Ewig bist du mein (German Edition)
mit rotem Bindfaden in einer Ecke des Elternschlafzimmers. Das brauchten wir alles nicht, denn die Spurenermittler haben eine Menge Hinweise entdeckt, um mit Sicherheit sagen zu können, dass Linda Turner hier gelebt hat. In sämtlichen Zimmern haben sie nach Fingerabdrücken gesucht – auch im Keller –, um einen Beweis zu finden, dass Felicity Akerman hier gewesen ist. Selbst wenn sich die Beweismomente erhärten, sämtliche Fingerabdrücke identifizierbar sind und das, was Claire gesagt hat, den Tatsachen entspricht, bedeutet es am Ende gar nichts. Jedenfalls heute nicht mehr. Felicity Akerman ist tot. Wir müssen jetzt Krissy Willis finden.“
Casey nickte. „Sonst nichts?“
„Papierfetzen, auf denen nichts steht, ein leeres Notizbuch und ein ebenso leerer Kalender. Offenbar hat Linda Turner über nichts Buch geführt – wenigstens nicht an einem Ort, von dem sie annehmen musste, dass wir ihn ausfindig machen.“
Pegs Handy klingelte.
Sie holte es heraus und meldete sich. „Harrington.“
Eine Minute lang lauschte Peg schweigend.
„Gut. Analysieren Sie es sofort. Rufen Sie mich an, wenn Sie mehr wissen.“
Abwartend schaute Casey Peg an. Die Reaktion der FBI-Agentin ließ darauf schließen, dass sie etwas Wichtiges erfahren hatte.
„Das war die Spurenermittlung“, beantwortete Peg die Frage, die Casey ins Gesicht geschrieben stand. „Bei der Durchsuchung des Arzneischranks im Badezimmer haben sie eine Tablette gefunden. Sie ist verschreibungspflichtig; so viel wissen sie schon. Jetzt müssen sie nur noch herausfinden, um was es sich handelt. Sie arbeiten mit Hochdruck daran.“
„Wenn es verschreibungspflichtig ist, erfahren wir nicht nur, was Linda Turner genommen hat, sondern möglicherweise auch, wegen welcher Krankheit sie in Behandlung war. Haben wir das herausgefunden, können wir die Apotheken befragen. Selbst wenn sie einen anderen Namen angenommen hat, wird uns das helfen.“
„Ich will die Apotheke und den Arzt“, entgegnete Peg. „Hoffentlich ist es kein gewöhnliches Arzneimittel – nichts gegen Schlaflosigkeit oder Depressionen. Wenn wir die Suche einschränken können, könnte das der Durchbruch sein, auf den wir hoffen.“
27. KAPITEL
Das FBI brauchte nicht lange, um das Medikament zu analysieren.
Casey, Marc, Claire, Patrick und die anderen Ermittler trafen gerade bei den Willis’ ein, als Peg, die eine landesweite Fahndungsaktion in die Wege geleitet hatte, den ersehnten Anruf bekam.
Bei der gefundenen Tablette handelte es sich um zehn Milligramm Memantin, das zur Behandlung von moderaten bis schweren Formen von Alzheimer eingesetzt wurde.
„Alzheimer?“ Casey blinzelte erstaunt. Die Auskunft traf alle wie ein Schock. „Das verstehe ich nicht. Wie kann Linda all das organisiert haben, wenn sie an dieser Krankheit leidet?“
„Vielleicht war es nur eine leichte Form. Der Beginn einer Demenz“, wandte Patrick ein.
„Nein.“ Entschieden schüttelte Peg den Kopf. „Laut Aussagen der Medizinexperten sind zehn Milligramm keine Anfangsdosis. Andererseits wird jeder Patient anders eingestellt. Vielleicht ist Linda ja die meiste Zeit bei klarem Verstand. Sie könnte sogar eine Krankenschwester haben, die vorbeikommt, um ihr die Arznei zu verabreichen, aber nicht lange genug bleibt, um mitzubekommen, dass im Keller ein Kind gefangen gehalten wird. Wir werden die Antworten erst bekommen, wenn wir Linda haben.“
„Das erklärt den roten Bindfaden, den wir gefunden haben“, überlegte Casey. „Wahrscheinlich bindet Linda ihn sich um den Finger, um sich an bestimmte Dinge zu erinnern. Das ist nichts Ungewöhnliches. Und in ihrem Fall wahrscheinlich nötig.“
„Jetzt wissen wir also, wonach wir suchen“, fasste Bennett zusammen. „Die Beamten klappern Praxen und Apotheken im Umkreis von zwanzig Meilen ab und halten den Ärzten und Apothekern Lindas Foto vor die Nase. Wenigstens haben wir jetzt mehr als bloß ein Gesicht. Es wird Zeit, die nötigen Durchsuchungsbeschlüsse zu beantragen, um Pille und Patientin zusammenzubringen.“
Marc zog Casey beiseite, sobald sich die Gelegenheit bot, unter vier Augen mit ihr zu sprechen.
„Kann Ryan nicht die Datei einer Pharmafirma hacken und diesen bürokratischen Mist umgehen? Apotheker und Ärzte unterliegen schließlich der Schweigepflicht. Vertrauliche Gesundheitsdaten sind doppelt und dreifach gesichert. Wir müssen das Ganze etwas beschleunigen.“
„Ryan kann alles hacken“, antwortete Casey. In Gedanken
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