Ewig bist du mein (German Edition)
irgendetwas oder irgendjemandem, der uns zu ihr führen kann. Don, nehmen Sie sich ein paar von Ihren Leuten. Das gilt auch für die Polizei von North Castle. Patrick, Sie können sich uns gerne anschließen. Wir fahren jetzt los.“
26. KAPITEL
Das Holzhaus unterschied sich durch nichts von den anderen Gebäuden in der Nachbarschaft.
Mit den hellblauen Fensterläden und weißen Holzwänden wirkte es recht schlicht. Es stand einige Meter von der Straße entfernt und war umgeben von mehreren Hektar Wald. Das Grundstück und der Garten waren verwildert und der Teich auf der Rückseite des Hauses überwuchert von Unkraut.
Offensichtlich hatte Linda die Erinnerung an das schreckliche Ereignis auslöschen wollen.
Die Ermittler und die Spurensicherung, die Peg angefordert hatte, betraten das Haus als Erste und sahen sich nach Hinweisen auf Lindas Verbleib um. Casey und ihre Leute warteten draußen, bis man ihnen den Zutritt erlaubte. Das Gleiche galt für Patrick, der unbeweglich wie eine Statue das Haus im Blick hatte und die Hände hinter dem Rücken fest verschränkt hielt.
Claire schlenderte über das Grundstück und blieb hier und da stehen, bückte sich, um eine der verwelkten Blumen im Garten zu berühren, und machte einen hoch konzentrierten Eindruck. Schnüffelnd sauste Hero im Zickzack über die Wiese, während Marc ihn an der Leine hielt.
Ungeduldig lief Casey hin und her. Sie war verärgert, weil man sie ausgeschlossen hatte. Aber sie konnte nichts tun, bis die Spurensicherung ihre Arbeit beendet hatte.
Nur nachdenken.
Sie hatte Hope und Vera informiert, ehe sie gefahren waren. Edward war in der Kanzlei. Hope hatte bei der Aussicht auf eine neue Spur wieder Hoffnung geschöpft. Vera dagegen weigerte sich zu glauben, dass Linda in die Sache verwickelt sein könnte. Als sie von Anna erfuhr, war ihr die Verblüffung anzusehen, denn sie hatte von der Existenz des Mädchens nichts gewusst. Sie beharrte jedoch darauf, dass der Tod von Anna deren Mutter umso intensiver an Felicitys Entführung hatte Anteil nehmen lassen. Niemand sollte den Verlust eines Kindes ertragen müssen, hatte sie Vera damals des Öfteren versichert. Und sie war bei jeder Gebetsrunde nach Felicitys Verschwinden dabei gewesen. Wie hätte sie ein solch großes Mitgefühl nur vortäuschen können?
Casey dagegen beurteilte Lindas Handlungen und Bemerkungen in einem ganz anderen Licht. Reaktionen wie die von Vera hatte sie schon häufiger erlebt. Sie weigerte sich einfach, den Tatsachen ins Gesicht zu blicken. Dennoch hatte Casey in ihren Augen einen Hauch von Zweifel entdeckt. Tief im Inneren befürchtete Vera, dass die Geschichte, die man ihr erzählte, wahr sein könnte. Das würde bedeuten, dass sie eine enge Freundschaft ausgerechnet mit der Frau gepflegt hätte, die ihre Tochter gestohlen und ihr Leben zerstört und jetzt auch noch ihre Enkelin entführt hatte.
Als Casey sie um ein Bild gebeten hatte, war Vera in ihr Zimmer gegangen und kurz darauf mit einer Fotografie aus Felicitys Trainingslager zurückgekehrt. Die Mitarbeiter hatten in der letzten Reihe Aufstellung genommen. Vera deutete auf eine schlanke dunkelhaarige Frau mit einem freundlichen Lächeln, das nicht zu dem ernsten Blick in ihren Augen passte. Das, sagte sie, sei Linda.
Casey fiel auf, dass Lindas Größe und Gestalt leicht mit der von Hope verwechselt werden konnten. Sie sprach es jedoch nicht laut aus, sondern bedankte sich nur bei Vera und gab Ryan das Foto.
Vera sah sehr schlecht aus. Das Bewusstsein, dass dies alles wahr sein könnte, war zu viel für sie.
Noch unerträglicher wäre für sie nur Caseys Theorie, derzufolge auf Felicity möglicherweise andere Mädchen gefolgt und weggeschafft worden waren, nachdem sie ein bestimmtes Alter erreicht hatten. Ein wahnwitziger Reigen, in dem für Krissy durchaus ein Platz reserviert sein konnte.
Allein beim Gedanken daran drehte Casey sich der Magen um.
Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihren Überlegungen.
Sie nahm das Gespräch sofort entgegen. „Ja, Ryan?“
„Es sieht so aus, als archiviere kein Krankenhauscomputer Unterlagen von vor dreißig Jahren“, begann er ohne große Vorrede. „Aber das Krankenhaus, in dem Linda Turner gearbeitet hat, bewahrt die alten Akten auf. Deshalb bin ich hingefahren und habe ein paar Kontakte geknüpft.“
„Ich nehme an, dass diese Kontakte sehr weiblich waren“, warf Casey trocken ein.
„Nun ja, ein paar nette Mädchen haben die Unterlagen für mich
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