Ewig bist du mein (German Edition)
glaube.“
„Einverstanden.“ Diaz nickte heftig. Er schien bereit zu sein, zu allem Ja und Amen zu sagen. „Ich werde es tun. Ich schwöre es. Sie werden sehen, dass Sie sich auf mich verlassen können.“
„Ich nehme Sie beim Wort. Und ich werde wirklich nachsehen.“
Casey saß in ihrem Auto und ging noch einmal die Notizen durch, die sie sich beim Treffen mit Sidney Akerman gemacht hatte, als ihr BlackBerry klingelte. Sie schaute auf die Nummer im Display.
Es war Ryan.
Sie nahm das Gespräch entgegen und hielt das Telefon ans Ohr. „Erzähl’s mir“, forderte sie ihn umstandslos auf.
„Ich glaube, ich bin auf eine ganz heiße Spur gestoßen“, antwortete er betont beiläufig.
„Und?“ Casey richtete sich auf.
„Linda Turner, die Krankenschwester im Trainingslager.
Ich habe etwas sehr Interessantes über sie herausgefunden. Eigentlich müsste so etwas weithin bekannt sein. Aber offenbar wusste bis jetzt keiner etwas darüber. Sie hatte eine Tochter in Felicity Akermans Alter.“
„Hatte?“
„Ja, hatte. Es scheint, dass das Mädchen – Anna – in einem See auf ihrem Grundstück ertrunken ist. Das war etwa sechs Monate vor Felicitys Sportunfall. Nach allem, was ich herausgefunden habe, hatte Mrs Turner nach Annas Tod einen Nervenzusammenbruch. Das Krankenhaus hat sie zur psychiatrischen Behandlung geschickt. Danach hat sie sich freistellen lassen und ist drei Monate lang zweimal wöchentlich zur Therapie gegangen. Als sie einigermaßen auf die Beine gekommen war, hat sie ihre Arbeit in der Notfallambulanz sofort wieder aufgenommen – halbtags. Ihr Gehalt hat sie als Krankenschwester in Felicitys Trainingslager aufgebessert. Ihren Bankauszügen nach zu urteilen, in die ich mir Einsicht verschaffen konnte, ging es ihr finanziell ziemlich dreckig. Daran besteht kein Zweifel.“
„Wow.“ Casey ließ die Neuigkeiten auf sich wirken. „Aber was ich nicht verstehe: Wieso wusste niemand etwas von ihrem Kind – und vor allem, dass sie es verloren hat? Vera jedenfalls hat keine Ahnung. Sie sprach von Linda, als sei sie kinderlos. Gab es denn keine Todesanzeige? Keine Zeitungsartikel über ein Kind, das im eigenen Gartenteich ertrunken ist?“
„Offenbar gehörte Linda zu den Menschen, die niemanden an sich und ihre Nächsten heranlassen“, antwortet Ryan. „Sie hat es tatsächlich geschafft, dass nichts in die Zeitungen kam. Es gibt nur einen Polizeibericht. Selbst als Anna noch lebte, hat Linda sie zu Hause unterrichtet und sie von anderen Kindern ihres Alters ferngehalten.“
Es entstand eine bedeutsame Pause.
Aus Erfahrung wusste Casey, dass Ryan ihr jetzt etwas sehr Wichtiges mitteilen würde.
„Außer vom Fußballspielen“, fuhr er fort. „Anna liebte das Spiel. Deshalb ließ Linda sie in einem kleinen Verein in einer anderen Stadt mitspielen. Es war ein privater Verein, sehr exklusiv und verdammt teuer. Er nahm nicht an Wettbewerben teil, und er war auch nicht besonders herausragend. Sie hatte sogar einen Privattrainer, der sie zweimal wöchentlich zu Hause unterrichtete. Es war ein sehr teurer Privattrainer. Annas zweites Hobby war Reiten. Linda erlaubte ihr auch das. Sie mietete ihr ein Pferd, das sie zweimal pro Woche reiten durfte. Das kostet ein Schweinegeld. Ansonsten war Anna stets zu Hause bei ihrer Mutter. Sie hatte keine Geschwister. Es gab überhaupt keine anderen Familienmitglieder.“
„Was ist mit dem Vater?“
„Der ist gestorben, als Anna noch ein Baby war. Linda Turner hat ihre Tochter allein erzogen. Das Geld war sehr knapp. Ihr Mann hat ihr nicht viel hinterlassen.“
„Also war sie nicht besonders flüssig, nachdem sie Witwe geworden war. Und sie arbeitete als Krankenschwester in der Notfallambulanz – ein bewundernswerter, wenn auch nicht gerade gut bezahlter Job. Woher hatte sie das Geld, um ihrer Tochter einen privaten Fußballtrainer, eine teure Clubmitgliedschaft und ein eigenes Pferd zu bezahlen?“
„Erzähl du’s mir. Und erzähl mir auch, wie weit sie wohl gehen würde, um an so viel Geld zu kommen. Oder wie tief sie sich bei jemandem verschulden würde.“
„Ist es nicht auch ein Zufall, dass Annas Leidenschaft ausgerechnet Fußball war? Genau wie Felicitys. Ganz zu schweigen von dem zeitlichen Zusammenhang zwischen Annas Tod und Felicitys Entführung.“ Casey lehnte sich zurück, das Handy zwischen Schulter und Ohr geklemmt. Unwillkürlich griff sie nach dem Lenkrad. „Das ist fantastisch, Ryan. Unser bislang größter Fund. Und das
Weitere Kostenlose Bücher