Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
Vom Netzwerk:
das sein? Verpflegst du hier eine ganze Jugger-Mannschaft während ich weg bin?“
„Ich kann doch nichts dafür, dass ich immer Hunger habe“, winselte der Puk. „Außerdem ist es hier langweilig, wenn du nicht da bist und wenn mir langweilig ist, muss ich was essen.“
Na toll. Diesen Puk durchzufüttern kostete im Monat mehr als eine Großfamilie. Warum nur hatte Engus sich ausgerechnet ihr Haus aussuchen müssen, um darin zu wohnen?
Evianna zog einen zerknüllten 50,- Euro-Schein aus der Tasche und warf ihn Engus zu. Mit seiner Beute stürzte Engus sofort zum Computer, um beim nächstgelegenen Online-Supermarkt einzukaufen. Einmal hatte sie den Fehler begangen, ihm ihre Kreditkarte da zu lassen. Außer einem Lebensmittelvorrat, der einem Football-Team mindestens einen Monat zum Leben gereicht hätte, hatte Engus die Chance genutzt und seiner Gartenzwerg-Sammlung eine beträchtliche Anzahl neuer Exemplare hinzugefügt.
Das würde ihr bestimmt nie wieder passieren. Seitdem wurde bei Lieferung bar bezahlt.
„Und wenn du schon mein Geld ausgibst: bitte sei so freundlich und bestell auch etwas Genießbares, etwas das ich essen kann. Nicht nur Heuschrecken und dieses ganze andere eklige Kriechgetier.“
„Geht klar“, rief er, doch Evianna bezweifelte das.
„Falls nicht, gehst du, und suchst dir ’nen Job“, fügte sie deshalb noch hinzu. „Sehr witzig“, fauchte Engus zurück. „Du weißt doch, ich bin an dies Haus gefesselt.“ „Hmm, ja, das behauptest du zumindest“, sagte Evianna. Sie trug bereits ihr komplettes Arbeitsoutfit, war bis auf die ZiG4 voll bewaffnet und schnappte sich gerade den Motorradschlüssel. „Sollte ich nichts Essbares vorfinden wenn ich heimkomme, werde ich dich an den Mischwesen-Puff unten am Rhein vermieten. Und ich werde dich jeden Tag eigenhändig dort abliefern.“
„Ach, ja? Und um was genau zu tun?“, fragte Engus schnippisch.
„Du kannst den Whirlpool und die Toiletten putzen. Ich hab’ gehört, dafür suchen sie dringend jemanden.“
„Das würdest du nicht tun“, schrie Engus.
„Und ob ich würde“, entgegnete Evianna und ging zur Tür. „Und keine neuen Gartenzwerge, verstanden? Oder ich benutze den Rest deiner schwulen Truppe da oben als Zielscheiben.“
„Warum musst du mir immer drohen?“, fragte er weinerlich doch Evianna hatte das Haus bereits verlassen. Sie lief über den Rasen zwischen den Häusern und klopfte an Paddys Tür.
Erst nachdem sie das dritte Mal laut geklopft hatte, öffnete Paddy. Er sah furchtbar aus. Seine Haare standen wirr vom Kopf ab und unter seinen Augen lagen tiefdunkle Schatten. Seine Wangen waren eingefallen und er trug noch dieselbe Kleidung wie am gestrigen Morgen.
„Hey, Paddy“, begrüßte Evianna ihn.
Paddy zog sie ins Haus. Dann steckte er den Kopf aus der Tür und vergewisserte sich, dass niemand sonst draußen war. Als er sich davon überzeugt hatte, schlug er die Tür zu und folgte ihr nach drinnen.
„Hier entlang“, zischte er.
Evianna drehte sich um. Paddy lief die Kellertreppe hinunter. „Was ist?“, rief er von unten. „Kommst du?“
Dort unten befanden sich Paddys Labore, seine Arbeitsräume, in denen ständig etwas explodierte. Mit gemischten Gefühlen stieg Evianna die Treppe herab. Sie atmete den Geruch von verfaulten Kartoffeln. Faulgase? Explosion? Sie würde schnell machen müssen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollte, gleich mit in die Luft gejagt zu werden.
Paddy stand an einem Tisch, auf dem jede Menge Zeug verstreut lag. Vorsichtig kam Evianna näher. Sie warf einen Blick in einen herumstehenden Tonkrug und bereute es sofort. Dort drinnen schwamm in einer undefinierbaren Brühe eine abgetrennte menschliche Hand. Erschrocken wich Evianna zurück, wobei sie den in ihr aufsteigenden Brechreiz unterdrückte. „Oh, Gott! Paddy, was ist das?“, fragte sie angewidert.
Paddy folgte ihrem Blick. „Eine Hand. Was sonst?“, sagte er ungerührt. „Sie ist aber noch nicht ganz fertig. Aber wenn sie soweit ist, bringt sie mindestens 5000 Mäuse.“ Verständnislos sah Evianna ihn an. „5000 Mäuse für eine Hand?“
Paddy verdrehte die Augen. „Das ist natürlich nicht irgendeine Hand. Wenn sie fertig ist, öffnet sie jedes beliebige Schloss.“
Zweifelnd legte Evianna die Stirn in Falten. „Und was musst du damit machen, damit das funktioniert?“
Paddy kramte auf dem Tisch herum. „Sie trocknen, das Fleisch herauskratzen…“ „Stopp!“, unterbrach Evianna ihn. Das waren eindeutig zu viele

Weitere Kostenlose Bücher