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Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals

Titel: Evianna Ebel und die Tafeln des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aylen Verdon
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laut.
„Ja.“ Evianna sah ihn eine Weile an, dann zog sie ihren PPC hervor und wählte die Nummer der Morphologie. Dorthin hatte man die toten menschlichen Körper gebracht. Zunächst hörte sie nur ein Rauschen, dann klickte es mehrfach in der Leitung und die Verbindung war tot. Was das zu bedeuten hatte, wusste Evianna nur zu gut: Julius schob Dienst und so brillant er einerseits als Phylogenetiker war, so dumm stellte er sich andererseits an, was die Dinge des täglichen Lebens betraf. Dazu gehörte unter anderem die Bedienung eines PPCs. Evianna seufzte innerlich und probierte es noch einmal.
„Julius, nein!“, rief sie nach dem ersten Klicken. „Finger weg. Ich kann dich hören, okay?“
„Evianna?“, fragte eine für einen Mann viel zu hohe Stimme verwundert. „Ja, ich bin’s. Hör zu. Hast du schon irgendeine Gemeinsamkeit bei den ausgelutschten Vampiropfern entdeckt?“
Julius antwortete nicht. Evianna starrte das kleine Gerät in ihrer Hand an und sah, dass Julius den Kopf schüttelte. Evianna seufzte.„Sobald du Ergebnisse hast, ruf’ mich an.“
„Das mache ich.“
Evianna bedankte sich bei ihrem Kollegen und beendete die Verbindung. Obwohl die Gespräche mit Julius nie länger als eine, maximal zwei Minuten dauerten, strengten sie sie jedes Mal an.
„Arbeiten bei der BVb eigentlich auch normale Lebewesen oder nur Verrückte und Idioten?“, fragte Pan’C.
Bevor Evianna auf ihn losgehen konnte, packte Shaytan ihren Arm und hielt sie fest. „Auf zum nächsten Fundort.“
Das Piepen ihres PPCs lenkte Evianna ab. Nachdem die Nummer der BVb im Display erschien, entfernte Evianna sich ein Stück weit von Shaytan und öffnete dann die Verbindung.
„Wo steckst du?“, fragte Erlands Stimme.
„Ich sehe mir noch mal den letzten Fundort an.“
„Warum?“
„Weil ich auf einen sprechenden Pilz warte, der aus dem Boden hervorschießt und mir verrät, was genau hier passiert ist“, sagte Evianna gereizt.
Erland schwieg einen Moment.„Und?“
„Nichts.“
„Aber aus der Stadt gibt’s etwas Neues. Eine Frau ist verschwunden, und es gibt einen Zeugen, der gesehen hat, wie sie in einen schwarzen Lieferwagen gezogen wurde.“
„Kann man der Aussage trauen?“
„Ich denke schon, zumal ein schwarzer Lieferwagen schon zwei weitere Male in Bezug auf die verschwundenen Menschen gesehen wurde. Und was das Beste daran ist: wir haben den Wagen.“
„Tatsächlich?“ Eviannas Puls beschleunigte sich.
„Ja, er ist zugelassen auf den Desco-Online-Supermarkt. Allerdings bestreitet der Fahrer alles.“
„Ihr habt auch den Fahrer?“
„Und auch die Strecke seiner Tour. Sie müsste schon auf deinem PPC sein, denn du hast das Vergnügen die Stationen sieben bis dreizehn abzuklappern. Sobald es etwas Neues gibt, melde ich mich.“
„Okay.“
„Ach, und Evianna?“
„Ja?“
„Deine Adresse steht auch drauf. Du bist die Nummer Neun.“
Evianna glaubte, sich verhört zu haben.
Erlands Bild erlosch. Stattdessen erschienen zunächst das Bild der verschleppten Frau und kurz darauf ein Stadtplan, auf dem die einzelnen Stationen des Lieferwagens eingezeichnet waren. Tatsächlich: die Nummer Neun der Tour war unter ihrer Adresse zu finden.
    Dieser vermaledeite Puk machte wirklich nichts als Ärger , dachte Evianna, denn es war niemals hilfreich, wenn der Name eines Adiutoren während der laufenden Ermittlungen zu einem Fall irgendwo auftauchte. Online-Supermärkte gab es seit dem Polsprung wie Sand am Meer. Wieso hatte Engus an diesem Abend unbedingt bei Desco einkaufen müssen? Dafür gab es bestimmt eine ganz einfache Erklärung: wahrscheinlich hatte es dort Grillen im Angebot gegeben– zwanzig Stück für den Preis von zehn und diese zwanzig fetten Grillen befanden sich mit Sicherheit auch schon auf dem Weg durch Engus’ nimmermüden Verdauungsapparat. „Tja, Jungs. Schluss für heute“, sagte Evianna. Sie schmiss das Motorrad an. „Ich habe zu tun.“
„Moment!“, hielt Shaytan sie zurück.
Evianna seufzte. „Nein, ich werde mit niemandem über euch sprechen, und nein, ich werde auch niemandem euren Aufenthaltsort verraten“, sagte sie genervt. „Nett von dir, aber das ist es nicht“, grinste Shaytan.
„Ach, nein? Was ist es dann?“
„Willst du uns nicht erzählen, was los ist?“
„Nein“, entschied Evianna. „Vielleicht später. Ihr kommt doch sicher ohne mich zurecht?“
Shaytan verbeugte sich mit einem Lächeln, das ihre Frage überdeutlich beantwortete.
Verwundert darüber, dass die

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