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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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einzukörpern. Außerdem liefern die Seelen der Mischwesen mehr Energie. Deshalb hätte ich gern‘, dass du eine Seele direkt und ohne Umwege zu mir schickst. Ich will sie ganz für mich allein.“
„Um was genau damit zu tun?“, fragte Evianna.
Shak zeigte sein unermüdliches Lächeln. „Energie kann man niemals genug haben. Außerdem hatte ich als Kind nicht genugSpielzeug.“
„Nein!“, erklärte Evianna bestimmt.
„Nein?“ Shak schien überrascht. „Aber warum denn nicht?“
„Nein.“
„Du hast schon oft getötet.“
„Erinnere mich nicht daran. Das gehört zu meinem Job und ist manchmal nicht vermeidbar.“ Das war nun wirklich nichts, worüber Evianna gern‘ sprach, schon gar nicht mit einem Dämon.
„Ja, schon gut. Viele von denen sind sowieso bei uns unten gelandet. Was spricht dagegen, einen Einzigen direkt an meine Adressezu schicken?“
Evianna überlegte, wie seine Adresse wohl lauten mochte: Vorhof zur Hölle, Fegefeuer Nummer 3?„Warum willst du eine nur für dich?“
„Ich teile ungern?“
„Nein!“ Evianna sprang auf.
„Bitte!“
„NEIN!“
„Aber warumnicht?“ Auch Shak war aufgesprungen und stampfte beleidigt mit dem Fuß auf.
„Du wirst siequälen.“
„Nur, wenn siees verdient hat. Versprochen.“
„Und was, wenn ich dir eine Seele schicke, die es nicht verdient hat, langsam über offenem Feuer geröstet zu werden?“
„Dann würde sie niemals bei mir landen sondern auf direktem Weg von denen da oben abgeholt werden. Dagegen kann ich nichts machen– so sind die Spielregeln.“ Evianna dachte über Shaks Worte nach. Der Dämon merkte, dass sie langsam weich wurde.„Die Sache ist idiotensicher, glaub’ mir. Du kannst mir keine Gute schicken“, setzte er hinterher.
Evianna ließ sich auf den Boden sinken und sah Shak eindringlich an. „Ich traue dir nicht.“
„Ich sage die Wahrheit. Prüf’ es nach, wenn du willst.“
„Nachprüfen?Wie denn das?“
„Komm’ mit mir, und ich beweise dir, dass ich nicht lüge.“
„Ich soll mit dir kommen? Und wohin?“
„Na, dorthin wo ich lebe.“
„Ins Jenseits?“
„Ja, kein Problem, oder?“
Evianna überlegte eine Weile und kam zu dem Schluss, dass Shaks Vorschlag eine Falle war. „Und wer garantiert mir, dass ich heil und unversehrt wieder hier ankomme?“
Shak verdrehte die Augen. „Gerade bist du zu Gabriel gegangen und niemand hätte noch einen Deut auf dein Leben gegeben. Trotzdem bist du jetzt hier, und zwar lebendig. Wo ist der Unterschied?“
Der Unterschied bestand ganz einfach darin, dass Gabriel im Diesseits lebte, dazu noch in derselben Stadt. Außerdem war Gabriel ein Vampir, wenn auch der wahrscheinlich mächtigste unter ihnen. Trotzdem war er im Vergleich zu Shak eine berechenbare Gefahr. Evianna schüttelte den Kopf.
„Heißt das Nein ?“
„Genau das. Aber mal angenommen, ich lasse mich auf den Handel ein: wie schicke ich die Seele auf direktem Wege zu dir?“
„Das lass nur meine Sorge sein. Aber glaub’ mir: es ist ganz leicht.“
Evianna überlegte.„Und sie würde sowieso unten landen, wenn sie böse ist? Egal, was passiert?“
Shak nickte. „Ja. Dämonenehrenwort.“ Einer seiner langen Finger saugte den zweiten Blutstropfen auf. Seine Haut glühte leuchtendrot auf und ein wohliger Schauer durchströmte seine Gestalt. „Was ist? Deal or No Deal ?“
„Wenn ich mich darauf einlasse, wirst du mir jede Frage beantworten, die ich zu diesen sieben Männernhabe?“
Shak nickte. „Nach bestem Wissen und Gewissen.“
„Als ob du ein Gewissen hättest“, erwiderte sie spöttisch. „Das ist wohl eher etwas, mit dem ich mich ab jetzt häufiger herumschlagen muss.“
„Heißt das, du machst es?“
Evianna nickte. Wenn die Seele des nächsten Mischwesens, das sie im Dienst erschoss, ohnehin dazu verdammt war im Fegefeuer zu schmoren, wem tat sie dann weh? Es spielte wohl kaum eine Rolle, in wessen Feuer sie landete, denn sicher waren sie alle gleich heiß. Außerdem erschoss sie ja niemanden vorsätzlich. „Okay!“ Shak sprang begeistert auf. „Schlag ein!“ Er hob die Hand um Evianna abzuklatschen.
Evianna zeigte ihm einen Vogel. Natürlich würde sie ihn nicht berühren, denn dann könnte er den Kreis, den sie dadurch unterbrechen würde, verlassen. „Netter Versuch“, sagte sie matt. Sie fühlte sich unwohl in ihrer Haut, da sie nicht wusste, ob ihre Entscheidung die Richtige war. Doch sie sah keine Möglichkeit, auf anderem Wege an brauchbare Informationen zu kommen.
Shak zog ein Amulett

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