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Ewig bist du mein (German Edition)

Ewig bist du mein (German Edition)

Titel: Ewig bist du mein (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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konnten. Diese wurden momentan gerade ins Haus zurückgebracht.
    Unvermittelt schoss Marc der Gedanke durch den Kopf, dass Linda Turner vielleicht nur wenige Meter entfernt von ihm auf der anderen Straßenseite in einem der Rollstühle saß.
    Ryan hatte seine Hausaufgaben erledigt. Marc war auf dem neuesten Stand, was die Zahl der Patienten, das Verhältnis zwischen Pflegenden und Personal und die Topografie des Hauptgebäudes anging. Ryan hatte ihm Fotos von Innen- und Außenansichten gemailt. Hätte er genügend Zeit gehabt, hätte er Marc auch noch einen detaillierten Lageplan an die Hand gegeben.
    Obwohl die Zeit drängte, blieb Marc gelassen. Er hatte gelernt, wie wichtig es war, geduldig zu sein. Genauso wie er gelernt hatte, im richtigen Moment aktiv zu werden.
    Die Abendessenszeit kam und ging. Die Nachtschicht traf ein, und der Dienst der Tagesschicht endete. Erwartungsgemäß war die Zahl der Ankommenden kleiner als die der Wegfahrenden. Nachts würde es hier ruhiger zugehen. Die Patienten lagen in ihren Zimmern. Man kam mit weniger Personal aus.
    Was Marc die Arbeit kolossal erleichterte – und gleichzeitig erschwerte. Es gab zwar weniger Menschen, die ihn auf seinem Weg durch das Haus aufhalten konnten. Aber die Gefahr, auf leeren Korridoren entdeckt zu werden, war ungleich größer. Vorsichtshalber hatte er ausreichend Vorkehrungen getroffen, um unbemerkt ins Gebäude eindringen und sich ungehindert auf den Fluren bewegen zu können, ohne sofort Verdacht zu erregen. Er trug ein langärmeliges schwarzes Hemd und schwarze Jeans und hatte sich einen Rucksack über die Schulter geschlungen. Darin lag ein weißer Arztkittel aus dem Bestand von Forensic Instincts.
    Die Sonne war untergegangen, und die ersten Sterne zeigten sich am Himmel, als Marc sein Nachtsichtfernglas im Rucksack verstaute. Die Zeit war gekommen.
    Leise lief er zu jener Stelle des Zauns, die er sich zuvor ausgesucht hatte – außerhalb der Reichweite der Überwachungskameras. Im Handumdrehen hatte er den Zaun überwunden und landete geschickt auf der anderen Seite. Er wartete eine ganze Minute, um sicher zu sein, dass ihn niemand bemerkt hatte.
    Das einzige Geräusch war das Zirpen der Grillen.
    Auf dem Weg zum Hauptgebäude vermied Marc es, in den Lichtkreis der Laternen zu geraten. Am Haus angekommen, schlich er zum Lieferanteneingang, dessen Schloss ein Zehnjähriger hätte knacken können.
    Er öffnete die Tür und schob den Fuß in den Spalt, damit sie nicht wieder zufiel. Dann zog er den Arztkittel und ein Klemmbrett mit unbeschriebenen, aber authentischen medizinischen Fragebögen aus dem Rucksack, die Ryan besorgt hatte. Den Rucksack versteckte er im Gebüsch.
    Eine Minute später befand er sich im Gebäude.
    Es war acht Uhr – zu spät fürs Abendessen, zu früh zum Schlafengehen. Die Patienten saßen entweder im Aufenthaltsraum vor dem Fernseher oder befanden sich in ihren Zimmern, um sich bettfertig zu machen.
    Genau diesen Räumlichkeiten wollte Marc einen Besuch abstatten.
    Den Aufenthaltsraum bewahrte er sich bis zum Schluss auf, denn hier würde es am kompliziertesten werden. Vermutlich würde er einige der Pflegerinnen antreffen. Man würde ihn sehen, und er konnte nur hoffen, dass nicht das ganze Personal miteinander bekannt war und ihn sofort als Fremden identifizierte.
    Er stieg die Treppe zur Abteilung B hinauf, in der sich laut Ryans Recherchen die Insassen befanden, die besonderer medizinischer Pflege bedurften – etwa Alzheimerpatienten.
    Es war ein Lotteriespiel. Genauso wie das gesamte Unternehmen ein Lotteriespiel war.
    Mit dem Klemmbrett in der Hand schritt er forsch voran, als habe er ein bestimmtes Ziel. Ein paar Mitarbeiter begegneten ihm im Korridor. Sie lächelten nur oder nickten ihm zu. Er erwiderte ihren Gruß. Wenn er an einem Zimmer vorbeikam, schaute er rasch hinein und versuchte, einen Blick auf das Gesicht der Bewohnerin zu erhaschen. Doch er hatte kein Glück. Er bog um eine Ecke und suchte weiter. Immer noch nichts. Ein paarmal ging er sogar zurück, um sich zu vergewissern, dass er nichts übersehen hatte. Nicht eine der Patientinnen sah Linda Turner auch nur im Entferntesten ähnlich.
    Jetzt blieben ihm noch zwei Möglichkeiten: Er konnte es im Aufenthaltsraum oder in einem anderen Flügel versuchen.
    Ryans Lageplan im Kopf, machte er sich auf die Suche nach dem Aufenthaltsraum. Anhand der Lage kam Marc zu dem Schluss, dass er nur für die Patienten der Abteilung B bestimmt war.
    Er öffnete

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