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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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hervor und legte es in die Mitte des Kreises. Es zeigte den gehörnten Kopf eines glutäugigen Mischwesens.
„Sobald ich all deine Fragen beantwortet habe, und zurückgekehrt bin, wirst du den Kreis betreten und deine Handfläche auf das Amulett legen.“
Evianna zog die Augenbrauen hoch. „Das ist alles?“
„Ich sagte doch, es wäre leicht“, stöhnte Shak. „Du solltest wirklich langsam etwas mehr Vertrauen zu mir haben.“
„Also, hör’ zu!“, fuhr Shak fort, nachdem Evianna nichts dazu sagte. „Du berührst den toten Körper einfach mit der Hand, die das Amulett berührt hat, und schwupp… erledigt.“
Evianna starrte blicklos auf das Amulett.
„Und? Hast du alles verstanden? Oder soll ich es noch mal wiederholen?“ „Hältst du mich für doof?“
Shak grinste unverschämt.„Ich halte dich für alles Mögliche, aber doof gehört eigentlich nicht dazu.“
Das Anzapfen der Energie aus dem Jenseits fing langsam an, sie ein wenig anzustrengen. Es wurde Zeit, die Unterhaltung mit Shak zu beenden, bevor es sie zu viel ihrer Kraft kostete. Evianna seufzte.„Wir haben einen Deal.“
Shak nickte fröhlich.
Also dann. „Sag’ mir alles, was du über diese sieben Wesen weißt.“
„Bitte sehr. Willst du auch ihre Namen?“
„Keine Nebensächlichkeiten. Beschränk’ dich einfach auf das Wesentliche.“ Shak saugte den letzten der Blutstropfen mit seinen Fingern auf und wieder war da dieses unheimliche rote Aufleuchten der Haut. „In diesem Moment findest du sie in der alten Burg auf dem Rheinfelsen, oberhalb der Schleuse. Aber du solltest dich beeilen, denn sie sind nicht ständig dort.“
Evianna kannte die alte Festungsanlage dort oben. Ihre Anspannung wuchs und begierig mehr zu erfahren, beugte sie sich vor.
„Weiter. Wer sind sie?“
„Einst waren sie mächtige Männer doch der Zorn, den sie auf sich zogen, ließ sie zu dem werden was sie heute sind.“
„Und das wäre?“
„Es sind Gorgonen.“
„Wie bitte?“, fragte Evianna ungläubig nach.
„Oder Gargoyles, ganz wie du willst.“
„Es gibt sie also wirklich?“
„Natürlich gibt es sie. Und das schon sehr lange, und wenn du mich weiterhin dauernd unterbrichst, wird es hell, bevor wir fertig sind.“
„Entschuldige. Sprich weiter.“
„Danke. Du bist über ihren Biorhythmus im Bilde?“
Evianna schüttelte den Kopf.
„Nachts sind sie so lebendig wie du, doch sobald die Sonne aufgeht erstarren sie zu Stein. Das ist die Phase, in der sie regenerieren. Oh, Mann, und wie sie regenerieren. Diese Burschen sind der absolute Wahnsinn. Kein anderes Wesen kann es mit ihrer Kraft und Ausdauer aufnehmen. Sie sind die absoluten Gewinner der ansonstenbisher eher armseligen Evolution.“
„Das mag ja sein, aber wo sind ihre Schwachstellen?“
Shak schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich fürchte, ich muss dich enttäuschen: es gibt keine.“
„Es muss welche geben. Jedes Wesen hat bestimmte Schwächen.“
„Nicht sie. Jedenfalls habe ich noch nie von einer solchen gehört. Und da auch noch keiner von ihnen so richtig gestorben ist, kann ich dir auch nicht sagen, wie man sie umlegt.“
„Wofür bezahle ich dich dann?“, fuhr Evianna auf. Immerhin war das, was sie als Gegenleistung erbringen sollte, keine Kleinigkeit.
„Nur die Ruhe“, versuchte Shak sie zu beruhigen. „Als man sie erschuf, passte man ihre Fähigkeiten und ihre Lebensweise ihrer Aufgabe und ihrem stärksten Gegner an.“
„Den Vampiren.“
Shak nickte. „Deshalb ist ihre bevorzugte Nahrungsquelle dieselbe, wie die der Vampire.“
„Menschen?“
Wieder nickte Shak und lächelte. „Nur, dass Vampire ihre Opfer nicht unbedingt töten müssen um sich zu nähren. Wenn jedoch ein Gargoyle sein Mahl beendet hat, ist von dem Menschen meist nichts mehr übrig.“
Evianna starrte Shak ungläubig an. „Und warum ist das so?“, fragte sie. „Es ist Teil des Fluchs, der auf ihnen lastet. Das, was sie am Leben erhält, ist menschliches Knochenmark.“
„Das wichtigste blutbildende Organ des Menschen.“
„Ja. Und um da ran zu kommen, musst du dich erst mal bis zu einer der Markhöhlen in den Knochen vorarbeiten.“
„Stopp!“, unterbrach Evianna und rieb sich die Stirn. Sie war sich nicht sicher, ob sie noch mehr dergleichen hören wollte. Nach allem, was sie bis dato gehört hatte, war es wahrscheinlich, dass diese Sieben für das Verschwinden der zahlreichen Menschen in und um Collum herum verantwortlich waren. Doch wenn sie tatsächlich Knochenmark zum Überleben brauchten und

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