Ewig bist du mein (German Edition)
Ganze klingt sehr plausibel. Wo ist Linda Turner im Moment? Ich könnte mir vorstellen, dass Vera sie lange nicht gesehen hat.“
„Und sie wird es vermutlich auch nicht so bald. Linda ist noch immer unter derselben Adresse in Wappingers Falls gemeldet, etwa eine Stunde nördlich von Westchester County. Aber ihr Telefonanschluss ist abgemeldet, und es wohnt auch keiner mehr dort. Ich habe mich mit der örtlichen Polizei in Verbindung gesetzt. Sie sind sofort hingefahren. Im Haus war niemand. Ihre Kleider sind weg, der Kühlschrank ist leer – überall gähnende Leere.“
„Sie ist also ausgezogen.“
„Du sagst es.“
„Verdammt.“ Frustriert hämmerte Casey mit den Handflächen auf das Lenkrad. „Keine Freunde. Keine Anschrift. Ich werde mit Vera reden, aber ich bin mir sicher, dass sie uns nicht mehr sagen kann, als wir bereits wissen. Vielleicht hat sie irgendwo ein Foto von ihr, das sie im Trainingslager gemacht hat. Bestimmt kann sie einem Polizeizeichner eine Beschreibung für ein Phantombild liefern.“
„Vergiss mich nicht. Gib mir das Foto, und ich werde es mithilfe meiner Software künstlich altern lassen, sodass wir ein Bild von Linda bekommen, wie sie heute aussieht. Vera wird es bestätigen können. Und das schicken wir dann zusammen mit der Zeichnung an jede Behörde im Staat New York.“
„Schön, aber das dauert. Wir müssen sofort handeln. Wir müssen herausfinden, wie Linda zu der Zeit von Felicitys Entführung drauf war – wie es wirklich um ihren Geisteszustand bestellt war.“ Ein längeres Schweigen entstand, während Casey überlegte, wie weit sie gehen konnte, ohne von Gewissensbissen geplagt zu werden. „Du hast gesagt, dass Linda nach dem Tod ihrer Tochter in psychiatrischer Behandlung war.“
„Ja.“
„Du weißt nicht zufällig, wer ihr Therapeut war?“
„Das fragst du noch?“ Ryan lachte glucksend. Er kannte Caseys Bedenken, die sie in solchen Fällen hatte. Wie gewöhnlich ignorierte er sie. „Ich habe einen Namen und die Anschrift seiner derzeitigen Praxis. Und dank meiner Hackerfähigkeiten habe ich herausgefunden, dass Lindas Seelenklempner ein Sammlertyp ist, der sämtliche Unterlagen vom ersten Tag seiner Praxiseröffnung an aufbewahrt hat. Irgendwo in diesen Räumen befindet sich also auch die Akte von Linda Turner.“
„Und du hast bereits überlegt, wie du da rankommen kannst.“
„Das fragst du noch?“, wiederholte Ryan.
Dieses Mal musste Casey lächeln. „Eigentlich nicht nötig – wenn du deine Finger drin hast.“
„Der Psychiater heißt Stanley Sherman. Seine Praxis befindet sich in einem zweistöckigen Gebäude in White Plains, nicht weit von dem Gericht, dem Hope vorsitzt. Sobald wir dieses Gespräch beendet haben, werde ich Marc anrufen. Zusammen mit Hero hat er vor einer Weile das Haus verlassen – ein Mann mit einer Mission.“
„Und diese Mission ist gerade dabei, uns in eine neue Richtung zu führen, vermute ich mal.“
„Genau.“ Ryan war im Hintergrund bereits mit etwas anderem beschäftigt. Casey vernahm Geräusche, die von einem metallischen Gegenstand stammten. Bestimmt eines von Ryans Spielzeugen. Sie wusste auch schon, welches.
„Der kleine Krabbler?“, fragte sie.
„Jep. Gecko freut sich schon auf seinen ersten Einsatz.“
25. KAPITEL
Marc traf Ryan in seinem Lieferwagen am vereinbarten Ort, etwa einen halben Häuserblock von Dr. Shermans Haus entfernt.
„Gute Arbeit mit Diaz“, lobte Ryan ihn, sobald Marc in den Wagen kletterte. „Du hast ihm von Anfang an nicht getraut.“
Er zuckte mit den Schultern. „Wir haben bloß herausbekommen, dass er Casey die Botschaft überbracht und gesehen hat, wie Krissys Entführerin das Haus betreten und wieder verlassen hat. Das ist momentan nicht wirklich viel. Im Vergleich zu deinen Entdeckungen ist es überhaupt nichts Besonderes.“ Marc warf einen Blick über seine Schulter in den hinteren Teil des Wagens, um nachzusehen, welche Geräte Ryan dieses Mal mitgebracht hatte. Er entdeckte einen vollgestopften Seesack und den Laptop, ohne den Ryan das Haus nicht verließ. „Wie wollen wir das denn bewerkstelligen?“
„Ich habe mir das Haus ein wenig näher angeschaut, während du dem FBI Diaz’ Geschichte erzählt hast. Shermans Praxis liegt in der ersten Etage. Seine Empfangsdame hat heute frei. Das ist schon mal ein Vorteil für uns. Momentan hat er gerade eine Sitzung mit einem Patienten. Wir werden warten müssen, bis er in die Mittagspause geht.“
Marc brummte
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