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Everybodys Darling, Everybodys Depp

Titel: Everybodys Darling, Everybodys Depp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Becker
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erkannt, dass die neue Mode
deine figürlichen Mängel noch betont? Kann ich jetzt wieder vernünftig
mit Ihnen reden?
Solche Fragen unterstellen Ihnen etwas Nachteiliges. Der beste Ausweg aus diesen Manipulationsfallen: Antworten Sie nicht! Es gibt kein Gesetz, das Sie zur Antwort verpflichtet – auch das der Höflichkeit gilt nicht in einem Falle, in dem Ihnen aus Ihrer Antwort ein Strick gedreht werden soll. Wenn Sie es doch tun, schlucken Sie damit die negative Vorannahme und Ihr Gegner triumphiert. Auch Suggestivfragen sollten Sie elegant ignorieren. Herr Fuchs war hierin ein Meister
: Die
kleine Gefälligkeit werden Sie uns doch erweisen? Ein Klacks,
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da täusche ich mich doch nicht in Ihnen?
Lächeln Sie, und antworten Sie einfach nicht.

    3. Sprechen Sie den Trick an, wenn Sie ihn erkannt haben Sobald Sie erkannt haben, welchen Trick Ihr Gegenüber bei Ihnen anwenden will, können Sie ihn ganz leicht aushebeln, indem Sie ihn nett verpackt ansprechen. Eine unterschwellige Strategie funktioniert nämlich nicht mehr, sobald sie ans Licht des Bewusstseins gezerrt wurde. Die Art der Formulierung ist einfach: Ich hätte fast gedacht, Sie ..., aber das kann ja nicht sein, oder? Sie beschuldigen damit den anderen nicht direkt und lassen ihn sein Gesicht wahren – das Hintertürchen. Geben ihm aber dennoch deutlich zu verstehen, dass Sie den Versuch durchschauen und nicht darauf hereinfallen werden.
    Ist das nicht auch eine Form der Manipulation? Schon möglich – Notwehr ist aber seit Urzeiten sogar gesetzlich erlaubt. Sie wollen ja nicht auf dem Niveau weitermachen, sondern sich lediglich gegen unfaire Übergriffe wehren. Bei vielen Menschen reicht das Ansprechen des Tricks schon aus, um sie wieder zurück auf den Pfad der ehrlichen, offenen Kommunikation zu lenken.
    Das hätte Monika Herrn Fuchs charmant fragen können: »Einen winzigen Moment lang dachte ich, Sie wollten mich durch Komplimente und Schmeicheleien einwickeln – aber das kann doch nicht sein, oder?«
    Herr Fuchs hätte dann zwei Reaktionsmöglichkeiten gehabt: »Bingo, da muss ich ja wohl noch üben, wenn ich so leicht zu durchschauen bin.« Danach hätte er wahrscheinlich mit seinen Manipulationsversuchen aufgehört. Oder aber: »Nein, kein Gedanke! Das würde ich doch nie tun.« Dann hätte er sich unter Umständen seinen nächsten Schachzug überlegt – dieser jedenfalls wäre nicht mehr gegangen.
    Mit dieser Grundsatzstrategie kommen Sie schon sehr weit. Um den Trick ansprechen zu können, müssen Sie ihn allerdings erst |177| einmal erkennen. Damit Sie darin richtig firm werden, nehmen wir nun die beliebtesten Kunststückchen der Manipulation unter die Lupe. Und entwickeln jeweils maßgeschneiderte Abwehrstrategien.

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Der schnaubende Stier oder: Nein zu Aggression!
    Manipulation durch Aggression – das ist die Devise der schnaubenden Stiere. Einschüchterung, Verbalattacken, eiskaltes Niedermachen, ruppige Sturheit, subtile Drohungen, abschätzige Ignoranz sind ihre Waffen, die bei ihnen, durchaus elegant, zum Einsatz kommen. Ihr Grundgedanke bei der Abwehr sollte sein: Bangemachen gilt nicht! Lassen Sie sie schnauben und toben, die wenigsten versuchen ernsthaft, Sie aufzuspießen. Sollten Sie allerdings auf einen der wenigen Stiere mit so geringer Selbstkontrolle geraten, dass er in einer erregten Situation tätlich wird, helfen alle verbalen Strategien nicht viel: Wie bei einem echten Stier sollten Sie schleunigst das Weite suchen und seine Gesellschaft in Zukunft möglichst meiden.

    |178| Oft ist es jedoch nur viel Getöse mit wenig Substanz, aber die Taktik funktioniert gut. Viel zu viele Menschen – besonders die Harmoniebedachten – lassen sich davon einschüchtern.
    Es ist nicht einfach, bei beleidigenden Attacken ruhig zu bleiben. Es ist aber dringend zu empfehlen, denn Sie können sicher sein, dass Sie das Spiel nicht annähernd so gut beherrschen wie Ihr schnaubendes Gegenüber.
    Da hilft eine innere Einstellung weiter: Gehen Sie dem bedauernswerten Stier gegenüber in die »Arme-Socke-Haltung«. Machen Sie sich klar, dass ein Mensch, der so aggressiv durchs Leben trampelt, eher Ihr Mitleid und Verständnis braucht. Er macht sich sein Leben selbst schon schwer genug – echte Freunde und Freude dürfte er nur wenige haben.
    Eine weitere hilfreiche Perspektive ist die des distanzierten, amüsierten Zuschauers: Lehnen Sie sich innerlich zurück, und freuen sich über die tolle Show, die Ihnen da

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