dass ihr der Umschwung nicht verborgen bleiben kann. Sie mustert mich rasch von Kopf bis Fuß, begleitet von einem vorwurfsvollen Stirnrunzeln, murmelt irgendetwas Unverständliches und huscht an mir vorbei, während Jude sich am Ladentisch zu schaffen macht, als wäre ich gar nicht da.

    Sie mag dich«, sage ich und sehe zu, wie er sich extra lange Zeit lässt, um den Durchschlag des Kassenzettels abzuheften.
    »Sie mag

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