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Everybodys Darling, Everybodys Depp

Titel: Everybodys Darling, Everybodys Depp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Becker
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klingen, sodass das piepsige, dünne Stimmchen der Unsicherheit der Vergangenheit angehört. Überhaupt sollte Ihnen hemmungsloses Singen zur lieben Gewohnheit werden. Singen Sie, wo Sie gehen und stehen: Es macht gute Laune und ist ein exzellentes Sprech- und Atemtraining.

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Klartext reden und eigene Vorstellungen einfordern
    Monika fühlt sich durch diese Übungen stärker und souveräner als bisher. Sie ist aber noch immer nicht zufrieden mit der Vorstellung |112| , die sie in der Werkstatt gegeben hat. Es ist ein komisches Gefühl zurückgeblieben – was in erster Linie mit der Gesprächsführung zusammenhängt. Auch hier möchte Monika dringend Ansatzpunkte zur Weiterentwicklung finden. Sie erinnert sich zurück und überlegt, wie die Dialoge zwischen ihr und dem Werkstattmeister Herrn Riedel abgelaufen sind:
    Herr Riedel begrüßt Monika, wobei er sie mit einem anzüglichen Grinsen von Kopf bis Fuß mustert. »Herr Riedel, Sie haben ja gerade an meinem Auto eine komplette Wartung gemacht. Seitdem leuchtet allerdings die Ölwarnlampe ständig auf. Meinen Sie, das könnte man wohl eventuell wieder irgendwie in Ordnung bringen?«, fragt Monika und lächelt sehr verbindlich.
    »Da zerbrechen Sie sich mal nicht Ihr hübsches Köpfchen. Das hat gar nichts zu bedeuten, glauben Sie mir«, entgegnet er gönnerhaft und wendet sich schon halb zur Seite. Monika schluckt und wiederholt ihre Forderung, wobei sie wie gebannt auf ihre Handtasche starrt: »Ich glaube, es wäre mir trotzdem ganz lieb, wenn Sie das Lämpchen vielleicht doch noch einmal anschauen würden, wenn es gerade geht. Irgendwie irritiert es mich, wenn es dauernd leuchtet.«
    Entnervt dreht sich Herr Riedel zu ihr um, stemmt die Hände in die Hüften und poltert ungeduldig: »Wie gesagt, das hat nichts zu bedeuten. Bei Ihrer nächsten Wartung sehe ich dann meinetwegen nach dieser dummen Lampe. Setzen Sie sich jetzt brav in Ihr Auto und fahren wieder schön heim. Ich habe viel zu tun, wie Sie sehen. Einen schönen Tag noch.«
    Natürlich kocht in Monika die Wut hoch. Wie redet dieser Kerl mit mir? »Man hat mir gesagt, dass man den Ölstand immer gut im Auge behalten soll, damit der Motor keinen Schaden nimmt. Deshalb wäre es mir wirklich ziemlich lieb, wenn Sie das freundlicherweise wieder in Ordnung bringen könnten.« Ganz schön mutig für ihre Verhältnisse.
    Auch Herr Riedel ist jetzt stinksauer. Er kommt bedrohlich |113| nah auf Monika zu. »Ich glaube nicht, dass Technikverstand zu Ihren Hauptstärken gehört. Oder können Sie mir erklären, wie ein Motor funktioniert? Schließen wir dieses unnötige Gespräch doch endlich ab!«
    Jetzt ist Monika eingeschüchtert. Sie hat in der Tat wenig Ahnung von der Technik. Das Gespräch geht noch eine Weile auf diesem unbefriedigenden Niveau weiter; der Ton wird immer schärfer. Doch irgendwann rafft Monika ihre letzten Mutreserven zusammen: »Egal, ob es gefährlich ist oder nicht, Herr Riedel, ich hätte das Lämpchen gerne wieder in Ordnung gebracht.«
    Unter Schimpfen ruft der Meister schließlich nach seinem unglückseligen Gesellen, der die Sache unter die Lupe nimmt und repariert. Monika ist klar, dass sie sich eine neue Werkstatt suchen wird. Sie ärgert sich, dass sie schon mehrfach dort gewesen ist – obwohl dieser Typ so anmaßend und schmierig ist. Schließlich ist sie Kundin und bezahlt für seine Dienstleistung. Da hat sie sich wirklich zu klein gemacht. Doch die Zeiten sind jetzt vorbei.
    Oberste Maxime: sagen, was man will
    Was Gesprächsführung und Argumentationstaktik anbelangt, gibt es für Monika noch einiges zu lernen.

    Haben Sie eine klare Forderung, einen Wunsch vor Augen Sie sollten genau wissen, was Sie wollen. Klingt trivial, aber viele Menschen wissen in der Tat nicht, was sie wollen und eiern dann mit vagen Aussagen herum: »Das muss irgendwie besser werden.«, »Du könntest vielleicht ein wenig ordentlicher sein.«, »Kann man das nicht noch ändern?«
    Bei solchen Aussagen werden Ihre Forderungen oder Wünsche sehr wahrscheinlich abgeschmettert. Sie dürfen sich nicht wundern, wenn der eine oder andere Sie verständnislos ansieht und |114| mit den Schultern zuckt. Wenn Sie noch nicht einmal wissen, was genau Sie wollen, wie soll es dann ein anderer wissen? Telepathen sind dünn gesät. Investieren Sie ein wenig Gehirnschmalz und formulieren Sie vor einem Gespräch konkret, was Sie sich wünschen oder fordern.
    Das hat Monika schon mal gut gemacht: Sie

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