Ewig bist du mein (German Edition)
entgegnete Casey entschlossen. „Ryan, bei Tagesanbruch fährst du nach Sunny Gardens .“
29. KAPITEL
Der siebte Tag
Das frühe Licht der Morgensonne fiel durch die Baumkronen, als Ryans Lieferwagen in die Straße einbog, die zu Sunny Gardens führte. Genau wie zuvor Marc parkte er seinen Van in gebührender Entfernung des Gebäudes an einer von Büschen gesäumten Müllabladestelle, wo der Wagen kaum auffiel. Erst zu einem späteren Zeitpunkt wollte er seine Deckung verlassen.
Glücklicherweise begann die Frühschicht der Bauarbeiter im Morgengrauen. Deshalb wurde Ryan von niemandem beachtet, als er in seiner fleckigen Jeans und dem weißen T-Shirt mit einem großen Werkzeugkasten in der Hand über das Gelände schlurfte.
Er hielt sich an Marcs Anweisungen und lief um das Gebäude herum bis zu dem Lieferanteneingang, der, wie Marc richtig vermutet hatte, nicht verschlossen war. Tagsüber waren die Sicherheitsvorkehrungen weniger streng; außerdem wurden ständig Frachtstücke angeliefert.
Auf dem kürzesten Weg steuerte Ryan sein Ziel an: den Keller. Er brauchte nicht lange, um sich einen Überblick über die Verkabelung der Strom- und Fernsehversorgung sowie der Videoüberwachungsanlage auf der Schwesternstation zu verschaffen.
Ohne Umschweife holte er seinen Tacker hervor und schoss eine Klammer direkt in das Kabel. Dann wartete er – eine Minute, zwei Minuten … Nachdem fünf Minuten verstrichen waren, holte er sein Handy hervor und rief in der Schwesternstation an.
„Ja?“ Die Stimme der Pflegerin klang verzerrt.
„Tag“, begrüßte Ryan sie. „Hier ist der Sicherheitsdienst. Kann es sein, dass Sie Probleme mit der Videoüberwachungsanlage haben?“
„Woher wissen Sie das? Es stimmt – seit einigen Minuten sind die Bilder auf unseren Monitoren total undeutlich, sodass man nichts mehr erkennen kann.“
„Das System hat eine interne Überwachungsanlage. Deshalb wurde eine Nachricht an unser Büro gesendet. Da es sich bei Ihnen um eine Pflegeeinrichtung handelt, werden Sie vorrangig behandelt. Soll ich vorbeikommen und nach dem Schaden sehen?“
„Oh ja, gern.“ Die Schwester klang, als habe man ihr soeben eine Rettungsleine zugeworfen. „Vielen Dank.“
„Keine Ursache. Nach wem soll ich fragen?“
„Jeri Koehler. Das bin ich. Ich bin die Oberschwester.“
„Okay, Jeri. Unternehmen Sie nichts, bis ich zu Ihnen komme“, bat Ryan sie. „In spätestens einer Stunde bin ich da.“
Er beendete das Gespräch, verstaute das Werkzeug im Kasten und trat aus dem Gebäude. Lässig schlenderte er über das Grundstück und verließ es durch das Haupttor.
Zurück am Lieferwagen, kletterte er ins Heck und setzte sich hin. Aus einer braunen Tüte holte er einen Müsliriegel und einen Kaffee, die er sich zum Frühstück gekauft hatte. Während er kaute, rief er im Büro an und verkündete, dass Teil eins des Auftrags erfolgreich abgeschlossen sei.
Eine halbe Stunde später zog er ein Arbeitshemd an, wobei er darauf achtete, die obersten Knöpfe geöffnet zu lassen, kletterte aus dem Wagen, öffnete die Fahrertür und setzte sich ans Steuer.
Er fuhr durch den Haupteingang und stellte den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Gebäude ab. Wenige Sekunden später meldete er sich an der Rezeption.
Bei seinem Anblick fiel Oberschwester Koehler ein Stein vom Herzen. Sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als er die Station betrat. Einige der anderen Pflegerinnen tuschelten miteinander und fragten Jeri – so leise, damit Ryan es nicht mitbekam –, wer dieser verflucht gut aussehende Mann sei. Sie erwiderte barsch, er sei der Techniker, der gekommen war, um die Videoanlage zu reparieren. Und sie sollten ihn mit ihrer Flirterei gefälligst nicht von der Arbeit abhalten. Nachdem die Oberschwester Ryan kurz das Problem geschildert hatte, verschwand sie, weil sie sich um einen medizinischen Notfall kümmern musste.
Ryan packte sein Werkzeug aus und nahm die Monitore auseinander, während er mit einem Ohr den Pflegerinnen lauschte, die sich über Schwester Koehler das Maul zerrissen. Mitfühlend grinsend bekundete er sein Bedauern, indem er Verständnis für Krankenschwestern heuchelte, die sich über strenge Vorgesetzte beklagten, worauf sie seinem natürlichen Charme vollends erlagen. Schweren Herzens riss er sich zusammen. In Situationen wie diesen durfte er es mit seinen Charmeoffensiven nicht übertreiben.
Er ließ sich so viel Zeit wie nötig, um überzeugend verkünden zu können, dass er
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